Düsseldorf. Im November kündigte Straßen.NRW den frühzeitigen Abriss der Fleher Brücke in Düsseldorf an. Bürgerinitiative gibt den Behörden eine Mitschuld.

Im November kündigte der Landesbetrieb Straßenbau NRW den frühzeitigen Abriss der Fleher Brücke an. Die Fleher Bürger-Interessengemeinschaft erhebt nun den Vorwurf, dass daran fachliche Fehler und „Lärmschutzmogeleien“ der Behörden eine Mitschuld haben.

So kritisiert die Interessengemeinschaft die Aufhebung des Tempolimits auf der Brücke durch die Bezirksregierung im Januar 2015. Grundlage waren damals lärmtechnische Untersuchungen des Landesbetriebs Straßenbau, die einen Rückgang des Anteils von LKW auf der Brücke behaupteten. Dagegen seien tatsächlich in Folge der Sperrung der Leverkusener Brücke Mitte Juni 2014 wesentlich mehr LKW dort unterwegs gewesen, so die Interessengemeinschaft.

Tausend Risse an den Schrägstreben

„Nur ein Jahr nach Abschluss der elfjährigen Brückeninstandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen informierte der Landesbetrieb Straßenbau NRW die Öffentlichkeit über neu entdeckte Schäden. Die Rede war von 1000 Rissen an den Schrägstreben.“ Der nach der Brückensperrung gestiegene LKW-Anteil wurde dabei als Ursache genannt.

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Für die Bürger-Interessengemeinschaft beständen „keine Zweifel, dass die Substanzverluste der Brücke nicht so schnell vorangeschritten wären, wenn Straßen NRW im Juni 2014 mit einer 60-Stundenkilometer-Anordnung für LKW auf die Schwerlastumgehungsverkehre reagiert hätte“, heißt es in der Mitteilung der Initiative.

Um vergleichbare Schäden an Infrastruktur zu vermeiden, will die Gemeinschaft für LKW auf allen vorgeschädigten und überlasteten Autobahnbrücken ein permanent überwachtes Tempolimit von 60 Stundenkilometern anregen.