Dinslaken. Am 2. Mai 2009 hatte Rudi Ott sich mit einem Sanitätshandel in Hiesfeld an der Mittelfeldstraße selbstständig gemacht. Warum Ende 2024 Schluss ist.
Juwelier Baumann hat zum 31. Oktober geschlossen. An der Tür der Arztpraxis an der Friedenstraße werden die Patienten über einen Umzug informiert. Es hat in Hiesfeld in den vergangenen Wochen Veränderungen gegeben. Auch an der Mittelstraße wird es am Ende des Jahres eine Veränderung geben. Rudi Ott hat sich entschieden, sein Geschäft aufzugeben und sich zur Ruhe zu setzen. Seit vielen Jahren haben er und sein Team in dem Ladenlokal Kunden mit Hilfsmitteln versorgt.
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Bevor sich Rudi Ott mit dem Sanitätshaus selbstständig gemacht hat, hatte er viele Jahre als Krankenpfleger gearbeitet. Hat sich weitergebildet, war als Manager auf der mittleren Führungsebene tätig, übernahm die Leitung einer Intensivstation und hatte die Stellung als stellvertretender Pflegedirektor inne. Bei diesen Tätigkeiten hat mitbekommen, welche Hilfsmittel Patienten benötigen.
Wahl fiel auf ein Ladenlokal an der Mittelstraße
Wegen der beruflichen Belastung habe er nach einer Alternative gesucht. Und entschied sich für den Handel mit Hilfsmitteln wie Rollstühlen, orthopädischen Schuhen, Strümpfen, Rollatoren und Pflegemitteln. Ein passendes Ladenlokal hatte er schnell gefunden. Er ist Hiesfelder, er kennt sich aus, viele kennen ihn durch seine Vereinsaktivitäten. So fiel seine Wahl auf das Ladenlokal an der Mittelfeldstraße. Viele Jahre war dort eine Postagentur zu finden. Nach deren Auszug war der Weg frei für den Sanitätshandel Ott. Die Eröffnung wurde am 2. Mai 2009 gefeiert. Wichtig war ihm in all den Jahren, die persönliche Beziehung zu Kunden und deren Angehörigen.
„90 Prozent der Kunden kommen mit einem Rezept von ihren Ärzten“, so Ott, der einen großen Wert auf die Beratung legt. Auch deshalb sei die Lage des Ladenlokals ein großer Vorteil. Es gibt im Ortskern rund zehn Ärzte, für die Patienten mit Rezepten bedeutet es kurze Wege. Und das Ladenlokal ist ebenerdig, einfach zu betreten.
„Ich habe schon ein Jahr länger gemacht, als ich wollte. “
Nach vielen Jahren in diesem Metier traf er die Entscheidung, aufzuhören. Gute 50 Jahre Berufstätigkeit sind es geworden. „Es muss auch einmal Schluss sein“, sagt Ott. Und: „Ich habe schon ein Jahr länger gemacht, als ich wollte.“ Der Abschied aus dem Berufsleben werde nicht leichtfallen, wegen der Kontakte zu den Kunden.
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Jemanden zu finden, der das Geschäft übernehmen möchte, ist nicht leicht. Wer im Sanitätshandel selbstständig sein möchte, muss Vorgaben beachten. Interessenten gibt es, die das Geschäft übernehmen wollen. Um die Voraussetzungen zu erfüllen, muss ein sehr großer Aufwand (Qualifizierung, Zertifizierung und Präqualifizierung des Betriebs) betrieben werden. Benötigt werden zudem Verträge mit den Krankenkassen. „Wenn man diese nicht bekomme, könne man den Laden gleich dicht machen“, sagt Ott.
Die gewonnene Zeit wird Rudi Ott ab Januar als Gasthörer an der Uni Düsseldorf verbringen, er singt im Chor Liederkranz Barmingholten, spielt Golf und ist gerne mit dem Rad unterwegs.