Dinslaken. Die Ernst-Barlach-Gesamtschule hat den Schülern eine ganz besondere Aufgabe mit in die Ferien gegeben. Dafür gab es sogar Herzchen auf Instagram.
Freiwillige Hausaufgaben über die Weihnachtsferien sind in etwa so beliebt wie Nachsitzen am Freitag. Als Yvonne Beutner, Leiterin der Dinslakener Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS), ihren Schülern allerdings per Instagram präsentierte, was sie nach den Ferien gerne sehen würde, regnete es spontan mehr als 100 Herzchen. Das hat etwas mit der Kommunikationsplattform zu tun. Aber dass noch vor Ferienbeginn die ersten Arbeiten eingetrudelt sind - das liegt definitiv an der Aufgabe: Die Schülerinnen und Schüler sollen Memes erstellen, die ihre Erfahrungen an der EBGS widerspiegeln. Und, ja, sie dürfen auch ihre Lehrer veralbern. Was für eine Hausaufgabe! Und zu gewinnen gibt es auch noch etwas.
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Memes sind satirische Fotos oder Videos, die eine Situation überspitzt darstellen. „An der EBGS passiert so viel Lustiges, Spannendes, manchmal vielleicht auch Nachdenkliches - macht doch einfach mal ein Meme daraus“, erklärt die Schulleiterin in dem Video auf Instagram - und der Weihnachtsbaum im Hintergrund scheint zu bestätigen, dass es an der EBGS einen gewissen Spaßfaktor gibt: Statt eines Sterns trägt er eine Plüsch-Ente (oder Gans?) auf der Spitze.
„Zeigt uns die lustigsten, kreativsten oder nachdenklichsten Memes aus eurem Schulalltag! Ob der ewige Kampf mit dem Kopierer, der Ansturm auf die Mensa oder das Chaos in der Gruppenarbeit – wir wollen eure besten Memes sehen, die das Leben an der EBGS perfekt einfangen“, heißt es im Begleittext. Und nicht nur die Schülerinnen und Schüler sind gefragt - sondern auch Lehrer und Lehrerinnen sowie Mitarbeitende der Schule. Natürlich, so wird noch ergänzt, dürfen die Beiträge keine Beleidigungen oder diskriminierenden Inhalte enthalten, die abgebildeten Personen müssen mit der Verwendung ihrer Bilder und Daten einverstanden sein.
Eine Jury aus Schülern und Lehrern wird die Beiträge beurteilen. Zu gewinnen gibt es keine guten Noten, sondern Gutscheine für die Mensa: Die zehn besten Memes werden auf der Instagramseite der Schule veröffentlicht, für die Top 3 gibt es jeweils einen zehn-Euro-Gutschein - „perfekt für Snacks nach den Ferien“, wie die Schule findet.
Das ist der Hintergrund der Aktion
Die Aktion macht nicht nur Spaß - sondern soll auch Inhalte vermitteln. Es geht um Kreativität, Selbstreflexion und kritisches Denken: Die Memes regen dazu an, „Alltagssituationen zu hinterfragen und auf den Punkt zu bringen“ und „sie bieten eine Plattform, um Missstände oder Herausforderungen mit einem Augenzwinkern zu thematisieren“, erläutert Lehrerin Katharina Klemm, die sich gemeinsam mit ihrem Kollegen Marcel Bosa um das Thema Social Media an der EBGS kümmert. „Technisches Chaos“ oder „Mensa-Ansturm“ seien Themen, die man etwa aufgreifen könnte. Es wird vermittelt,, was Datenschutz bedeutet und so ganz nebenbei wird auch noch die Schulgemeinschaft gestärkt.
„Da muss man auch einmal Spaß haben“
Für die Schule ist die Aktion ein doppelter Gewinn. Digitale Inhalte werden an der EBGS ohnehin gefördert - es gibt sogar eine Social Media-AG -, die Sichtbarkeit der EBGS in den sozialen Medien steigt, und die humorvollen Einblicke in den Alltag „schaffen Identifikation und stärken das Gemeinschaftsgefühl“ und fördern die „Schulatmosphäre“, so das Konzept von Katharina Klemm. Denn das ist der EBGS ganz besonders wichtig: die persönliche Beziehung zu den Schülern. Die Schule sei „ganz nah an den Schülerinnen und Schülern“, meint Yvonne Beutner. Die enge „Beziehungsarbeit“ sei für sie „typisch Gesamtschule“ und sei auch ein Grund gewesen, zur EBGS zu wechseln. Miteinander lachen und miteinander Spaß haben - auch das sei Teil der Schulkultur. Das Miteinander an einer Gesamtschule sei „ein anderes“ als an anderen Schulformen - vielleicht bedingt dadurch, dass Lehrer und Schüler an einer Ganztagsschule viel Zeit miteinander verbringen: „Da muss man auch einmal Spaß haben.“
Die ersten Memes sind schon da
Abgabeschluss für die Memes ist am 6. Januar. Aber die ersten sind schon eingetrudelt, sagt Yvonne Beutner. Dabei ist auch ein Meme über sie selbst - wie sie den Schülern Unmengen Hausaufgaben aufbrummt.