Düsseldorf..


„Menschenunwürdig“ seien die Lebensbedingungen in dem Bunker gewesen, erklärte ein Kripo-Beamter (49), der nach Entdeckung der Hasch-Plantage im Bunker Heyestraße ermittelte. Er sagte am Dienstag als Zeuge im Prozess gegen die vier Vietnamesen aus, die in dem Bunker festgenommen wurden.

Drei der vier hatten dort als Erntehelfer gelebt, waren auf zwei Etagen des Bunkers eingesperrt. Ein Mann (43) und eine Frau (44) hausten seit fünf Monaten dort, der dritte Helfer (29) seit drei Wochen, als die Polizei sie am 14. März 2012 entdeckte.

Zu dritt schliefen sie auf zwei Matratzen, mussten sich in einer Schüssel waschen. Lebensmittel wurden gebracht, die Frau kochte auf einer Platte. „Beklemmend“ sei es in den Räumen gewesen, so der Beamte. „Es gab kein bisschen Tageslicht, keine frische Luft, der Mülleimer quoll über.“

Die Aussagen dieser drei Angeklagten seien sehr glaubwürdig gewesen. Die beiden älteren waren in Berlin angesprochen worden, wo sie illegal lebten, dann nach Düsseldorf gebracht worden. Der Jüngere, hatte als Illegaler in einem Imbiss in Berlin Hilfe und Arbeit gesucht, wurde ebenfalls für die Plantage engagiert.

Der vierte Angeklagte (29), Niederländer vietnamesischer Abstammung, hatte bei der Polizei gesagt, die anderen hätten ihn zur Arbeit gezwungen. Gestern gestand er, derjenige zu sein, der das Essen brachte.

„Es gibt Hintermänner, die mich beauftragten“, erklärte er. Bei einem Fest habe er sie kennengelernt, „Vietnamesen mittleren Alters.“ Mehr wolle er aus Angst um seine Familie nicht sagen: „Sie wissen doch: Es geht um viel Geld. Wenn ich auspacke, machen sie bestimmt etwas.“

Der Beamte berichtete noch, ein Experte sei von der Plantage sehr beeindruckt gewesen: „So perfekt und professionell hat er das selten gesehen.“ Überrascht hätten sie auch die Einnahmen des Hausbesitzers: Er erhielt nach Aussage der 44-Jährigen 12 000 Euro im Monat, eine Quittung bestätigt das. „Uns sagte er, er bekomme 300 Euro“, so der Beamte.