VERMARKTUNG. Villen, luxuriöse Häuser und Eigentumswohnungen werden immer begehrter.
Die Finanzkrise und die drohende Konjunkturdelle lassen luxuriöse Häuser und Wohnungen noch begehrter werden. "Das sind halt mit die sichersten Vermögensanlagen. Attraktive Objekte am Wasser stehen in der Gunst der Kunden ganz oben", sagt Harald Robine?, der auf die Vermittlung von millionenschweren Wohnidyllen spezialisiert ist.
So war die Jugendstilvilla am Schwanenspiegel mit geräumigen 450 Quadratmetern "für einen hohen einstelligen Millionenbetrag sofort verkauft". Genauso gestaltete sich die Vermarktung eines ähnlich großen Prachtbaus in Ludenberg am Thyssenpark, das fünf Millionen Euro einbrachte.
Prestige-Objekt in 1-A-Lage
Rund um die Altstadt ist die Nachfrage für hochwertigen Wohnraum enorm. Gestern erst gab es das Richtfest für das "Hofgarten Palais". 65 Millonen Euro nahm der Investor "Europa Capital" für das Prestige-Objekt in 1-A-Lage zwischen Schauspielhaus und Park in die Hand. Neben 13 200 Quadratmetern Bürofläche entstehen neun Wohnungen (bis 420 Quadratmeter) und ein vierstöckiges Stadthaus (325 Quadratmeter). "Die Objekte mussten wir gar nicht erst bewerben, sie waren im Nu vergeben", sagt Lutz Aengevelt, der für die Vermarktung zuständig ist. Dem Vernehmen nach sind hier Quadratmeterpreise von rund 8000 Euro zu erzielen.
Am Stiftsplatz hat die Immobilienfirma Vivacon das Theresienhospital gekauft. Dort sollen 41 luxuriöse Eigentumswohnungen (bis 250 Quadratmeter) nach Entwürfen von Star-Designer Philippe Starck gebaut werden. Späterer Verkaufspreis: mehr als 6000 Euro pro Quadratmer. Laut Vivacon ist die "Nachfrage schon jetzt überwältigend".
Das bedeutet beste Chancen für das Andreasquartier. Dieses soll zwischen Mühlen- und Ratinger Straße entstehen, wenn die Gerichte 2009 an den Oberbilker Markt umgezogen sind. Neben einem Hotel und Büros sind auch hier mehr als 40 exklusive Wohnungen geplant.
Das "Portobello" im Hafen und großräumige Häuser im Zooviertel locken die zahlungskräftige Klientel ebenso an wie die neuen Projekte im Linksrheinischen. So wird es an der Hansaallee im nächsten Jahr heißen: Willkommen in den "Heinrich-Heine-Gärten". Wo bis vor 15 Jahren "Ehrenreich" Autozubehör produzierte, wächst ein exklusives Quartier mit 360 Wohnungen in Loft- und Karreehäusern. Optisch markant präsentiert sich das Entree mit einem fünfstöckigen Torhaus. Hier bietet ein Quartiers-Hausmeister Reinigungs-, Babysitter- und Haustierservice an. Außerdem soll es auf dem Areal, das etwa so groß ist wie vier Fußballplätze, eine Kindertagesstätte, ein Fitness-Center und eine Kaminlounge geben.
Die Wohnungen entstehen in 22, maximal fünfgeschossigen Häusern, die nach dem Vorbild von Gründerzeitvillen des späten 19. Jahrhunderts gebaut werden. Den gemeinsamen Innenhof kennzeichnen große Grünflächen mit einem länglichen Wasserbassin. Die "Frankonia" investiert 114 Millionen Euro an der Hansaallee.
Doch nicht alles, was teuer ist, lässt sich vermarkten. So bietet Robine? seit zwei Jahren Schloss Garath für 6,5 Millonen Euro an. Es meldeten sich einige Interessenten, die aber einen Rückzieher machten: Weil der Renovierungsbedarf enorm ist und der Denkmalschutz hohe Auflagen macht.
Kein Selbstläufer
Auch im Breidenbacher Hof ist Luxus kein Selbstläufer. Erst eine der 18 Eigentumswohnungen (bis 339 Quadratmeter für rund vier Millionen Euro) ist verkauft. Der Pferdefuß: Hier gilt auf Wunsch des Investors aus Kuwait angelsächsisches Recht. Der neue Besitzer muss sich verpflichten, die Wohnung lebenslang zu behalten.