Düsseldorf..
Ein wirklich runder Geburtstag: 50 Jahre alt wird in diesen Tagen das Feuerlöschboot der Düsseldorfer Retter.
Das wird am Samstag, 10. August, 11 bis 17 Uhr, mit einem Tag der offenen Tür an der Feuerlöschbootstation, Bremer Straße 68, ordentlich gefeiert. „Wenn das Feuerlöschboot am Rheinufer entlang fährt, ist es ein besonderer Blickfang. Ist dann bei besonderen Anlässen noch die 60 Meter hohe Wasserfontäne zu sehen, die vom Boot aus erzeugt werden kann, sind die Menschen begeistert von dem Wasserfahrzeug. Doch das Boot ist nicht nur Schmuck. Egal ob Havarie, Schiffsbrand oder Ölaustritt – es erfüllt eine wichtige Aufgabe auf dem Düsseldorfer Rheinabschnitt. „Seit 50 Jahren ist das Feuerlöschboot gemeinsam mit seiner jeweiligen Besatzung ein Garant für die Sicherheit von Mensch und Schiff auf dem Rheinstrom. Dazu meinen herzlichen Glückwunsch“, erklärt Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies.
Zugang über die Fußgängerbrücke
Beim Tag der offenen Tür werden Aktivitäten für Jung und Alt angeboten. Unter dem Motto „725 Jahre Stadt Düsseldorf – 50 Jahre Feuerlöschboot, wir feiern gemeinsam“ öffnen die Retter zum Beispiel die „Luken“ am Feuerlöschboot – es kann besichtigt werden. Für die jüngsten Besucher steht unter anderem auch eine Hüpfburg zur Verfügung. Alle Interessierten bekommen von der Besatzung aus erster Hand vor Ort die technischen Details zum Feuerwehrlöschboot und der Station erklärt. Dabei werden auch Fragen beantwortet, die die Besucher schon immer interessiert haben. Die Gäste haben die Möglichkeit, sich in einem Rettungswagen der Feuerwehr über die Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes der Landeshauptstadt zu informieren.
Für technikbegeisterte Besucher wird eine Drehleiter vorgeführt. Für Musik ist ebenfalls gesorgt: Andre Wester legt auf und führt durch das Programm. Auch Essen und Trinken werden zur Stärkung angeboten. Für Teilnehmer, die mit dem Auto anreisen, gibt es an der Bremer Straße Parkplätze. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad, ist die Löschbootstation von der Altstadt aus am Rhein entlang und über die Fußgänger- und Fahrradbrücke im Hafen zu erreichen.
Mehr als 100 Einsätze im Jahr
Das Land NRW unterhält drei große Feuerlöschboote in den Städten Köln, Duisburg und Düsseldorf und sechs kleinere an den Standorten Bonn, Neuss, Krefeld, Wesel, Emmerich und Köln. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich zwischen Bad Honnef und der holländischen Grenze oder fachmännisch ausgedrückt von Rheinstromkilometer 639 bis 865,5. Das Stadtgebiet Düsseldorf umfasst 45 Stromkilometer. Jährlich rückt die Löschbootbesatzung mehr als 100 Mal zu Einsätzen aus. Die meisten Einsätze verzeichnet das Logbuch für die Menschenrettung. Das Einsatzspektrum erstreckt sich weiter auf Wassereinbrüche nach einer Havarie von Groß- und Sportschiffen, Brandbekämpfung auf dem Rhein, Wasserversorgung der Landfeuerwehr bei großen Schadensereignissen in Flussnähe, Unterstützung der Wasserschutzpolizei aber auch die Brandsicherheitswachen bei Ereignissen am und auf dem Rhein wie zum Beispiel beim großen Japanfeuerwerk.
Zum Hintergrund: Das Löschboot 2 (FLB 2) wurde der Feuerwehr Düsseldorf am 6. August 1963 von der Landesregierung NRW zur Verfügung gestellt. In Dienst genommen wurde es dann am 31. August 1963. Das Boot wurde auf der Werft Mainz-Mombach geplant und gebaut. Die Anschaffungskosten lagen umgerechnet bei rund 410 000 Euro. Die Ausstattung des Bootes ist auf die Einsatzbedürfnisse abgestimmt und in den letzten Jahren mehrfach modernisiert worden. Eine Radaranlage für Fahrten bei schlechter Sicht sowie die Überdruckanlage gegen eindringende Gase oder Atemgifte gehören zur Standardausrüstung.
Das Echolot ermittelt die Wassertiefe und schützt vor Sand- und Felsenbänken. Für die Brandbekämpfung stehen zwei Feuerlöschkreiselpumpen und eine Schaumanlage zur Verfügung. Die zwei Wasserwerfer können entweder Schaum- oder Löschwasser abgeben. Die Wurfweite beträgt 100 Meter, die Höhe liegt bei bis zu 60 Meter. Die Antriebstechnik der beiden Hauptmotoren ist so konzipiert, dass Antriebsschrauben und Löschpumpen gleichzeitig genutzt werden können.
Verletzte versorgen
Zum Schutz vor großer Wärmestrahlung bei Großbränden sind rundum Sprühdüsen angeordnet, die Boot und Mannschaft bei der Brandbekämpfung vor zu hohen Temperaturen schützen. Im Ambulanzraum können Verletzte erstversorgt werden.
Dort sind unter anderem auch ein EKG-Gerät mit Defibrillator, ein Beatmungsgerät und Notfallmedikamente gelagert. Ebenso gibt es ausreichend Rettungswesten und Überlebensanzüge für die Wasserrettung.