Düsseldorf.. Der Düsseldorfer Rosenmontag wurde durch ein Unglück am Rheinufer überschattet. Ein 61-jähriger Passant stürzte vom Ufergeländer kopfüber fünf Meter in die Tiefe. Das Opfer starb an seinen schweren Kopfverletzungen.

Das närrische Treiben nach dem Zoch wurde durch ein Unglück am Rheinufer überschattet. Dort wollte ein 61-jähriger Passant die bunte Szenerie beobachten und setzte sich vor den Kasematten auf das Ufergeländer. Plötzlich verlor er das Gleichgewicht, stürzte kopfüber von der Kaimauer fünf Meter in die Tiefe und prallte direkt neben dem Wasser auf die Ufersteine. Das Opfer erlitt schwerste Kopfverletzungen. Am Montagabend starb er an seinen Verletzungen.

Zu diesem Zeitpunkt, kurz nach 16 Uhr, war die Promenade mit Tausenden Feiernden gefüllt. Der Zoch war gerade durch die Altstadt gezogen, da lockte die Sonne viele Narren an den Rhein. Warum der Mann unweit der Pegeluhr von der Beton-Spundwand fiel, ist noch unklar. Nach ersten Zeugenaussagen sollen „keine weiteren Personen daran beteiligt gewesen sein“, teilte Polizeisprecher André Hartwich mit. Sicherheitshalber wurde die Unglücksstelle abgesperrt und untersucht. Anzeichen für ein Fremdverschulden gibt es nicht.

Die Bergung des Opfers war sehr schwierig. „Wir haben sofort den Rettungshubschrauber alarmiert, aber der konnte aufgrund der vielen Besucher vom Rosenmontagszug nicht in der Altstadt landen. Das wäre viel zu gefährlich gewesen“, gab Feuerwehrsprecher Heinz Engels zu bedenken. Auch durfte der Schwerstverletzte nicht die steilen Uferstufen hochgetragen werden. „Der Mann musste ganz sanft bewegt werden“, so Engels. Auf engstem Platz leisteten der Notarzt und die Rettungssanitäter Erste Hilfe, außerdem standen die Helfer eines Rettungsboots bereit. Minuten später legte das große Feuerlöschboot an, so dass der 61-Jährige auf einer Trage vorsichtig an Deck gehievt wurde. Das Boot fuhr mit Blaulicht zum Hafen weiter, wo bereits der Rettungshubschrauber Christopher 9 wartete und den Mann zur Uni-Klinik flog.

Über 1500 Einsatzkräfte

Insgesamt waren rund um den Zoch 900 Polizisten , 270 Mitarbeiter des Ordnungsamtes, 161 Feuerwehrleute sowie 280 Männer und Frauen der Hilfsorganisationen und insgesamt neun Ärzte im Einsatz. Die Sanitäter mussten sich immer wieder um Narren kümmern, die zu viel Alkohol getrunken hatten und zusammengebrochen waren. Schon vor dem Start des Rosenmontagszuges waren in der Altstadt die ersten Narren umgefallen. Bis 16 Uhr mussten bereits 28 Patienten in den Unfallhilfestellen der Altstadt ambulant behandelt werden, sieben kamen ins Krankenhaus.

Die gute Nachricht: An Scherben hatte sich kein einziger Narr verletzt. Es lagen nur sehr wenige zerbrochene Gläser und Glasflaschen auf dem Pflaster , teilte das Ordnungsamt mit. Damit wurde das Glasverbot in der Altstadt auch am Rosenmontag eingehalten. Schon jetzt ist sicher, dass dieses Konzept auch beim Karneval im nächsten Jahr angewendet wird.

Die Polizei sprach nur von wenigen Rangeleien und Störungen bis zum Nachmittag. Größere Randale gab es nicht. Die Beamten schritten sofort ein, wenn Störer auffielen. Dass Unbekannte an einem der Brennpunkte Kö-/Benrather Straße die Außenspiegel eines Streifenwagen abrissen, konnten sie aber nicht verhindern. Besonderes Augenmerk hatte die Polizei auf den Bolker Stern, Bolkerstraße, Burgplatz, Kö/Benrather Straße. Vier Randalierer wurden ins Gewahrsam gebracht, einer wurde wegen gefährlicher Körperverletzung festgenommen. Sieben Narren erhielten Platzverweis. Aus der Sicht der Polizei gab es „keine besonderen Vorkommnisse.“