Dinslaken. Die Dinslakener Stadtverwaltung will den Umgang mit den Trägern, die an den Schulen für die Offene Ganztagsschule (OGS) zuständig sind, ändern.

Aufgrund von Empfehlungen der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) möchte die Stadtverwaltung die Zusammenarbeit mit den Trägern, die an den Schulen für die Offene Ganztagsschule (OGS) zuständig sind, ändern. Von der GPA wurden fehlende Sachberichte angeführt, ebenso sollte die Stadt das bisherige Verfahren zur Gewährung von Mitteln für Sachausgaben anpassen. Im Schulausschuss, der am Dienstag, 19. November, ab 18.15 Uhr im Rathaus tagt, wird darüber gesprochen. Reaktionen auf die Vorschläge, die die Verwaltung umsetzen möchte, gibt es schon. So erhielten die Ratsfraktionen einen Brief eines OGS-Trägers und SPD-Bürgermeisterkandidat Simon Panke veröffentlichte eine Stellungnahme.

Mit Blick auf die Verwaltungsvorlage stellt Panke fest: „So geht man mit Partner nicht um.“ Die Nachmittagsbetreuung der Kinder in der OGS der Dinslakener Grundschulen wird von den Wohlfahrtsträgern Internationaler Bund, Johanniter und Caritas übernommen. Deren Verträge mit der Stadt Dinslaken sehen bisher vor, dass für die vereinbarten Leistungen, stadtseitig Pauschalen an die Träger gezahlt werden. Mit diesen Pauschalen decken die Träger dann ihre Verwaltungs- und Sachaufwendungen ab. Demnächst will die Stadt detaillierte Nachweise von den Trägern. Für Simon Panke ein Unding.

„Warum spricht die Verwaltung nicht mit den Trägern, bevor sie ein solches Vorhaben angeht?“

SPD-Bürgermeisterkandidat Simon Panke

„Erstens ist die Pauschalregelung ein Ausdruck des Vertrauens gegenüber den Wohlfahrtsverbänden. Zweitens würde es auf beiden Seiten zusätzlichen Verwaltungsaufwand und somit zusätzliche Kosten verursachen, wenn demnächst jede eingekaufte Flache Sprudel, oder jedes Paket Buntstifte, mit Quittung bei der Stadt nachgewiesen und dann dort geprüft werden müsste“, kritisiert Panke.

Ratsfraktionen erhielten einen offenen Brief

Aber nicht nur die geplante Änderung verärgert Panke. „Warum spricht die Verwaltung nicht mit den Trägern, bevor sie ein solches Vorhaben angeht?“ Für das enorm wichtige OGS-Angebot brauche die Stadt die Träger und ihre Fachkräfte. Nun würde man ihnen ohne Not vor den Kopf stoßen. „Ein Gespräch auf Augenhöhe kostet doch kein Geld, und die Auftragnehmer der Stadt haben diesen Respekt auch verdient“, meint Panke weiter.

Erst vor einigen Tagen erhielten die Ratsfraktionen laut Panke einen offenen Brief, in dem sich ein Wohlfahrtsträger, mit dem die Stadt an vielen Stellen zusammenarbeite, deutliche Kritik übe. Insbesondere die teils ausbleibende, teils wenig wertschätzende Kommunikation sei in diesem Schreiben thematisiert worden. Dies könne auf keinen Fall so bleiben, kritisiert Panke.

„Die Bürgerinnen und Bürger haben doch überhaupt nichts davon, wenn ein kleiner Teil der Verwaltung ausgerechnet denjenigen Leuten vor den Kopf stößt, die ganz wichtige Aufgaben für die Allgemeinheit lösen“, heißt es in der Stellungnahme. Daher fordert Panke die Rückkehr zum partnerschaftlichen Miteinander. Dazu solle die Verwaltung die Ratsvorlage erst einmal zurückstellen und mit den Wohlfahrtsverbänden mit dem Ziel reden, Lösungen zu finden.