Dinslaken / Düsseldorf. Mitarbeiter von sozialen Einrichtungen aus Dinslaken haben in Düsseldorf gegen die Sparpläne der Landesregierung demonstriert. Was sie fordern.

Die geplanten Haushaltskürzungen der Landesregierung im sozialen Bereich beschäftigen nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen, sondern auch viele Wohlfahrtsverbände in Dinslaken, Voerde und Hünxe. Deshalb haben sie mit einer Großdemonstration am Mittwoch, 13. November, gegen die Sparpläne der Landesregierung in Düsseldorf protestiert. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kindertagesstätten und Beratungsstellen aus Dinslaken und Umgebung nahmen an der Kundgebung in Düsseldorf teil, um ein Zeichen dagegen zu setzen.

Denn das Land NRW will im Sozialbereich 83 Millionen Euro einsparen. Davon betroffen sind unter anderem Kitas, Pflegeeinrichtungen und Beratungsstellen für Flüchtlinge. Viele dieser Einrichtungen gingen deshalb am Mittwoch in den Notbetrieb. So blieben zum Beispiel viele Kitas in Dinslaken und Umgebung geschlossen. Eltern mussten an diesem Tag ihre Kinder betreuen, während viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kitas auf der Demo in Düsseldorf waren. „Sozialkürzungen untergraben das Fundament des Sozialsystems und der Demokratie. Wir sind hier, um zu zeigen: Jeder Mensch zählt, und niemand darf zurückgelassen werden“, sagt David Bongartz, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Dinslaken.

Diakonie Dinslaken demonstriert für eine Soziale Gerechtigkeit

Mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie Dinslaken, der evangelischen Kinderwelt und des evangelischen Kirchenkreises Dinslaken waren vor Ort in Düsseldorf und haben für soziale Gerechtigkeit protestiert. „Weil soziale Gerechtigkeit keine Kürzungen verträgt. Wer an sozialen Leistungen spart, nimmt denen etwas weg, die ohnehin schon zu wenig haben“, so Nicole Elsen-Mehring, Geschäftsführung Diakonie Dinslaken.

Von den Sparplänen sind insbesondere die Kindertagesstätten und ihre Träger betroffen, die seit Jahren mit Finanzierungslücken und Personalmangel zu kämpfen haben. Die Erzieherinnen und Erzieher stehen schon jetzt unter Druck, nicht nur diesen Mangel zu bewältigen, sondern auch die Betreuung der Kinder zu gewährleisten und aufrechtzuerhalten. Deswegen kritisiert Timon Mecks, Geschäftsführer der evangelischen Kinderwelt in Dinslaken, diese Kürzungen und betont, dass sie „die Zukunft unserer Kinder gefährden“. Er sagt, dass „gute Betreuung und frühkindliche Bildung kein Luxus sind, sondern ein Grundrecht“.

Mitarbeiter der Diakonie in Dinslaken nahmen an der Großdemo in Düsseldorf gegen die geplanten Haushaltkürzungen im sozialen Bereich teil.
Mitarbeiter der Diakonie in Dinslaken nahmen an der Großdemo in Düsseldorf gegen die geplanten Haushaltkürzungen im sozialen Bereich teil. © Diakonie Dinslaken

Mitarbeiter der Caritas haben an der Aktion teilgenommen

Doch nicht alle Kitas und soziale Einrichtungen in Dinslaken, Voerde und Hünxe blieben am Mittwoch geschlossen. Der Caritasverband Dinslaken-Wesel hat sich trotz der Unterstützung der Aktion in Absprache mit den Eltern für einen normalen Betrieb entschieden. Caritasdirektor Michael van Meerbeck bestätigt aber, dass auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas Dinslaken vor Ort waren: „Sie konnten sich untereinander organisieren und nach Düsseldorf fahren, um sich an der Aktion zu beteiligen.“

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Die von der Landesregierung geplanten Kürzungen im Sozialbereich sind für Meerbeck nicht nachvollziehbar. Denn: „Hier geht es um Wertschätzung und welche Werte wir im Sozialstaat haben“, so van Meerbeck. Für ihn treffen die Kürzungen vor allem die Menschen, die auf diese Leistungen angewiesen sind. „Wir sind jetzt schon in der Situation. Dass wir in vielen Bereichen am Rande segeln“, sagt van Meerbeck.