Dinslaken. Die Dinslakener Künstlergruppe Urban Arts hat sich aufgelöst - und entwickelt in neuer Besetzung und mit neuem Namen ein neues Projekt.
Sie haben die Stadt bunter gemacht. Die Brücken, die Wall of Fame in Lohberg, die Innenstadt, das Hexenhaus. Und nun machen sie einen Schnitt. Das Projekt Urban Arts wird beendet. „Nach 11 Jahren müssen wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge bekannt geben, dass die Reise Urban Arts sich dem Ende neigt“, teilt die Künstlergruppe ihren Freunden via Facebook mit. Aber es geht weiter: mit neuem Namen, im neuen Domizil - und eben auch in anderer Besetzung als vor elf Jahren.
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Denn von den ursprünglichen Urban Arts ist nur noch Julian Schimanski (Künstlername Mister Oreo) an Bord. Hinzugekommen ist dafür der Langenfelder Künstler Andreas Nigge (Pout). Außerdem soll eine Schmiedin aus Dinslaken die Gruppe komplettieren, erklärt Julian Schimanski. Aus Urban Arts ist jetzt Ein Spray geworden. Auf Instagram gibt es schon eine Seite (https://www.instagram.com/ein_spray) , auch die Facebook-Präsenz soll bald umgetauft werden. „Der neue Name ist nicht mehr so regional gebunden und passt mehr zu unserer Entwicklung, die ja mittlerweile weit über die Grenzen Dinslakens oder Deutschlands hinausgeht“, erklärt Schimanski.
Gemeinsam mit Andreas Nigge hat Julian Schimanski zuletzt bereits ganz Dinslaken an die Wände der Spiegelgasse - die Verbindung zwischen Neu- und Klosterstraße) - gezaubert. Der Name des Werks „Wir alle sind Dinslaken“ könnte auch für die früheren Brückenprojekte von Urban Arts stehen: Zahlreiche Dinslakener verewigten ihre Hände in der Bahn-Unterführung an der Hünxer Straße - eine von drei Bahn-Unterführungen, denen Urban Arts Farbe eingehaucht haben, gefördert mit Mitteln des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“. Zuvor hatten sie das Urban Arts Festival ins Leben gerufen, das 2018 wegen der Sanierung der Sportanlage an der Augustastraße eingestellt wurde: Internationale Künstler kamen nach Dinslaken, um sich an der Hall of Fame, der Mauer an der Augustastraße/Fischerbusch zu verewigen.
Was nun im Hexenhaus geplant ist
In Kooperation mit dem chilenischen Künstler Marco Reych verwandelten Urban Arts das 200 Jahre alte Hexenhaus an der Brückstraße in ein Kunstwerk. Und genau dort findet Ein Spray nun eine neue Heimat. Die Gruppe ist seit kurzem Mieter des Hexenhauses, berichtet Julian Schimanski, und will dieses „als Atelier und Basis für Planungen nutzen“. In der Vergangenheit hatten die Künstler lange nach einem Domizil in Dinslaken gesucht, das Atelier und Ausstellungsraum zugleich sein sollte und die „Welt nach Dinslaken holen“ würde. 2022 war ein solches Lokal gefunden und sollte über das Förderprogramm zur Belebung der Innenstädte angemietet werden. Doch daraus wurde nichts. Am Ende erhielten die Künstler eine Absage, waren enttäuscht von der Stadt Dinslaken - und dachten darüber nach, in umliegende Städte auszuweichen.
„Wir freuen uns auf ein neues Kapitel mit spannenden neuen Projekten“
Nun können Ein Spray die Ideen aufgreifen und am wohl buntesten Ort der Stadt umsetzen: Das Namensschild hängt schon: „Ein Spray. Graffiti, art & Atelier“. Das Konzept sehe vor, „dass wir zum einen unserer Dailybusiness, dem Auftragsmalen, nachgehen, ein Atelier führen mit Ausstellungen und allem drum und dran und gleichzeitig einen Artist Residence-Platz schaffen, der es unserem weltweiten Künstler-Netzwerk und jedem anderen der mag, ermöglicht, in einem gut ausgestatteten Atelier zu arbeiten“, erläutert Julian Schimanski. Auch regelmäßige Workshops im Gartenhaus könnten eine Option sein.
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„Alles in allem ein Mix aus Firmensitz und künstlerischer Anlaufstation für jedermann - ein Modern Art Zentrum für Dinslaken“, so Schimanski. „Wir freuen uns auf ein neues Kapitel mit spannenden neuen Projekten“, heißt es auch der noch unter Urban Arts firmierenden Facebookseite - und: „Wir hoffen, Ihr seid so gespannt wie wir, was in der Zukunft folgt.“