Kreis Mettmann..


Für Gastwirte sind es harte Zeiten, immer mehr von ihnen geben auf. „Allein im Kreis Mettmann haben im ersten Halbjahr insgesamt 39 gastronomische Betriebe dichtgemacht gegenüber 25 solcher Schließungen im gleichen Zeitraum des Vorjahres“, sagt Christian Jäger, Geschäftsführer beim Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Nordrhein.

Mit diesen Zahlen sind nur Gastronomiebetriebe erfasst, die auch Dehoga-Mitglied sind. „Wahrscheinlich hat das Kneipensterben weitaus höhere Ausmaße“, mutmaßt Jäger.

Es wird weniger ausgegangen

Aus Dehoga-Sicht ist das seit dem 1. Mai geltende strikte Nichtraucherschutzgesetz der rot-grünen Landesregierung ein zentraler Grund dafür, warum immer mehr Gaststätten ihre Türen auf immer schließen.

Weitere Ursachen: „Es macht sich zunehmend eine gewisse Konsumzurückhaltung bemerkbar, die sich auch darin zeigt, dass die Leute weniger ausgehen“, so Jäger. Wenn eine Gaststätte aufgesucht wird, dann werde weniger verzehrt - was ebenfalls zum Umsatzminus beiträgt.

Hinzu kämen für die Wirte die explodierenden Energiekosten sowie die im Herbst anstehende Bierpreiserhöhung. „Nicht zu vergessen die Preiserhöhung seitens des Bezahlsenders Sky für solche Gastronomen, die in ihren Lokalen Fußballspiele zeigen.“

Aber vor allem das strikte Rauchverbot macht den Gastronomen schwer zu schaffen. „Es ist nun mal so, dass viele zum Bier eine Zigarette rauchen wollen“, sagt Jäger. Nach dem seit knapp vier Monaten geltenden Nichtraucherschutzgesetz müssen sie sich den Glimmstängel vor der Tür anzünden. „Im Mai/Juni diesen Jahres war es relativ kalt und regnerisch, da hatten die Leute keine Lust, ein Lokal aufzusuchen und fürs Rauchen vor die Tür zu gehen und sind daher ganz einfach zu Hause geblieben.“

Anwohner beschweren sich

Das Rauchen vor der Kneipe hat aber noch einen weiteren negativen Effekt: „Es häufen sich Beschwerden von Anwohnern, die sich über Ruhestörungen zur späten Stunde beklagen“, weiß Jäger. Denn ein Raucher auf der Straße bleibt selten allein, schnell gesellen sich zu ihm weitere aus der gleichen Lokalität. Dass in dieser Runde dann nicht geschwiegen wird, ist naheliegend. Für Jäger ist klar: „Die Politik muss bessere Rahmenbedingungen für die Gastronomie schaffen.“ Dazu gehöre beispielsweise, das gesetzlich verankerte strikte Rauchverbot wieder zu kippen.

Bleibt alles beim Alten, dann bestehe die Gefahr, dass das Kneipensterben sich weiter fortsetzt. Nicht nur im Kreis Mettmann.