Düsseldorf. Das Düsseldorfer Unternehmen Deal Rocket verkauft online Rücksendungen. Die Preisnachlässe für die Kunden gehen bis 50 Prozent.
Platznot, zu wenig Stauraum? Ein paar Klicks im Internet, und schon landen das neue Badregal und der Kleiderständer im virtuellen Warenkorb. Wenn die Utensilien dem Kunden dann doch nicht gefallen und er sie zum Händler zurückschickt, könnte die Ware beim Düsseldorfer Unternehmen Deal Rocket an der Erkrather Straße landen: Das Start-up in Lierenfeld bietet per Internet Retoure-Artikel an – und manchmal hat deren Verpackung einen Schönheitsfehler, doch die Produkte selbst sind einwandfrei. Deal Rocket bedeutet frei übersetzt Verkaufsrakete.
Bei den Online-Händlern landen Retouren ganz oft im Müll
„Bei mehr als der Hälfte der Online-Händler landen die Retouren auf direktem Weg im Müll“, sagt Elisa Erdmann, zuständig für Marketing und Public Relations bei Deal Rocket. Das zeige eine Studie der Marktforschungsfirma EHI Retail Institute, beauftragt von Greenpeace. „Indem wir diese Waren weiter nutzen, vermeiden wir das Verschwenden von Ressourcen.“ Der Online-Handel boomt seit Beginn der Corona-Zeit: 2020 belief sich die Zahl der Retouren allein in Deutschland auf schätzungsweise 315 Millionen Pakete, wie eine Studie der Universität Bamberg ergab. 2019 waren es noch 301 Millionen.
Die Geschäftsidee, Retouren ein zweites Leben zu geben, hatte David Jetel: „Ich bin seit dreieinhalb Jahren Vater eines Sohnes“, sagt der Düsseldorfer, „seitdem denke ich nachhaltiger.“ Und er habe beobachtet: Hersteller und Händler kümmern sich zu selten um die Wiederverwertung von Waren-Rücksendungen. „Rund 1000 Produkte haben wir derzeit im Sortiment“, so Jetel. Hauptsächlich sind es Bad-Artikel und Produkte für Wohnbereich und Küche – vom Seifenspender über den faltbaren Stoff-Kleiderschrank und Küchenwaage bis zum Bügelbrett-Bezug.
Produkt wird genau geprüft
„Ausgewählte Markenhersteller und Händler, darunter auch das Hildener Haushaltswaren-Unternehmen Wenko, schicken ihre Retouren auf direktem Weg in unser Lager“, erzählt Geschäftsführer Jetel. Dort warten bereits speziell ausgebildete Mitarbeiter, die diese Produkte auf korrekte Funktion prüfen – und zum Beispiel beschädigte Einzelteile ersetzen. Solche Defekte entstehen hin und wieder auf dem Postweg oder bei der Zustellung. Nicht originalverpackte Hygiene-Artikel, wie beispielsweise Seifenspender, entsorgen die Mitarbeiter ordnungsgemäß. Sie kommen nicht zurück in den Verkauf.
„Unser Retouren-Angebot hat zwei Vorteile für den Kunden“, sagt Jetel. „Er handelt umweltbewusst und bekommt viele Markenprodukte um 30 bis 50 Prozent günstiger.“ Deal Rocket hat derzeit neun festangestellte Beschäftigte und zwei Praktikanten. David Jetel: „Unser Unternehmen entwickelt sich positiv, wir konnten jetzt in der Corona-Zeit sogar drei neue Mitarbeiter einstellen.“
Weitere Infos zum Unternehmen und den Online-Shop gibt‘s unter www.deal-rocket.com.