Düsseldorf. Auch die Linken im Stadtrat kritisieren die aktuellen Planungen am Düsseldorfer Airport. Dort will man bald 60 statt 47 Flüge pro Stunde managen.

Dass der Flughafen seinen Antrag an das NRW-Verkehrsministerium auf eine Kapazitätserweiterung teilweise zurückgezogen hat, bedeutet für viele Kritiker noch lange nicht die Kehrtwende im Düsseldorfer Norden. Die Ratsfraktion der Linken etwa beantragt zur Sitzung des Stadtrats am Mittwoch, 15. Mai, eine Verringerung der Starts und Landungen zur Durchsetzung des Nachtflugverbots.

Rückzieher löst laut Linken-Sprecherin nicht das „Kernproblem“

„Der Rückzieher der Flughafengesellschaft löst das Kernproblem nicht“, meint Anja Vorspel, Sprecherin der Linken-Fraktion. „Der Düsseldorfer Flughafen nimmt Verstöße gegen das Nachtflugverbot billigend in Kauf, indem er zu viele Starts und Landungen genehmigt. Nur mit weniger Starts und Landungen gibt es genügend Luft, dass Verspätungen innerhalb der regulären Betriebszeiten aufgefangen werden können.“ Aber im Moment plane die Flughafengesellschaft so eng, dass die Airlines sich bei Verspätungen darauf verlassen, gegen das Nachtflugverbot verstoßen zu dürfen.“

Wirtschaftliche Interessen Vorrang vor Lärmschutz?

Im Gespräch mit dieser Zeitung hatte Flughafen-Chef Lars Redeligx angekündigt, 60 statt wie bisher 47 Flüge pro Stunde zuzulassen.

https://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/flughafen-duesseldorf-will-bis-zu-60-statt-47-fluege-je-stunde-id238344279.html

Vorspel fordert nun von der Flughafen Düsseldorf GmbH die strikte Einhaltung des Nachtflugverbots: „In Frankfurt müssen die Airlines für jeden Flug außerhalb der Betriebszeiten eine Erlaubnis der Luftaufsichtsstelle einholen – in Düsseldorf nicht.“ Darauf hatte auch der Verein Bürger gegen Fluglärm in einer Stellungnahme hingewiesen. Vorspel fürchtet, „dass die Flughafengesellschaft wirtschaftlichen Interessen Vorrang vor dem Lärmschutz einräumt“