Düsseldorf. Oberbürgermeister Thomas Geisel sieht in dem Diagnose-Center eine wichtige Ergänzung zum Testzentrum. Große Anteilnahme und Solidarität.

Das Drive-In-Diagnose-Center für Corona an der Mitsubishi Electric Halle ist eine erfolgreiche Ergänzung des bisherigen Abstrichcenters in Bilk. Sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel nach einem Besuch der Einrichtung am Samstag. Getestet werden dort, nach Terminvorgabe über das Informationstelefon unter 0211-8996090, zunächst Beschäftigte aus der so genannten kritischen Infrastruktur.

Bis Samstagmittag konnten im Drive-In-Diagnose-Center rund 370 Abstriche vorgenommen werden. Dabei stieg die Zahl von 18 Abstichen am Tag der Inbetriebnahme vorigen Dienstag auf 109 Abstriche am Freitag kontinuierlich an. Auch am Samstag waren die Mitarbeiter bis 13 Uhr vor Ort und konnten Abstriche machen.

„Schon nach wenigen Tagen zeigt sich, dass das Drive-In-Diagnose-Center eine wichtige Ergänzung zum bestehenden Testzentrum ist. Praktisch ist die Testvornahme per Drive-In noch dazu. So können wir mehr Tests auf Corona in kürzester Zeit vornehmen und die Ärzte im Abstrichzentrum entlasten“, so Oberbürgermeister Geisel, der am Samstag noch einmal allen Mitarbeitern für ihren Einsatz dankte.

Abstrichzentrum Düsseldorf: Pro Fahrzeug dauert es zehn Minuten

Bei den Schnelltests am Drive-In fahren die Bürger, die zuvor einen Termin bekommen haben, mit ihren Fahrzeugen den Parkplatz vor der Veranstaltungshalle an der Siegburger Straße 15 an. Dort melden sie sich an einem Schalter wie in einer Arztpraxis an. Nachdem die Personalien und die Terminvergabe geprüft wurden, werden die Autos zu einer der drei eingerichteten Fahrspuren geleitet. Die Abstriche werden dann unter Zelten durch eingewiesenes und geschultes Personal genommen, ohne dass der Fahrer aussteigen muss.

Die Test werden montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 16 Uhr, samstags bis 13 Uhr vorgenommen. Pro Fahrzeug und Diagnose werden zehn Minuten veranschlagt, so dass pro Stunde maximal sechs Pkw pro Spur und somit 18 Autos auf allen drei Spuren abgearbeitet werden können. Menschen, die sich haben testen lassen, erhalten nach ein bis zwei Tagen ihr Ergebnis.

Coronakrise: Düsseldorfer fürchten um berufliche Perspektiven

Nicht überall scheinen die Maßnahmen so reibungslos zu funktionieren wie in Düsseldorf. Im Kreis Wesel musste die drei dortigen Testzentren vorübergehend den Betrieb einstellen. Es fehlten Kapazitäten in den Laboren, um die Proben zu untersuchen. In Moers wurde zudem eine Flüssigkeit knapp, die man für entsprechende Untersuchungen braucht.

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Neben dem gesundheitlichen Aspekt machen sich viele Menschen auch Sorgen – vor allem um ihre beruflichen Perspektiven, in den sozialen Netzwerken wird dies umfangreich diskutiert. Und das kommt auch bei den hiesigen Politkern an.

So schreibt etwa der Düsseldorfer SPD-Chef und Bundestagsabgeordnete auf Facebook Andreas Rimkus, dass ihn viele E-Mails von „Beschäftigten, Selbstständigen und von Unternehmen, die sich aktuell berechtigte Sorgen um ihre wirtschaftliche Existenz, ihre Arbeit und ihren Lebensunterhalt machen“ erreichen. Auch Studierende meldeten sich, die bisher über geringfügiges Einkommen ihren Lebensunterhalt gesichert haben. „Wir dürfen jetzt aber niemanden im Stich lassen! Ich sondiere gerade, wie geholfen werden kann“, schreibt Rimkus.

Coronavirus: Viele Aktionen von und für Düsseldorfer

Der Düsseldorfer CDU-Ratsherr und Direktor der Sekundarschule Am Biegerpark, Pavle Madzirov, setzt für seinen Beruf besonders auf digitale Medien. Auf Facebook berichtet er von seiner ersten Videosprechstunde für Eltern seiner Schule.

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Wie groß die Solidarität in Düsseldorf ist, sieht man auch an einigen Aktionen. So verweisen Politiker wie die Düsseldorfer Grünensprecherin Paula Elsholz auf die Aktion „Düsseldorf hält zusammen“. Dort können verderbliche Lebensmittel bei Gastronomen abgeholt werden, um diese an „Stellen zu liefern, die obdachlose und in Not befindliche Menschen versorgen“, so Elsholz auf Facebook.

250 Mitglieder hat auf Facebook die Gruppe „KeepGerresheimAlive“, bei der sich die Gerresheimer gegenseitig unterstützen.