Hünxe. Zwei Jahrzehnte gehörte der FDP-Fraktionvorsitzende dem Gremium an. Wie sein Engagement verlief und wofür er dabei besonders dankbar ist.

„Ich bin so nervös, wie bei meiner ersten Sitzung“, sagt Stephan Barske, als er sich anschickt, ein letztes Mal im Hünxer Gemeinderat zu sprechen. „Das fällt mir nicht leicht.“ Nach 25 Jahren in der Hünxer Politik, davon 20 als Ratsmitglied, verzichtet Barske ab dem 1. Januar auf sein Mandat. Damit war die Sitzung des Gemeinderates seine letzte als Fraktionsvorsitzender der FDP. Die Gründe für seinen Rückzug aus der Politik erläuterte er allerdings nicht.

Man merkte aber, dass ihm seine Aufgabe schon etwas fehlen wird. „Es hat mir immer Spaß gemacht, mit Euch zu diskutieren“, sagte er an die anderen Ratsmitglieder gewandt. Dabei betonte er vor allem, dass er in zwei Jahrzehnten Ratsmitgliedschaft, trotz harter Diskussionen nie persönliche Anfeindungen erlebt habe.

Fraktionslosigkeit als schwierige Phase

„Sachpolitik für die Gemeinde, nicht Parteipolitik, um beim Wähler zu glänzen“, sei, so Barske, immer das Credo seines kommunalpolitischen Engagements gewesen. Diesem Grundsatz folgend hatte er dann auch eine Entscheidung getroffen, die für ihn „weitreichende Konsequenzen“ gehabt hatte. 2017 hatte Barske, seinerzeit Vorsitzender der SPD-Fraktion im Gemeinderat, den Fraktionsvorsitz niedergelegt und schließlich die Fraktion und die Partei verlassen.

Als dann sein Beitritt zur FDP auf dem Programm stand, beantragte die SDP, die Ausschüsse und Gremien, in denen Barske damals als Fraktionsloser Mitglied war, entweder umzubesetzen oder aufzulösen und neu zu bilden. Überraschend scheiterte die SPD damals mit diesem Ansinnen in einer geheimen Abstimmung. „Ich möchte mich bei allen Ratsmitgliedern bedanken, die damals für meinen Verbleib in den Gremien gestimmt haben. Einem Fraktionslosen dieses Vertrauen zu schenken, war eine große Geste, die mich bis heute tief berührt“, erklärte Barske zu seinem Abschied aus dem Gemeinderat.

Erinnerung an umkämpfte Themen

Aber er erinnerte auch an Themen, bei denen es in der Hünxer Politik hier und da zu Auseinandersetzungen gekommen war. Etwa bei der Gründung der Gemeindewerke Hünxe. „Das waren harte Diskussionen mit dem damaligen Bürgermeister Hermann Hansen“, erklärte Barske. Heute sieht er die Gemeindewerke Hünxe als „Erfolgsgeschichte“. Ebenso erinnerte er an die Steuererhöhung von 2015, die in Hünxe kurz vor der Kommunalwahl auf den Weg gebracht worden waren. Und dankte an der Stelle dem ehemaligen Kämmerer Hans-Joachim Giersch dafür, dass dieser in Zusammenarbeit mit den Fraktionen „den Haushalt umgestrickt“ hatte.

„Dein Engagement hat Hünxe in den vergangenen 25 Jahren geprägt.“

Dirk Buschmann
Der Hünxer Bürgermeister lobte Stephan Barskes Engagement in der Kommunalpolitik.

Die beiden Bürgermeister, die Barske während seiner Amtszeit im Rat erlebt hatte – erst Hermann Hansen und dann Dirk Buschmann – könnten unterschiedlicher nicht sein, merkte das scheidende Ratsmitglied an. „Für beide steht das Wohl der Gemeinde an erster Stelle“, betonte Stephan Barske dann allerdings eine Gemeinsamkeit der beiden und gab an, von beiden viel gelernt zu haben.

Lobende Worte von Dirk Buschmann

Gelernt habe er in der Zeit auch etwas von Klaus Stratenwerth, dem Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters: „Ich wusste, wenn Klaus die Augen verdreht, war es an der Zeit, mit dem Reden aufzuhören“, ulkte Barske. Er verabschiedete sich mit einer Aufforderung an seine „Kollegen“ im Gemeinderat: „Achtet die Meinung der anderen und hinterfragt eure eigene, und kommt so hoffentlich zu einem für alle tragbaren Kompromiss.“

Bürgermeister Dirk Buschmann lobte das „beeindruckende politische Wirken“ von Stephan Barske in der Hünxer Kommunalpolitik und dessen „breitgefächertes Engagement“ in den Gremien und darüber hinaus. Barske sei ein „Mensch des Dialogs“ mit einem „klaren Fokus auf das Allgemeinwohl“ der Hünxer Bürger. „Dein Engagement hat Hünxe in den vergangenen 25 Jahren geprägt“, sagte Buschmann und überreichte Stephan Barske einen Blumenstrauß. Weitere Geschenke erhielt dieser von seinen Fraktionsmitgliedern.