Dinslaken. Die Kuppel der Sternwarte im nd-Jugendzentrum ist weiterhin defekt. Und das ausgerechnet zur „Langen Nacht der Astronomie“. Besucher kamen trotzdem.
Schön dunkel war es im ND-Jugendzentrum am Samstagnachmittag, vor der bundesweiten „Langen Nacht der Astronomie“. Schon bei den
Vorträgen über Kometen und Astrofotografie, für die sich etwa 20 Interessierte eingefunden hatten, waren alle Rolläden herabgelassen. Denn Licht stört beim Blick in das Weltall. Der Verein „Dinslakener Amateur Astronomen“ (DAA) hatte, bei selbst gebackenem Kuchen und Kaffee, viele Gerätschaften ausgestellt, mit denen sich Himmelskörper noch viel besser beobachten lassen als mit dem blossen Auge.
- Die NRZ Dinslaken auf Whatsapp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren
- Die NRZ Dinslaken auf Facebook: Hier kostenlos die Seite abonnieren
- Die NRZ Dinslaken auf Instagram: Hier kostenlos die Seite abonnieren
Und auch die Sternwarte mit ihrer Kuppel, schon fast das Wahrzeichen des ND-Jugendzentrums, war begehbar. Allerdings mit einem dicken Wermutstropfen, denn die Elektrik der Kuppel ist defekt und lässt sich daher nur mit viel Kraft von Hand drehen. „Da hoffen wir dringend auf Unterstützung, um wieder eine funktionsfähige Sternwarte anbieten zu können.“ beschrieb Amateur-Astronom Dirk Sichelschmidt (DAA), der die Besucher die schmale Treppe hinauf in die obere Etage des Jugendheims führte, die aktuell missliche Lage. „Wir möchten doch gerne auch Jugendliche für die Astronomie begeistern, aber mit einer Sternwarte als Baustelle ist das schwer möglich.“ fügte Sichelschmidt als Appell an mögliche Sponsoren hinzu.
Gerade wegen der Sternwarte war Besucherin Dagmar Domorath-Dolbik am Samstagnachmittag zum ND-Heim gekommen und war froh, trotz Baustelle einen Blick in den Kuppelturm werfen zu dürfen. „Bei der Volkshochschule ist Werbung für die Veranstaltung gemacht worden, und da bin ich neugierig geworden,“ erzählte die bildungsinteressierte ehemalige Sozialpädagogin, die 2011 von Oberhausen nach Dinslaken zog.
Auf der Suche nach C/2023 A3
In aller Munde war ja dieser Tage der Komet mit Namen C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas, aber so einfach war seine Sichtung am Himmel auch nicht. Amateur-Astronom Robert Wendels, der auch einen hochinteressanten Vortrag über Astrofotografie hielt, erzählte, dass er in den vergangenen Tagen mehrfach abends am Rhein gesessen hätte, um den Kometen im Westen zu suchen - leider vergebens. „Geduld und warme Kleidung sind zwei wichtige Dinge, die man als Hobby-Astronom mitbringen sollte,“ gab Wendels den Interessierten mit auf den Weg.
Das sind die DAA
Die Dinslakener Amateurastronomen sind eine Interessengemeinschaft engagierter Hobbyastronomen und betreuen seit 1982 ehrenamtlich die Sternwarte des ND-Jugendzentrums. Hauptziel der DAA ist es, einem breiten Publikum die praktische Astronomie auf unkomplizierte Art und Weise zu vermitteln. Dazu zählt etwa „die Beobachtung die Beobachtung des Sternhimmels durch das große Teleskop der Sternwarte“, heißt es auf der Homepage der DAA. Die Astronomen treffen sich immer dienstags, 19.30 Uhr, im ND-Jugendzentrum, Beethovenstraße 6.
Während ihrer Autofahrt von Weeze nach Euskirchen-Zülpich waren Sandra und Raphael auf die Veranstaltung im ND-Jugendzentrum aufmerksam geworden - durchs WDR-Radio. „Es ist schon fantastisch, welche Fotos von Himmelskörpern möglich sind, und sei es nur vom Mond.“ erklärten die beiden ihr Interesse und den „Abstecher“ nach Dinslaken, während sie sich die ausgestellten, selbst gemachten Fotos der Amateur-Astronomen anschauen.
Michael Stange, mit 47 Jahren eines der jüngeren Mitglieder der DAA und Webmaster des Vereins, hoffte auch, wieder mehr Jugendliche für den „Blick in den Weltraum“ interessieren zu können. „Am Hiesfelder Gymnasium gibt es schon eine Astrologie-AG. Da kooperieren wir gerne.“ sagte Michael Stange, auch in Richtung weiterer Schulen.