NRZ-Mitarbeiter Tobias Kaluza kritisiert den Umgang vieler Menschen mit Mahn- und Gedenkstätten. Es brauche wieder mehr Respekt.

Wir haben in Düsseldorf eine chronisch angespannte Parksituation. Das ist aber noch lange kein Grund, sein Auto auf einer Gedenkstätte für Opfer des Holocaust abzustellen – ganz gleich, ob aus Unwissenheit oder Ignoranz. Es ist traurig, dass man offenbar Schilder aufstellen und Bereiche absperren muss, weil die Menschen nicht selber auf die Idee kommen, sich entsprechend respektvoll zu verhalten.

Es handelt sich ja nicht um ein Düsseldorfer Problem. Auf den Beton-Stelen des Holocaust-Mahnmals in Berlin machen die Leute lustige Instagram-Selfies und posieren dort, als handele es sich um einen Vergnügungspark. Es scheint, als fehlte vielen Menschen oft jedes Verständnis dafür, an was für einem Ort sie sich gerade befinden. Es ist sehr zu wünschen, dass die Menschen mal wieder mit offenen Augen durch die Gegend laufen und mehr Respekt einkehrt – vor den Lebenden wie den Toten.