Essen/Düsseldorf. Der Grünen-Abgeordnete Martin-Sebastian Abel hat nach einer Rede im Landtag nach eigenen Angaben Morddrohungen erhalten. Der Politiker hatte die Teilnehmer der Demonstration gegen das verschärfte Rauchverbot kritisiert. Sie hätten mit NS-Vergleichen das Leid der Holocaust-Opfer relativiert.

Nach einer kritischen Rede über die Demonstration gegen das verschärfte Rauchverbot am 15. Juni in Düsseldorf bekommt der Grünen-Abgeordnete Martin-Sebastian Abel nach eigenen Angaben "offene Morddrohungen, per Telefon, per Mail und auf Facebook". Auch in der Facebook-Gruppe "Rauchverbot in NRW" sei er angegriffen worden.

"Es werden Kommentare gepostet wie 'Abel wurde von Kain erschlagen'", erklärt der Politiker. "Erst sehr höflich formulierte Nachrichten über mein privates Profil, die den Charakter einer privaten Unterhaltung hatten, werden dann verhackstückt und öffentlich gemacht." Aber Abel betont: „Trotzdem würde ich die Rede noch einmal genau so halten."

Scharfe Kritik an Teilnehmern der Raucher-Demonstration

Der Politiker hatte in seiner Rede zur Aktuellen Stunde im Landtag das umstrittene Nichtraucherschutzgesetz verteidigt. Abel übt zudem scharfe Kritik an den Teilnehmern der Raucher-Demonstration. Er kritisiert insbesondere den Vergleich zwischen dem Rauchverbot und der NS-Diktatur.

"Das Leid der Opfer relativiert." - Hitler-Plakat bei der Raucher-Demo in Düsseldorf. (Foto: Stefan Arend / WAZ Fotopool) © Unbekannt | Unbekannt

So hatten Teilnehmer der Demonstration laut Abel ein Plakat von Adolf Hitler hochgehalten, andere trugen gelbe Sterne mit dem Aufdruck „Raucher“.

„Da werden Zeichen der Ausgrenzung, Zeichen des Holocausts benutzt und damit das Leid der Opfer relativiert“, beklagte der Politiker in seiner Rede. Unverständnis äußerte Abel auch darüber, dass kriminellen Rockern nahestehende Gruppen in der ersten Reihe mitgelaufen sein sollen und offenbar nicht nur vom Veranstalter geduldet, sondern als Ordnungskräfte engagiert worden seien.