Düsseldorf. Nach Coronapause ist die Düsseldorfer Rheinkirmes zurück und lockt wieder mit ihren Attraktionen. Wie weit man mit einem kleineren Budget kommt.

Der Duft von gebrannten Mandeln, Popcorn und Zuckerwatte hängt in der Luft und umschließt die ankommenden Besucher der Düsseldorfer Rheinkirmes bereits am Eingang. Nachdem die größte Kirmes am Rhein 2020 und 2021 wegen Corona pausieren musste, können die Menschen seit dem gestrigen Freitag wieder auf den Rheinwiesen Achterbahn und Karussell fahren und Altbier trinken. Doch in Zeiten von Inflation und Krise sind auch hier die Preise gestiegen. Wie weit kommt man diesmal mit einem Budget von 30 Euro?

Das Alt ist teurer als in der Altstadt.
Das Alt ist teurer als in der Altstadt. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Das Bier ist teurer als in der Altstadt

Bereits um 14 Uhr strömen die Besucher scharenweise von der Haltestelle herab zu den Rheinwiesen, wo sie schon von weitem die vertraut bunte Geräuschkulisse einer Kirmes aus freudigem Stimmengewirr und lauter Musik empfängt. Die Vorfreude scheint groß zu sein, aber auch das sonnige Wetter lockt die Menschen.

Vorbei an den blinkenden Lichtern von Karussell und Autoscooter geht es zuerst zu einem Getränkestand für ein frisch gezapftes Altbier, um den kulturellen Gepflogenheiten der Landeshauptstadt gerecht zu werden. Mit 3 Euro ist es allerdings schon etwas teurer als auf der anderen Rheinseite in den Altstadt-Kneipen. Nach anschließender Stärkung mit Pommes und einer Krakauer vom Grill – hier wird man noch einmal 3,50 Euro und 5 Euro los – geht es weiter über das Volksfest.

Attraktionen kosten bis zu 7,50 Euro

Am Nachmittag sind die großen Bierzelte der Brauereien noch verwaist, vor allem Familien mit Kindern sind unterwegs. Die kleinen Besucher amüsieren sich links und rechts des Weges beim Dosenwerfen, Basketballspiel oder Bogenschießen. „Wenn man sich vorher was zurückgelegt hat, geht es“, kommentiert Pascal Herzog, der mit seinem kleinen Sohn die Kirmes besucht, die Preise dafür.

Und auch beim Autoscooter ist man 4 Euro für ein Ticket los, beim Karussell „Escape“ 5 Euro. Wer auf der Achterbahn „Wilde Maus“ etwas Adrenalin spüren möchte, zahlt 7 Euro. Etwas entspannter geht es auf dem Riesenrad zu – 7,50 pro Person – von dem aus man eine schöne Aussicht über Kirmes und Düsseldorfer Altstadt hat.

„Man gibt schon einiges aus hier“, sagen Anna und Julian, die vor einer Süßwarenbude stehen, von der ein verlockender Duft von geschmolzener Schokolade herüberweht. Das junge Paar hat sich eine Grenze von 50 Euro für den Tag gesetzt, die aber nach Essen, Trinken und zwei Fahrgeschäften bereits in Sichtweite ist. „Dafür gehen wir diesen Monat abends einmal weniger aus“, meint Julian. Und Anna ergänzt: „Nach so langer Zeit will man sich die Kirmes dann auch nicht entgehen lassen.“

Auf den Fahrgeschäften kommt man mit wenig Geld nicht weit.
Auf den Fahrgeschäften kommt man mit wenig Geld nicht weit. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Hohe Preise sind kein Hindernis

Nach Bier, Pommes, Wurst, Autoscooter, Achterbahn und Riesenrad ist derweil auch das Budget von 30 Euro nach gut einer Stunde restlos ausgegeben. Wer jetzt noch an der Schießbude oder bei den Losen ein buntes Plüschtier gewinnen will, muss tiefer in die Tasche greifen. Doch auf den ersten Blick scheinen die höheren Preise die Leute kaum vom Kirmes-Besuch abzuhalten. Ob Krise und Inflation sich auswirken, wird am Ende die Bilanz der Schausteller zeigen