Düsseldorf. Unternehmen in Düsseldorf ermöglichen ihren Beschäftigten mehr Heimarbeit. Viele arbeiten schon seit Monaten von zuhause aus.

Die neue NRW-Landesverordnung zur Homeoffice-Pflicht tritt am kommenden Mittwoch in Kraft. Dann müssen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern die Arbeit im Homeoffice ermöglichen, wenn die Betätigung dies zulässt. In Düsseldorf haben Unternehmen und Institutionen bereits im Laufe des vergangenen Jahres ihre Möglichkeiten für die Heimarbeit erweitert.

Fortuna setzte Maßnahmen schon im März um

Bei der Stadt als größten Arbeitgeber (mehr als 10.000 Beschäftigte) ist das etwa schon seit vielen Monaten der Fall. „Da, wo es irgendwie geht, wird bei uns die Heimarbeit konsequent durchgesetzt“, betont Stadtsprecher Michael Buch, der „von einigen tausend städtischen Angestellten im Homeoffice“ spricht. „In Bereichen wie Kitas und Feuerwehr ist das natürlich nicht so leicht umsetzbar.“

Bei Fortuna Düsseldorf arbeiten derzeit 90 Prozent der gut 80 Beschäftigten vom heimischen Rechner aus. „Wir haben schon im März zu Beginn der Pandemie die Leute mit dem entsprechenden technischen Equipment für Zuhause versorgt“, sagt Kai Niemann, Sprecher des Fußball-Zweitligisten. Derzeit sei nur der Empfang in der Geschäftsstelle in der Arena regelmäßig besetzt.

Bei der Messe sind 72 Prozent der Beschäftigten in Kurzarbeit

„Die Messe Düsseldorf hat bereits vor Corona allen Mitarbeitern Homeoffice ermöglicht, sofern es ihre Tätigkeiten erlauben”, erklärt Messechef Wolfram Diener. „Zugleich haben wir die technische Infrastruktur dafür aufgebaut.” Darüber hinaus habe man – bedingt durch die vielen Messeausfälle – die Kurzarbeit hochgefahren. „In den letzten Monaten hatten wir rund 72 Prozent unserer Mitarbeiter in Kurzarbeit”, so Diener weiter.
Auch bei der Metro wird das Homeoffice bereits genutzt. „Aktuell sind maximal zehn Prozent der Mitarbeiter freiwillig im Büro anwesend”, so eine Sprecherin auf Anfrage. „Hierbei handelt es sich in der Regel um Tätigkeiten, die nicht oder nur mit hohem Aufwand von einem anderen Arbeitsort durchgeführt werden können. Ein Großteil der Mitarbeiter arbeitet derzeit nicht im Büro.”

Die Awo Düsseldorf habe bereits mit Beginn des ersten Lockdowns eine strikte Homeoffice-Regelung erlassen, die auch aktuell gelte, erklärt der Wohlfahrtsverband. Danach sollen alle Mitarbeiter, die nicht zwingend zur Aufrechterhaltung des Betriebes erforderlich sind, im Homeoffice arbeiten. „Besonderes Augenmerk richten wir auch auf Mitarbeitende mit besonderem Schutzbedarf wie Schwerbehinderte und Menschen mit Vorerkrankungen”, heißt es weiter. Man unternehme alles, um sie bestmöglich zu schützen. Die IT-Abteilung der Awo habe seit März für die technische Ausstattung gesorgt.

90 Prozent aller Henkel-Mitarbeiter arbeiten zuhause

„Der Flughafen Düsseldorf bietet grundsätzlich allen Mitarbeitern die Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice, für deren Tätigkeit dies technisch und vom Betriebsablauf her umsetzbar ist”, berichtet eine Sprecherin. „Für Mitarbeiter, bei denen die Arbeit aus dem Homeoffice sich grundsätzlich anbietet, hat der Airport in den vergangenen Monaten bereits die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen.” Im Bereich der Verwaltung werde dies überwiegend genutzt.

Auch bei Henkel seien die Mitarbeiter bereits seit Ende Oktober mehrheitlich im Homeoffice, bestätigt eine Sprecherin. „In Düsseldorf sind das rund 90 Prozent aller Mitarbeiter, bei denen das möglich ist. Die Verordnung haben wir somit bereits umgesetzt.” Seit März habe man zudem die Büros coronagerecht umgestaltet und verfüge über eine gute digitale Infrastruktur.

Polizei setzt Maßnahmen im Rahmen der Möglichkeiten um

„Bereits seit dem Frühjahr sind im Uniklinikum Düsseldorf Regelungen erlassen worden, die sowohl die Teamtrennung als auch das externe Arbeiten grundsätzlich zulassen, wenn die jeweilige Aufgabe es hergibt”, erklärt ein Klinik-Sprecher. Man sehe sich hier auch in einer besonderen Verantwortung. Rund 2000 Beschäftigte seien zumindest zeitweise im Homeoffice.

Die Polizei setzt die Vorgabe des Landes „im Rahmen der Möglichkeiten“ um, bestätigt Sprecher Andreas Czogalla. „Das geht bei unserem Job selten, aber Dinge wie Schreibkram und Berichte kann man von zu Hause aus erledigen.” Dazu habe die Polizei ihre Beamten entsprechend ausgestattet. Aus polizeilichen Gründen könne man keine Zahlen nennen, wie viele Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten.