Düsseldorf. Die Salzkammern sind gefüllt und erste Kontrollfahrten wurden durchgeführt. Die Polizei appelliert jedoch auch an die Bürger

In den kommenden Tagen soll es in Düsseldorf eisig werden. Laut Wetterprognosen werden Temperaturen von bis zu minus drei Grad erwartet. In der nächsten Woche wird sogar mit Schnee gerechnet. Ist Düsseldorf gut auf den Winter eingestellt?

3575 Tonnen Salz, 250 Tonnen Splitt sowie 125 Kubikmeter Flüssigsalz hat die Awista bereits eingelagert, um auf die Witterungsverhältnisse reagieren zu können. Sollte das nicht reichen, stünde innerhalb von 48 Stunden Nachschub zur Verfügung. Dazu bestehen Verträge mit mehreren Salzlieferanten. Die Bestellungen erfolgen jeweils im Laufe des Winterdienstes nach jedem größeren Einsatz.

Kontrollstrecken von 630 Kilometern

Erste Einsatzfahrten gab es bereits, denn: Die ersten Schneeflocken kamen schon vergangenen Montag vom Himmel gerieselt. „Erste Kontrollmaßnahmen wurden auf Brücken und an gefährlichen Stellen durchgeführt. Falls nötig wurden auch schon Streueinsätze getätigt“, sagt Awista-Sprecher Ralf Böhme.

Bei einer Temperatur von zwei Grad mit fallender Tendenz und hoher Luftfeuchtigkeit werden laut Angaben der Awista zuerst die Rheinbrücken „entsprechend eines speziellen Brückenplanes abgefahren, gefolgt von verkehrstechnisch wichtigen Straßen und Gefahrenstellen“, heißt es in einer Mitteilung. „Sobald verstärkte Streumaßnahmen bei gefährlichen Stellen erforderlich sind, werden zudem zusätzliche Kontrollstrecken, von 640 Kilometern abgefahren.“

Es gibt drei Dringlichkeitsstufen

Zusätzlich gibt es verschiedene Dringlichkeitsstufen. Die Streustufen 1 und 2 umfassen zusammen rund 1400 Kilometer im Stadtgebiet. Dazu gehören laut Awista Brücken, gefährliche Stellen, Straßen mit schienengebundenem ÖPNV, Straßen mit hoher Verkehrsfrequenz und -bedeutung, Wohnsammelstraßen und Straßen mit Busverkehr. Zum Einsatz kommen dabei rund 20 Fahrzeuge. Die Dringlichkeitsstufe wird in der Regel um 3 Uhr ausgerufen. Dabei wird die Verkehrssicherheit mittels Streusalz gewährleistet. Bei einem Volleinsatz werden bis zu 180 Mitarbeiter im Winterdienst eingesetzt. Dafür werden sie laut Awista jährlich geschult und neue Fahrer auf die Fahrzeuge eingewiesen.

Radwegenetz wurde auf 380 Kilometer ausgeweitet

Zu den Streustufen 1 und 2 zählen auch die Radwege. Die Awista stand im Februar 2021 scharf in der Kritik, weil sie vereiste Radwege nicht geräumt hatte. Als Reaktion darauf werden von der Awista nun „die Radwege zeitgleich mit den Fahrbahnen behandelt“. Viel zu tun für die Mitarbeiter, denn das Radwegenetz wurde in diesem Jahr von 260 auf 380 Kilometer ausgeweitet. Auch werden die rund 3500 beampelten Überwege durch weitere 22 Fahrzeuge und 88 Awista-Mitarbeiter bedient. Die Bestreuung erfolgt werktags von 7 bis 20 Uhr und sonn- und feiertags von 9 bis 20 Uhr.

Die dritte Streustufe, die auch als Räumstufe bezeichnet wird, erfolgt auf Anweisung der Stadt. „Dabei werden zusätzlich Wohnstraßen und Tempo-30-Zonen, für die die Awista sonst nicht zuständig sind, ab Schneehöhen von 25 Zentimetern durch kleinere Winterdienstfahrzeuge geräumt“, so Böhme.

Polizei appelliert zur Vorsicht

Die Polizei appelliert zusätzlich zur Vorsicht im Straßenverkehr. „Bürger sollten ihre Fahrzeuge und Fahrweise an die Witterungsverhältnisse anpassen“, betont Sprecher Henrik Welp. „Dazu gehört die Geschwindigkeit zu reduzieren und genügend Abstand einzuhalten, da sich bei Glätte die Bremswege verlängern.“ Zudem sollte sich das Fahrzeug in einem guten technischen Zustand befinden. „Man sollte frühzeitig auf Winterreifen umsteigen, aber auch nachschauen, ob die Scheibenwischer noch in gutem Zustand sind und sicherstellen, dass im Wischwasser Frostschutzmittel vorhanden ist“, so Welp. „Als Autofahrer sollte man sich zudem auf längere Fahrtzeiten einstellen. Bei nicht notwendigen Fahrten sollte man das Auto gegebenenfalls auch ganz stehen lassen.“