Düsseldorf/Essen. Das Corona-Testzentrum am Flughafen Düsseldorf ist Weihnachten an seine Grenzen gestoßen. Mitte Januar werden die Test-Kapazitäten aufgestockt.

Warten statt Weihnachten: Etliche Reisende haben während der Weihnachtsfeiertage stundenlang auf einen Coronatest am Düsseldorfer Flughafen gewartet – darunter auch Sascha Rosengart aus Essen, der am 27. Dezember eigentlich nach Gran Canaria fliegen möchte.

Um das negative Testergebnis innerhalb des vorgeschriebenen Zeitraums vorlegen zu können, hatte er alle Vorbereitungen getroffen: Er registrierte sich bei Centogene – dem Anbieter des Corona-Testzentrums am Flughafen – und zahlte den Test vorab online. Terminvereinbarungen aber sind online nicht möglich – wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

"300 Reisewillige warten seit Stunden in drei Doppelreihen"

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„Wir waren am ersten Weihnachtstag um 11 Uhr am Test-Center, wurden jedoch abgewiesen mit dem Hinweis, dass die Maximal-Kapazität von 800 Tests bereits erreicht ist“, berichtet Rosengart. Am zweiten Weihnachtstag war Rosengart zwar früher dran und stand bereits um 7.20 Uhr am Testzentrum, das um 8 Uhr öffnet.  „Die Warteschlange bestand zu der Uhrzeit aus knapp 300 Reisewilligen, die bereits seit Stunden in drei Doppelreihen auf die Ausgabe der Test-Kits warteten“, berichtet Rosengart. Wer schließlich ein Test-Kit erhalte, müsse nochmal zwei bis drei Stunden auf den eigentlichen Test warten. Immerhin seien dort aber die Sicherheitsabstände gewahrt worden und hätten Ordner das Einhalten der Corona-Regeln überprüft.

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Als er zwei Mitarbeiterinnen von Centogene darauf hinwies, dass er ohne aktuellen Test seine Reise wohl nicht antreten könne, sei er lapidar abgefertigt worden: „Es wurde uns entgegnet, dass sei dann eben so, es müssten ohnehin einige ihre Reise stornieren aufgrund mangelnder Testkapazität“, so Rosengart in einem Beschwerdeschreiben, das der Redaktion vorliegt.

"Ein derartiges Planungs- und Abstimmungsdesaster habe ich noch nicht erlebt"

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„Ich bin doch echt erschrocken, wie hier mit noch reisewilligen Kunden, die sich trotz aller Restriktionen und faktisch (…) verdoppelten Flugpreis-Kosten auf den Weg machen wollen, umgegangen wird“, heißt es in dem Brief weiter.

Rosengart selbst arbeitet als Geschäftsleitungsmitglied und ehemaliger Vorstand in der Automobilzulieferindustrie – wenn es dort zu Engpässen komme, werde alles unternommen um die Probleme zu lösen. Ein „derartiges Planungs- und Abstimmungsdesaster“ habe er noch nicht erlebt. „Ich hätte neben einer Ausweitung der Service-Zeiten eine Abstimmung und Lösung mit anderen „Walk-In“- Corona-Test Zentren im Umfeld des Flughafens mindestens erwartet“, sagt Rosengart. 

Düsseldorfer Flughafen: "Längere Wartezeiten wegen erhöhter Nachfrage"

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Auf Anfrage beim Düsseldorfer Flughafen heißt es, in diesen Tagen könne es aufgrund der erhöhten Nachfrage gegebenenfalls zu längeren Wartezeiten am Centogene-Testzentrum kommen. Ein entsprechender Hinweis sei auf der Website des Flughafens und den entsprechenden Social Media-Kanälen platziert. Zudem verweise man auf die von Centogene jeweils aktuell online übermittelten Wartezeiten – diese betrugen allein am Samstagnachmittag sechs Stunden.

Nach Angaben von Centogene war das Interesse an dem Corona-PCR-Test während der Feiertage "ungebrochen groß". Neben Reisenden können sich auch alle Privatpersonen am Düsseldorfer Flughafen testen lassen. Ab Sonntag sei wieder täglich von 7 bis 21 Uhr geöffnet, zudem könnten dann auch wieder täglich rund 1.700 Abstriche genommen werden. "An den Feiertagen waren die Öffnungszeiten mit Rücksicht auf unsere Mitarbeiter etwas verkürzt und entsprechend auch die Zahl der möglichen Tests etwas niedriger", erklärt Centogene die längeren Wartezeiten.

Kapazitäten im Testzentrum werden Mitte Januar aufgestockt

 Dr. Volkmar Weckesser, Vorstandsmitglied bei Centogene: Wir hatten sehr gehofft, noch vor Weihnachten unsere neue achtfach größere Fläche, in die wir auch erheblich investiert haben, eröffnen zu können, aber das klappt leider aus baulichen Gründen erst Mitte Januar." Dann werde die Zahl der Kabinen auf sechs verdoppelt und neben dem PCR-Test auch ein Antigen-Schnelltest angeboten, dessen Ergebnis in 90 Minuten vorliegen soll. Es lägen keine Angaben vor, wieviele Reisende über die Feiertage ihre Reise nicht wie geplant hätten antreten könne.

Sascha Rosengart machte sich schließlich am zweiten Weihnachtstag auf den Weg zu einem Testzentrum nach Ratingen, wo er schnell an der Reihe gewesen sei. Ob das Ergebnis aber bis zur geplanten Abreise vorliegt, ist aber ebenso unklar wie die Frage, wer im Falle einer Stornierung für die Kosten aufkommt.