Dinslaken. Bei der Veranstaltung „Dinslaken Ehrensache!“ wurden auch die Heimatpreise vergeben. Diese vier Männer wurden für ihr Engagement geehrt.

Ein besonderer Chor sorgte für einen beschwingten Start der Verleihung des Heimatpreises. Gemeinsam mit den Sängern des MGV Liederkranz Barmingholten standen Ratsmitglieder sowie Bürgermeisterin Michaela Eislöffel auf der Bühne der Kathrin-Türks-Halle. Im Rahmen des Abends „Dinslaken Ehrensache!“ wurden am Freitag (15. November) nicht nur die Maria-Euthymia-Preise verliehen, sondern auch mehrere Personen für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Heimatpreis ausgezeichnet. Und weil dabei Musik eine besondere Rolle spielte, hatte der stellvertretende Bürgermeister Horst Miltenberger die Idee, gemeinsam mit dem Männerchor das Lied „Dinslaken, du Stadt im Grünen“ einzustudieren und während der Veranstaltung zu präsentieren.

Die Begriffe „Musik“ und „Heimat“ griff dann Bürgermeisterin Michaela Eislöffel auf: In dem vorgetragenen Lied könnte man einiges wiederfinden, was Dinslaken als Heimat ausmache. „Heimat ist für uns der Ort, in dem wir gerne leben, zu Hause sind und dabei ist Heimat nicht nur ein geografischer Begriff, sondern auch ein tief verwurzeltes Gefühl. Denn in der Heimat fühlen wir uns verbunden, mit unseren Nachbarn, Freunden“, so die Bürgermeisterin. 

Die Zusammenarbeit musischer Gruppen wird gefördert

Seit knapp 40 Jahren habe die erste Preisträgerin das kulturelle Leben in Dinslaken bereichert, jedes Jahr sorgt sie dafür, dass Konzerte durchgeführt werden. Stellvertretend für die „AG musischer Vereinigung“ wurden Herbert Freikamp und Reinhard Hüsken ausgezeichnet. Im Februar 1985 wurde die Vereinigung aus der Taufe gehoben und ist fest in der kulturellen Gemeinschaft Dinslakens verankert. Freikamp war 16 Jahre erster Vorsitzender, Hüsken ab 2019 sein Nachfolger im Amt. Durch ihr Engagement sei es zu verdanken, dass viele musische Gruppen miteinander arbeiten, so Bürgermeisterin Eislöffel in ihrer Laudatio.

Die zweite Laudatio hielt eine Ex-Bürgermeisterin: Sabine Weiss begann ihre Rede für Heinz Brandt mit dem Verweis, dass es ihn gibt, den stillen Helden. Das sei jemand, der einfach macht, der anpackt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. „Einfach so, aus Überzeugung und tiefem Verantwortungsgefühl und aus tiefer Verbundenheit zu seinem Stadtteil, zu seiner Heimat“, erklärte Weiss. 

Ein großes Herz für die Jugendarbeit

Heinz Brandt habe jahrzehntelang ein bemerkenswertes Engagement für alle sozialen, kulturellen und religiösen und politischen Gruppierungen an den Tag gelegt. „Er war für seinen Stadtteil ein wichtiger Glücksfall, er war Vordenker und Akteur, zum Beispiel für Stadtteilfeste, Sprachförderprogramme und für einen Markttreff“, fügte Sabine Weiss hinzu.

Sie erinnerte daran, dass Brandt gegen große Widerstände in der Politik, seine Vision für das Ledigenheim in Lohberg durchgesetzt habe. „Mister Lohberg“, wie sie den Preisträger bezeichnete, habe ein großes Herz für die Jugendarbeit gehabt. Er war Leiter des evangelischen Jugendheims, 1. Vorsitzender des Stadtjugendringes und Vorsitzender des Forums Lohberg.

Das Brunnenlied und „Hiesfeld ist schön“

Den Bogen zum Auftakt mit dem Dinslaken-Lied spannte Anja Kebaier mit ihrer Laudatio für den dritten Preisträger. Friedhelm Dickmann komponierte nicht nur das Lied „Dinslaken, du Stadt im Grünen“, das ursprünglich ein Karnevalslied war, aber 1973 zum Hit der 700-Jahr-Feier der Stadt Dinslaken wurde. Er schaffe es auch immer wieder, mit seinen Liedern und Texten, den Klang des Herzens der Stadt Dinslaken zu prägen.

Eine besondere Überraschung

Es sollte und es war eine besondere Überraschung für Friedhelm Dickmann. Weil er den Heimatpreis erhalten sollte, wurde für die Veranstaltung in der Kathrin-Türks-Halle geplant, ihm ein Ständchen zu bringen. Aber nicht nur die Sänger des MGV Liederkranz Barmingholten sollten auf der Bühne stehen. Auch Mitglieder des Stadtrates und Bürgermeisterin sangen mit.

Die Idee zum gemeinsamen Auftritt hatte Horst Miltenberger. Und so fanden sich Anfang November neben den MGV-Sängern Horst Miltenberger, die stellvertretende Bürgermeisterin Stefanie Weyland, mehrere Ratsmitglieder sowie Bürgermeisterin Michaela Eislöffel zu einer Probe des Liedes „Dinslaken, du Stadt im Grünen“ ein. Notenmaterial und auch eine Hörprobe wurden den Gästen zur Verfügung gestellt. Sowohl Chorleiter Peter Stockschläder, als auch die Liederkranzsänger freuten sich sehr über die prominente Verstärkung.

Friedhelm Dickmann hat weit über fünfzig Heimatlieder für und über die Menschen und Orte geschrieben. Zum Beispiel über Dinslaken, Hiesfeld, Barmingholten, die Moltkeschule, das Rotbachtal, dem Altmarktbrunnen und die Wöllepumpe.

Die musikalische Überraschung gefiel beim Abend „Dinslaken Ehrensache!“ auch dem Publikum. Es belohnte den Chor mit einem großen Applaus.

Der Dinslakener habe auch immer wieder aktuelle Themen aufgegriffen, habe sie in trefflicher Weise in eine Liedform gegossen. Verbunden mit Friedhelm Dickmann sind das Brunnenlied sowie das Lied „Hiesfeld ist schön“. Bei der Karnevalsgesellschaft „We sind wer dor“ stand Dickmann jahrelange auf der Bühne: Mit Gitarre, Witz und Texten habe er das Publikum zum Lachen gebracht, so Kebaier. Und er war 17 Jahre Vorsitzender des MGV Liederkranz Barmingholten. 

Heimatpreis wird seit 2019 verliehen

Seit 2019 verleiht die Stadt Dinslaken jährlich den von der Landesregierung NRW geförderten Dinslakener Heimatpreis. Wie Bürgermeisterin Michaela Eislöffel erklärte, sei man dafür auf engagierte Menschen angewiesen, die das aktive Miteinander fördern und unsere Heimat lebenswert machen.