Dinslaken. „Heroes“, „Break-Dance“: Linda und Bennet haben Fahrgeschäfte auf der Martinikirmes getestet. So kommen sie bei den Kirmesbesuchern an.
Linda und Bennet freuen sich schon die ganze Woche auf die Fahrgeschäfte der Martinikirmes, die sie auch schon im vergangenen Jahr besuchen konnten. Und jetzt am Samstag ist es soweit – mit Kirmesgeld versorgt, gehen die Geschwister mit Begleitung auf den Rummel, der auf dem Parkplatz vor der im Abbau befindlichen Trabrennbahn aufgebaut ist. Die kirmesübliche Geräuschkulisse und die vielen beleuchteten Stände sind das erste, was die beiden vor ihrem „Rundlauf“ beeindruckt. Zum „Aufwärmen“ geht’s für die 11-Jährige und ihren 13-jährigen Bruder erstmal in das „Funhouse Viva Cuba“, das neben dem Riesenrad errichtet wurde. Auf drei Etagen haben die vorwiegend kleineren Gäste, teils mit ihren Begleitpersonen, Bewegungsaufgaben zu bewältigen, die manchen Erwachsenen schon vor ein ernsthaftes Problem stellen würden. „Das war easy“, stellen Linda und Bennet fest, nachdem sie das bunte Gebäude wieder verlassen.
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Weiter geht’s Richtung Hauptplatz der Kirmes, und an dem Weg steht die Riesenschaukel „Excalibur“, die sich wie das Schwert aus dem gleichnamigen Film gewaltig hin- und herbewegt, bis in 47 Meter Höhe. Dabei dreht sich dann noch der Sitzbereich, in dem 20 Besucher Platz finden. Linda und Bennet beobachten hier vorwiegend ältere Kirmesbesucher, die sich dieser Challenge aussetzen. Wie‘s da oben so ist, erklären Emma, Hannah und Olivia, die gerade das „Excalibur“ verlassen und eigentlich recht fröhlich dreinschauen. Die drei, allesamt Schülerinnen der 10. Klasse am Theodor-Heuss-Gymnasium, finden die krasse Schaukel „voll spannend“ und würden „sofort wieder drauf gehen“, wie sie aufgeregt berichten.
Fahrgeschäft „Excalibur“ auf der Martinikirmes in Dinslaken: „Auf sowas gehe ich gar nicht drauf“
Ihre Mitschülerinnen Henrike und Klara haben unten auf sie gewartet. „Ich bin da eher vorsichtig“, sagt Henrike augenzwinkernd, und Klara sagt sogar: „Auf sowas gehe ich gar nicht drauf.“ Ihre Zurückhaltung lässt sich durchaus nachvollziehen. Weil alle, die in das „Excalibur“ gehen, irgendwie älter als sie selbst sind, entscheiden sich Linda und Bennet erstmal für‘s Weiterlaufen. Es gibt ja auch noch genügend weitere Fahrgeschäfte, und da steuern sie schon auf „Heroes“ zu, auf dem es nicht so hoch hinaus geht, sich dafür aber schneller dreht. Schnell zwei Karten gekauft - jetzt am frühen Nachmittag ist es noch nicht so voll – und für Linda und Bennet geht es rund.
Mit den Augen lassen sich die krassen Drehbewegungen der Zweier-Gondeln von „Heroes“ kaum nachvollziehen, und die Begleitung ist froh, gerade einfach festen Boden unter sich zu haben. „Na, wie war‘s?“ lautet die vorsichtige Frage nach dem Befinden, nachdem das Fahrgeschäft wieder zur Ruhe gekommen ist. „Kein Problem“, kommt den Beiden wie aus einem Mund von den Lippen. „Jetzt erstmal was essen“, schlägt Bennet vor und hat schon einen Stand für Tornado-Kartoffeln entdeckt, die spiralförmig auf einen Holzstick gesteckt, frisch frittiert werden.
Auch das Fahrgeschäft „Break-Dance“ ist bei der Martinikirmes 2024 dabei
Noch mit dem Snack auf der Hand erreichen die beiden Dinslakener „Break-Dance“, bei dem sich über einer Plattform die zu viert zusammen gestellten Zweier-Gondeln rund und um sich selber drehen. Linda und Bennet verdrücken schnell den Rest der Tornado-Kartoffel und haben schon wieder zwei Tickets, mit denen sie sich in die Gondel begeben. Ob das nach dem Snack wohl gut geht? Die Schleuder-Rundfahrt beginnt. Der Versuch, die Gondel der beiden mit den Augen anzupeilen, scheitert – es dreht sich einfach zu schnell. Nach ein paar Minuten ist es wieder vorbei, und zwei fröhliche Kinder verlassen die Plattform. Auf dem weiteren Rundweg passieren Bennet und Linda einen Crêpes-Stand, bei dem es so lecker riecht und der sie wieder kulinarisch versorgt. Dann schauen sie noch beim „Kesseltanz“ vorbei, dem Spaß für vorwiegend etwas ältere Jugendliche. Es geht weiter auf den letzten Teil der Runde, und da liegt auf der linken Seite der „Disco-Dance“, bei dem man nebeneinander sitzt und sich die große Sitzbank wie ein Scheibenwischer zur Seite und rauf und runter dreht. Linda hat ausgerechnet, dass sie noch Kirmesgeld übrig hat und kann sofort zusteigen, während es für Bennet kein Problem ist, seiner Schwester einfach mal beim Spaß zuzuschauen. Auch das letzte Fahrgeschäft dieses Tages kann gar nicht wild genug sein und lässt die Augen leuchten. Nach zweieinhalb Stunden haben die beiden Kirmesbesucher richtig viel mitbekommen.