Dinslaken. Seit 20 Jahren gibt es die Brettspielkiste in der Stadt. Dabei gibt es hier viel mehr zu entdecken, als Brettspiele. Das erwartet die Besucher.
Wenn man in die B-Passage an der Bahnstraße geht und die Türe der Brettspielkiste öffnet, betritt man eine ganz eigene Welt. Natürlich gibt es Brettspiele, die eine ganze Wand des Ladenlokals einnehmen. Allerdings viel mehr als das: In einer Ecke steht ein Drehständer mit Mangas, ein Bücherregal ist gefüllt mit Regelbänden zu Rollenspielen, in einer Vitrine finden sich bemalten Tabletop-Miniaturen. Dazu gibt es Puzzle, Würfel und Dekorationen, die von einer Drachenfigur bis zu Riesenspinnen reichen.
Es ist ein bisschen so, als würde man das private Refugium eines Spieleverrückten im besten Sinne betreten. Und der Herr dieses besonderen Reiches der Spiele steht meistens hinter der Ladentheke: Dirk Bönnecken. Der 55-Jährige ist seit 2019 der Inhaber der Brettspielkiste, die er von seinem Freund Markus Pomorin übernommen hat.
Die Fortführung eines Hobbys im Beruf
Pomorin hatte mit dem Laden sein eigentliches Hobby zum Nebenberuf gemacht. An den Wochenenden öffnete er die Brettspielkiste. Das Geschäft wanderte in den vergangen zwei Jahrzehnten durch Dinslaken. Seit November 2017 ist es am aktuellen Standort in der B-Passage. Als Inhaber Markus Pomorin etwas kürzertreten wollte, fragte er seinen Freund Dirk Bönnecken, ob der sich vorstellen könnte, das Geschäft zu übernehmen.
Die Brettspielkiste
Die Brettspielkiste (B-Passage, Bahnstraße 20 in Dinslaken) hat arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeiten: Von Dienstag bis Freitag öffnet das Geschäft täglich von 17.30 bis 21 Uhr. Samstags von 14 bis 20 Uhr.
Einen kleinen Eindruck vom Warenangebot des Ladens kann man sich auch auf der Internetseite www.brettspielkiste-dinslaken.de verschaffen, auch wenn es hier längst nicht alles zu sehen gibt, was man vor Ort findet. Zum Angebot gehören auch Einzelkarten von Magic, Pokémon und Yu-Gi-Oh.
Die Brettspielkiste ist auch auf Instagram (@brettspielkiste_dinslaken) und auf Facebook zu finden. Zudem gehört zum Laden eine eigene WhatsApp-Community, in der es Chatgruppen für unterschiedliche Spielsysteme und Interessen.
In der Vorweihnachtszeit bietet Inhaber Dirk Bönnecken auch besondere Rabatt-Angebote für die Kunden an.
Bönnecken betrieb zu dem Zeitpunkt schon seit einigen Jahren einen Handel über das Internet, den er über Jahre sukzessiv immer weiter ausgebaut hatte. „Markus habe ich in der Zeit fast jeden Tag gesehen“, erinnert sich Bönnecken. Aber ein Ladenlokal übernehmen? Das musste er sich damals erstmal überlegen. Über einige Monate arbeitete er in der Brettspielkiste, lernte die Arbeitsabläufe und vor allem auch die Kundschaft kennen. Im Frühjahr 2019 war er dann zu einer Entscheidung gekommen: „Wenn du mich jetzt nochmal fragst, würde ich nicht ‚Nein‘ sagen“, erklärte er gegenüber Markus Pomorin. Der fragte erneut, und Dirk Bönnecken übernahm das Geschäft.
Brettspiele werden auch mal im Laden gespielt
Seitdem begrüßt er die Kunden in der Brettspielkiste. Die ist allerdings weit mehr als nur ein Laden, in dem man Brettspiele kaufen kann. Natürlich gibt es die hier auch, und zwar in einer ziemlich großen Menge. „Zug um Zug ist ein echter Dauerbrenner“, erzählt Dirk Bönnecken. „Das gibt es in etlichen Versionen. Die Westernvariante, die ich hier stehen habe, war fast ein Jahr lang vergriffen.“ Auch das Spiel „HeroQuest“ ist gerade besonders beliebt.
Und auch im Laden wird schon mal gespielt. „Ich habe einige Menschen, die kommen einfach gerne vorbei, um miteinander oder mit mir zu plaudern“, erzählt Dirk Bönnecken. „Und dann spielen wir schon mal eine Runde Hitster.“ Das Spiel, bei dem es darum geht, Musik-Dauerbrenner in eine chronologische Reihenfolge einzusortieren, gibt es mittlerweile ebenfalls in verschiedenen Varianten. Dass die Kunden im Laden spielen, gehört mit zum Konzept der Brettspielkiste.
Tabletop-Miniaturen und Zubehör
Vor allem, seit der Laden um den Tabletop-Bereich angewachsen ist. Vor gut drei Jahren hat Dirk Bönnecken ein weiteres Ladenlokal in der Passage gemietet, in dem sich nun vor allem Miniaturen der Firma Games Workshop („Warhammer 40,000“, „Age of Sigmar“) und allerlei Zubehör zu den Tabletop-Spielen befinden, bei denen zwei oder mehr Spieler mit Miniatur-Armeen in einem strategischen Wettstreit gegeneinander antreten. „Ich muss schon sagen, das läuft wirklich sehr gut“, sagt der Inhaber der Brettspielkiste.
Auch einer der Gründe für ihn, noch ein drittes Ladenlokal in der Passage anzumieten. Hier hat er einen Spielbereich für seine Kundschaft geschaffen. Für Tabletop-Spieler steht hier ein Tisch mit entsprechenden Geländeteilen zur Verfügung. Für einen kleinen Obolus kann der Raum für Miniatur-Schlachten genutzt werden. Hier wurden auch schon einige Turniere und sogar eine eigene kleine Liga für das Spielsystem aufgezogen. „Der Raum wird aber auch für Brettspielabende genutzt“, erklärt Bönnecken. Aber auch Spiele wie „Magic the Gathering“, „Star Wars: Unlimited“, „Yu-Gi-Oh“, „Lorcana“ oder „Pokemon“ können hier gespielt werden.
Für den Ladeninhaber ist es wichtig, bei seinen Kunden ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln. Er nimmt sich Zeit für jeden Kunden, der in den Laden kommt. Und bei dem reichhaltigen Angebot findet eigentlich jeder etwas für sich – vom Familienspiel, über Strategie- oder Spaßspiel bis hin zu den Miniaturen. „Wenn jemand zum ersten Mal in die Brettspielkiste kommt, bekommt er einen Würfel geschenkt“, sagt Dirk Bönnecken. „Es geht hier auch ziemlich familiär zu“, ergänzt er – und bietet auch gerne mal einen Kaffee an, wenn Kunden entsprechend Zeit mitbringen. Und die treffen hier auch oft auf Gleichgesinnte und kommen mit denen sofort ins Gespräch – oder, und das ist dann besonders schön, direkt zum Spielen.