Düsseldorf. Energiekosten auf Null senken? Ein Düsseldorfer ging dieser Frage nach und zeigt nun einen Film, der demonstriert, wie es gelingen kann.

„Ein Leben ohne Energiekosten“ – für viele Menschen klingt das nach einer blanken Utopie. Gerade angesichts der überhitzten Diskussion rund ums Gebäudeenergiegesetz darf allerdings auch ein hoher Bedarf an Lösungen vorausgesetzt werden, die sowohl die Klimabilanz, als auch den Geldbeutel schonen. Genau dies hat sich der Filmemacher Frank Farenski auf die Fahnen geschrieben, dessen mittlerweile fünfter Film am 24. Juli im VierLinden Open-Air (Südpark) gezeigt wird.

Veranstalter Dirk Balzer hat dabei weder Kosten noch Mühen gescheut, das Event auf die Beine zu stellen. Zwar besteht Aussicht auf eine Förderung seitens des Stadtbezirks 3, der Oberbilker muss aber definitiv in Vorkasse gehen. Keine ganz einfache Sache, beziffert er die anfallenden Kosten doch auf 700 Euro. Auch das Arbeitspensum ist nicht zu unterschätzen: „So dreißig Stunden werden’s schon gewesen sein.“

Ein routinierter Macher im Hintergrund

Doch Balzer sei es nicht wichtig, sich in den Vordergrund zu rücken. Das Thema Energiewende beschäftige ihn schon seit Jahren. Auch ist es nicht der erste Farenski-Film, den der Düsseldorfer zeigt. 2016 organisierte er im Stadtmuseum eine Aufführung des ersten Teils der Serie „Leben mit der Energiewende“. 2019 ging’s dann in der HSD weiter.

Nun also der fünfte Teil im Open-Air Kino. Balzer sagt über sein Engagement: „Ich wollte mich nicht immer nur im Internet informieren, sondern habe mir die Frage gestellt, was man konkret tun könnte.“ Der Film zeigt anhand von Best-Practice-Beispielen, wie man die Energiekosten im eigenen Haus radikal senken kann – „im Idealfall auf Null“.

Energieumstellung als Altersvorsorge

Dass sich der Film damit vor allem an Hauseigentümer wendet, sieht Balzer nicht als Nachteil. Als Mieter wisse er, dass es nicht einfach sei, fundamentale Maßnahmen umzusetzen. Im Kleinen könne man aber durchaus etwas tun, so habe er sich eine Balkonsolaranlage gekauft, deren Amortisierungszeit er auf „ein bis zwei Jahre“ schätzt. Für Hausbesitzer seien die Möglichkeiten natürlich viel größer. Dass umfassende Maßnahmen aber auch hohe Kosten bedeuten, sei klar. Hier komme es aber auf den Blickwinkel an. Balzer plädiert dafür, großangelegte Umstellungen als eine Form der Altersversorgung anzusehen: „Wenn Sie mit 40 Ihr Haus umstellen, müssen Sie vielleicht 200.000 Euro investieren. Je nach Einkommen, haben Sie das in 10 bis 20 Jahren abgezahlt. Dann aber haben Sie im Alter so gut wie keine Energiekosten.“ Dazu komme, dass die Umrüstung natürlich auch eine Wertsteigerung mit sich bringe.

Balzer beginnt damit vor Ort: So werde Mutters Schrebergarten nun auf Solar umgerüstet.

Diskussionsrunde mit Fachleuten

Im Film werden die Zuschauer erfahren, dass – und vor allem: wie – es möglich ist, seine Energiekosten auf das absolute Minimum zu senken. Daneben gibt es eine Diskussionsrunde, mit Filmemacher Ferenski, Josef Hennebrüder von der Wuppertaler Wohnungsgenossenschaft IDG und einem Sprecher des Energie-Spar-Services der Caritas. Die IDG hat sich auf ganzheitliche Bauprojekte spezialisiert – dass der KfW40Plus-Standard das Minimum ist: Ehrensache. Die Caritas wiederum möchte mit ihrem Service gerade Menschen helfen, die sich hohe Investitionen nicht leisten können.

Balzer freut sich bereits auf den Abend und streicht vor allem den Praxisbezug des Films heraus. Hier werde nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gepredigt. „Das Wissen der Bevölkerung ist zwar hoch, dennoch scheint es an Initiative zu fehlen.“

Die Veranstaltung beginnt am 24. Juli um 19 Uhr. Ab ca. 21.30 Uhr beginnt der Film.

Der Eintritt ist frei. Essen kann gerne mitgebracht werden, eigene Getränke sind untersagt.

Anreise: Das Kino befindet sich im Innenhof des Akki-Hauses nahe der „Mitsubishi-Halle“. Parkplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Nutzen Sie Parkplatz 2 (P2). Von dort ist das Akki-Haus bereits sichtbar.

Bei Anreise per Bahn, steigen Sie am S-Bahnhof Oberbilk aus und gehen in Richtung „Mitsubishi-Halle“. Das Akki-Haus befindet sich direkt dahinter.