Düsseldorf.. Nach dem Tod eines 70-Jährigen sind die Ermittlungen eingestellt. Der Mann stand an einer Bushaltestelle in Flammen. Der Fall bleibt rätselhaft.

Warum hat ein Rentner an einer Bushaltestelle in Düsseldorf so schwere Verbrennungen erlitten, dass er später im Krankenhaus daran gestorben ist? Eine Antwort auf diese Frage wird es wahrscheinlich nie geben. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat das Verfahren inzwischen eingestellt. "Ohne konkretes Ergebnis", sagt der zuständige Staatsanwalt Martin Stücker. Der Fall dürfte nicht mehr geklärt werden.

Am Abend des 2. Juni des vergangenen Jahres hatten Passanten Polizei und Feuerwehr zu einem dramatischen Einsatz in den Stadtteil Eller gerufen. An einer Bushaltestelle nahe dem S-Bahnhof stehe ein Mann in Flammen. Feuerwehrleute können den Brand ersticken. Zahlreiche Schaulustige beobachten den Einsatz hinter den Absperrungen und von Parkplatz eines Discounters in der Nähe. Das Opfer Helmut R. (70) wird mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Dort können ihn die Ärte nicht mehr retten. Einen Tag später erliegt der Rentner seinen lebensgefährlichen Verletzungen. Wie es dazu kommen konnte, ist unmittelbar danach völlig unklar.

Mordkommission "Häuschen" ermittelte in alle Richtungen

Die Düsseldorfer Polizei gründet die Mordkommission "Häuschen", die in alle Richtungen ermittelt. Auch die Bevölkerung wird um Hilfe gebeten. Die Polizei veröffentlicht dafür auch Fotos des Opfers. Am wahrscheinlichsten scheint zwar ein Unfall-Geschehen, aber auch ein Selbstmord oder ein Anschlag gelten als möglich. Die Obduktion des 70-Jährigen brachte in dieser Frage keine wesentlichen Erkenntnisse.

"Wir haben wirklich jedes Steinchen umgedreht", sagt Staatsanwalt Stücker. Wortwörtlich: An der Bushaltestelle etwa seien die Gehwegplatten herausgenommen wurden, um mögliche Spuren von Brandbeschleunigern zu finden - ohne Erfolg. "Wir die gesamte Kamera-Überwachtung aus der näheren Umgebung ausgewertet", sagt Stücker, "und wir haben in dem Supermarkt, in dem er zuletzt lebend gesehen worden war, alle Recherche-Möglichkeiten ausgeschöpft." Auch im Umfeld des Toten hörten sich die Beamten um. Hinweise auf Konflikte mit anderen habe es nicht gegeben.

Tragischer Unglücksfall ist am wahrscheinlichsten

"Nicht auszuschließen" sei, sagt Stücker abschließend, dass es sich um einen tragischen Unglücksfall gehandelt habe. Dass der Rentner sich also aus Versehen selbst in Brand gesteckt hat - wie auch immer. Es sei allerdings auch nicht auszuschließen, dass sich Helmut R. das Leben nehmen wollte: "Dafür spricht aber wenig bis gar nichts." Selbst ein Fremdverschulden am Tod des 70-Jährigen lasse sich bis heute "letztlich nicht in Gänze" ausschließen. Trotz akribischer, monatelanger Ermittlungsarbeit bliebe der Fall "nicht aufklärbar".