Düsseldorf. In den kalten Jahreszeiten steigen laut Statistik auch die Wohnungseinbrüche. In welchen Stadtteilen die Einbrecher am häufigsten unterwegs sind.

Der Herbst ist da und mit den immer kälteren und immer weniger hellen Tagen steigt auch die Zahl der Wohnungseinbrüche. Für Düsseldorf gibt über deren Entwicklung neben der amtlichen Kriminalstatistik auch das sogenannte Wohnungseinbruchradar Auskunft. Dieses zeigt für jede Kalenderwoche den ungefähren Ort des Wohnungseinbruchs – seien es versuchte oder vollendete Taten – an. Da es, laut Polizei Düsseldorf, aktuell keine genaue Übersicht ihrerseits für die einzelnen Stadtbezirke gibt, hat die NRZ-Redaktion einige Daten zusammengetragen. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

Wohnungseinbrüche in den kalten Jahreszeiten: Wo liegen die Hotspots in Düsseldorf?

Blickt man nur auf das Jahr 2024, können die Wintermonate Januar und Februar beispielhaft herangezogen werden, um herauszufinden, wo Einbrecher in den dunkleren Jahreszeiten zuschlagen. Wenig überraschend konzentrieren sich viele der von der Polizei festgestellten versuchten oder durchgeführten Einbrüche, in diesen Monaten auf die bevölkerungsreichsten Teile Düsseldorfs.

Einen Blick auf das Wohnungseinbruchsradar der Stadt Düsseldorf gibt es hier.

So kommt es nicht nur regelmäßig zu Einbrüchen in Bilk und den umliegenden Stadtteilen, auch in den zentral gelegenen Stadtteilen wie Derendorf, Pempelfort und Stadtmitte kommt es immer wieder zu versuchten und erfolgreichen Wohnungseinbrüchen. Ein weiterer Hotspot findet sich im Düsseldorfer Nordosten, wo die zusammentreffenden Bundesstraßen B1, B8 und B7 Einbrechern eine gute Verkehrsanbindung für die Flucht ermöglichen. Rath, Unterrath und Mörsenbroich fallen hier auf, aber auch Düsseltal und Flingern. Aber auch im Düsseldorfer Süden, in Garath und Hellerhof, wo viele Menschen auf wenig Raum wohnen, gab es in den Wintermonaten am Anfang des Jahres fast wöchentlich mehrere Einbrüche und Einbruchsversuche.

Etwas heraus aus der Logik der hohen Bevölkerungsdichte fällt allerdings ein anderer Bereich, in dem es in den ersten Monaten des Jahres immer wieder zu Einbrüchen kam. In den linksrheinischen Teilen des Stadtbezirks 4, insbesondere in Lörick und Niederkassel, haben sich in den Wintermonaten am Anfang des Jahres die versuchten und erfolgreichen Einbrüche gehäuft. Allein in den ersten vier Wochen gab es mehr als ein Dutzend Vorfälle in diesem Bezirk. Und auch in Gerresheim erscheint fast wöchentlich eine Stecknadel, die ein Delikt im Einbruchsradar markiert.

Herbst 2024: Wo wird aktuell in Düsseldorfer Wohnungen eingebrochen?

Einen Blick auf die Wochen von August bis Mitte Oktober zeigt vor allem, dass es im Spätsommer ruhiger zugeht als in den Wintermonaten. Zwar gab es auch im Sommer stärkere Monate, in den betrachteten Wochen lagen die wöchentlichen Fallzahlen, laut des Wohnungseinbruchsradars, bei meist zwischen 15 und 25 versuchten oder erfolgreichen Einbrüchen. Im Vergleich dazu waren es in den Wintermonaten mehrheitlich zwischen 30 und 40 Fällen pro Woche.

Es ist jedoch hauptsächlich die Anzahl der Fälle, die sich vermindert. Rein vom Örtlichen verlagern sich diese kaum. Immer noch sind Derendorf, Pempelfort, aber auch Düsseltal und Flingern mit unter den traurigen Spitzenplätzen. Aber auch im Stadtbezirk 3, mit den drei „Bilker“ Stadtteilen sowie Friedrichstadt, kommt es immer wieder zu mehreren Delikten in der Woche. Ebenfalls häufig erscheinen Lörick und Heerdt im Westen sowie Gerresheim im Osten in den vergangenen Wochen auf dem Wohnungseinbruchsradar.

Kriminalstatistik Düsseldorf: Wie entwickeln sich die Wohnungseinbrüche im Trend?

Im Jahr 2023 kam es in Düsseldorf laut amtlicher Kriminalstatistik zu 1.384 Wohnungseinbrüchen, was einen Anstieg um rund 41 Prozent zum Vorjahr darstellte. Was dabei jedoch beachtet werden muss, sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie, welche die Fallzahlen nach unten drückte. Tatsächlich ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in Düsseldorf, laut amtlicher Kriminalstatistik, von 2013 bis 2023 insgesamt um fast 50 Prozent gesunken.

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Für die erste Hälfte 2024 beziffert die Polizei Düsseldorf 740 Fälle von versuchtem oder durchgeführtem Wohnungseinbruchsdiebstahl. Nimmt man die anschließend im Wohnungseinbruchsradar verzeichneten Fälle für die Zeit bis zum 6. Oktober hinzu, sind es rund 1.000 Fälle, die in diesem Jahr bisher von der Polizei ermittelt wurden. Die Aufklärungsquote für die ersten sechs Monate dieses Jahres lag bei rund 7,5 Prozent.