Düsseldorf. Orte, die sonst geschlossen sind, öffnen am Tag des offenen Denkmals ihre Tore. Das sind die Highlights für Düsseldorf.
Der Tag des offenen Denkmals hat es nicht leicht, mit anderen spätsommerlichen Freizeitveranstaltungen zu konkurrieren. Der bundesweiten Aktion haftet ein verstaubtes Image an. Dabei ist dieses geschichtsträchtige Angebot eine gute Gelegenheit, Gebäude zu besichtigen, zu denen man sonst keinen Zutritt hätte. Düsseldorf hat für den 8. September ein üppiges Programm zusammengestellt. Über 50 historische Orte können unter dem Motto „Wahr-Zeichen“ kostenlos besichtigt werden. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm mit Führungen und Aktionen. Wir haben ein paar Höhepunkte zusammengestellt.
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Dass Gebäude wie das Dreischeibenhaus oder der Schlossturm ihre Türen öffnen, ist keine Überraschung. Besonders ist in diesem Jahr aber, dass das historische Segelschiff Helena in Düsseldorf besichtigt werden kann. Das älteste noch segelnde Binnenschiff auf dem Rhein ankert am 8. September vor dem Schlossufer – und man darf an Bord gehen. Das lohnt sich, denn das Schiff ist bis ins kleinste Detail restauriert. 1875 lief Helena mit ihren 40 Metern Länge und 400 Quadratmetern Segelfläche vom Stapel. Das Schifffahrtmuseum ermöglicht Besuchern, am Tag des Denkmals eine kleine Reise zurück in die Zeit der Frachtsegler auf dem Rhein zu machen.
Das imposante Ratinger Tor am westlichen Ende der Maximilian-Weyhe-Allee dürften die meisten Düsseldorfer kennen. Aber wer war schon mal drin? Auch das ist am 8. September möglich. Die Düsseldorfer Jonges öffnen das Baudenkmal für Interessierte. Der Heimatverein nutzt und pflegt das nördliche Ratinger Tor als Haus des Brauchtums. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war das Torhaus übrigens eine städtische Zollstelle.
Schwimmen in der Münstertherme ist zu den Öffnungszeiten immer möglich, aber am Tag des Denkmals gibt es auch einen Blick hinter die Kulissen. Besucher können sich die moderne Technik des historischen Bades anschauen. Die 1902 eröffnete Therme ist laut Stadt eine der wenigen Schwimm- und Badeanstalten von den sogenannten Kaiserbädern, die nicht nur die Kriege, sondern auch die „Neubaumentalität“ des letzten Jahrhunderts überstanden hat. Nach der Besichtigung darf das Schwimmbad von den Besuchern kostenlos genutzt werden.
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Wer hat schon mal seinen Kopf in ein historisches Brunnenhäuschen gesteckt und in die Tiefe geschaut? Am Tag des offenen Denkmals öffnet der älteste Trinkwasserbrunnen der Stadt auf der Angerstraße in Urdenbach seine Brunnentür. Erstmalig erwähnt wurde der mit Backsteinen errichtete Brunnen am Itterbach am 1. Mai 1719. Fertiggestellt wurde der markante runde Baukörper, der von einem gemauerten Kegel überdacht ist, am 26. Juli 1719. Durch den 7,60 Meter tiefen Brunnenschacht können Neugierige dorthin schauen, wo seit Jahrhunderten Wasser durch Ton und Sand gefiltert wird.
Düsseldorfer Gaslaternen erzählen Geschichten
Zeitzeugen sind auch die Masten der bis zu hundert Jahre alten Düsseldorfer Gaslaternen. Die dicken Farbschichten, die sie tragen, erzählen von der ursprünglichen Farbigkeit und die nachfolgenden Schichten entsprechen dem jeweiligen Zeitgeschmack. Vom Wissen über die historischen Gaslaternen und wie man dieses schichtweise freilegen kann, berichten Diplom-Restauratorin Frauke Hoffmann und Dr. Sabine Lepsky vom Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege Düsseldorf am 8. September in einem Rundgang um das Benrather Rathaus.
Auch das Gebäude der Bezirksregierung mit dem markanten Adler auf dem Dach an der Cecilienallee gehört zu den Gebäuden, die man eher selten betritt. Kaum einer weiß, was sich hinter den Mauern des prächtigen Denkmals in der Nähe des Rheins verbirgt, in dem der Regierungspräsident sitzt. Das Team der Behörde führt Besucherinnen und Besucher am Denkmaltag durch das Haus und erzählt die Geschichte des Gebäudes, zu der auch die dunkle Zeit der NS-Diktatur gehört. Individuelle Rundgänge sind ebenfalls möglich.
Industriedenkmal in Ludenberg: der alte Ringofen der Ziegelei Sassen
Ein wichtiges Düsseldorfer Industriedenkmal steht in Ludenberg. Der letzte erhaltene Ringofen der Ziegelei Sassen kann hier besichtigt werden. Zwischen 1880 und 1950 war die Ziegelindustrie in Düsseldorf ein prägender Wirtschaftszweig. Mehr als 400 Feldbrand- und über 40 Ringofenziegeleien versorgten die Stadt einst mit dem notwendigen Baustoff. Der Förderkreis Industriepfad Düsseldorf e.V. lädt am Aktionstag zu einem bunten Programm mit Führungen und zwei Ausstellungen: Wohnungsbau in Düsseldorf im Ringofen und Geschichte des Ringofens im Außenbereich.
Das Programm zum Denkmaltag Düsseldorf
Das komplette Programm zum Düsseldorfer Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, gibt es im Internet unter www.duesseldorf.de/denkmalschutz.
Die gedruckte Version ist an vielen Stellen im Stadtgebiet erhältlich, zum Beispiel bei der Tourist-Information in der Rheinstraße, im Rathaus, in den Bezirksverwaltungsstellen, in beteiligten Kultureinrichtungen oder im Bauaufsichtsamt in der Brinckmannstraße 5.
Wer noch über den Tellerrand hinausschauen möchte, findet das bundesweite Programm im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.