Dinslaken. Mit einem neuen Format war die Nispa in der Neutor-Galerie zu Gast. Für welche Themen sich die Besucher interessierten und welche schwierig sind.
Es war für viele Besucher der Neutor-Galerie wohl eine kleine Überraschung. Denn wo sie eigentlich zum Shoppen hingekommen waren, konnten sie sich am Wochenende auch noch zu verschiedenen Themen rund um den Bereich Immobilien beraten lassen. „Das war für uns ein ganz neues Format, das wir ausprobiert haben und es wurde ganz gut angenommen“, sagt Ralf Schmalfuß, Bereichsleiter für Immobilienvertrieb und -finanzierung der Nispa im Nachgang der Veranstaltung.
Gemeinsam mit der LBS, der Fernwärme Niederrhein und dem Fachbüro für Energieeffizienz Geuting und Peters aus Hamminkeln kümmerten sich die Sparkassen-Mitarbeiter darum, Fragen von Kunden rund um das Thema Immobilien zu beantworten. Dabei gab es einige Themen, die auf besonderes Interesse stießen.
Kaufen statt mieten ist für junge Menschen interessant
„Wir hatten einen Schwerpunkt, bei dem es um die Frage ging, was man sich mit seiner aktuellen Miete für eine Immobilie leisten kann“, berichtet Ralf Schmalfuß. Und diese Frage interessierte vor allem jüngere Menschen, die gerade am Anfang ihres Berufslebens stehen. „Mit denen haben wir einige interessante Gespräche geführt“, sagt der Nispa-Mitarbeiter. Dabei ging es dann vor allem darum, ob sich die jungen Menschen auch eine Eigentumswohnung leisten könnten. Gespräche, für die junge Menschen nicht unbedingt in die Sparkasse kommen würden. „Es war spannend, die Menschen in der Phase einer Entscheidungsfindung zwischen Kaufen und Mieten zu sehen“, sagt Schmalfuß.
„Wir hatten einen Schwerpunkt, bei dem es um die Frage ging, was man sich mit seiner aktuellen Miete für eine Immobilie leisten kann.“
Eine Frage, die für viele Menschen eine der entscheidenden in ihrem Leben ist. Wobei es dabei nicht nur um kühle Kostenkalkulation geht. „Wohnen ist immer auch ein emotionales Thema“, sagt der Immobilienexperte. Bei der Nispa selbst sei das Immobilienangebot relativ hoch, zudem hätten die Immobilien verlängerte Durchlaufzeiten. „Es dauert oft länger, einen richtigen Weg zu finden, Käufer und Verkäufer zusammenzubringen“, sagt Ralf Schmalfuß. Viele Immobilien, die aktuell verkauft würden, seien vor 1980 gebaut und es bestehe häufig ein gewisser Sanierungsbedarf. „Die Preise für Handwerker und Material sind teilweise allerdings schwer kalkulierbar.“
Renovieren und Sanieren gerade weniger Thema
Eine ungewöhnliche Erkenntnis aus dem Immobilien-Tag: Die Themen Renovieren und energetisches Sanieren konnte zumindest in der Neutor-Galerie nicht viele Menschen begeistern. „Bei diesem Thema treibt die Menschen derzeit eine gewisse Unsicherheit um“, meint der Sparkassen-Mitarbeiter. Es sei, auch mit dem Blick auf die im kommenden Jahr bevorstehende Bundestagswahl, noch nicht klar, wohin in der Politik der Weg gehe, was Förderungen angeht. Gerade das Thema Wärmepumpe sei zur Zeit etwas ins Hintertreffen geraten. „Sowie wir das mitbekommen haben, beschäftigt die Menschen momentan eher, das Dach oder die Fassade zu dämmen“, berichtet Schmalfuß.
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Ein Thema, was ebenfalls einige ältere Hausbesitzer beim Immobilientag beschäftigte, war das Generationenmanagement – also die Frage, was mit der eigenen Immobilie geschehen soll, wenn diese nicht mehr selbst genutzt werden kann. Hier geht es nicht nur unbedingt darum, wie man eine Immobilie an seine Kinder weitergeben kann. „Wir hatten auch ein Paar zu Gast, das keine Kinder hat und sich für die Möglichkeit interessierte, die Immobilie in eine Stiftung zu überführen“, berichtet Ralf Schmalfuß.
Sorgen um nachfolgende Generationen
Der bekam über den Immobilientag auch mit, welche Themen die Menschen beschäftigen. Viele ältere Menschen treibt dabei derzeit die Sorge um, wie sich denn wohl ihre eigenen Kinder oder Enkelkinder jemals eine eigene Immobilie leisten sollen können. Der Grund für diese Sorge ist vor allem das derzeitige Zinsniveau: Wo bis Anfang 2022 noch Zinsen zwischen 1 und 1,5 Prozent für einen Immobilienkredit zu bekommen waren, liegt das Niveau derzeit zwischen 3 und 3,5 Prozent. Dabei sorgt allein der Anstieg der Zinslast dafür, dass bei einem Kredit über 20 Jahre die Kreditkosten um rund 20 Prozent pro Monat steigen. Über die Laufzeit bedeutet das bei Immobilien leicht Mehrkosten im hohen fünfstelligen Bereich.