Dinslaken. Immer wieder kommt es in Dinslaken zu Vandalismus an öffentlichen Plätzen und Gebäuden. Reparaturen zahlen Bürger. Was das 2024 kosten könnte.
Zerstörungen an Fenstern und Türen der Gemeinschaftsgrundschule Hühnerheide, Schmierereien am Gebäude der Hagenschule sowie Beschädigungen an Spielplätzen durch Böller, die in die Rutschen geworfen werden, Fenster der Zechenwerkstatt, die mutmaßlich mit Steinen eingeworfen wurden – das sind nur einige Beispiele von Sachbeschädigung an öffentlichen Plätzen und Gebäuden im Stadtgebiet, die die Dinslakener SPD und CDU in einem gemeinsamen Schreiben an die Stadt anführen. „Sinnlose Zerstörungswut, Brandstiftung und Verunreinigungen lassen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sinken“, sind sich die Parteien einig.
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Sie fordern in einem Antrag deshalb, dass die Stadt Maßnahmen ausweitet, um gegen Vandalismus und Verunreinigung anzukämpfen. So wird die Verwaltung gebeten, „die Präsenz des Ordnungsamtes in den Stadtgebieten weiter auszuweiten“, auch in Kooperation mit der Polizei. Zudem befürworte der Stadtrat „an allen von Vandalismus und Verunreinigungen betroffenen Stellen eine Videoüberwachung unter Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten“. Dies könne, so hoffen die Dinslakener SPD und CDU, bereits abschreckend wirken. Ebenso wie ein „entsprechend kommunizierter Bußgeldkatalog“. Vandalismus und Verunreinigungen führen nicht nur zu Kosten, die die Steuerzahler tragen, „Leidtragende sind alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt, die sorgsam mit der öffentlichen Umgebung umgehen“, heißt es in dem Antrag, der auch dem Ausschuss für Bürger*innenbeteiligung, öffentliche Ordnung und Sicherheit vorgelegt wurde.
82 Vandalismus-Schäden zählt die Stadt Dinslaken bis Ende Juli 2024
In einer Antwort der Stadt auf den Antrag der SPD und CDU Dinslaken schreibt die Verwaltung zunächst, dass bis zum 31. Juli 2024 insgesamt 82 Vandalismus-Schäden an und in Gebäuden im Stadtgebiet gezählt wurden. „Das Spektrum reicht dabei von vorsätzlich verstopften Toiletten, über zerstörte Lampen und Steckdosen, zerstörte Fensterscheiben bis hin zu Graffitis und Einbruchschäden“, listet die Verwaltung auf. Oft können Verursacher für die Taten nicht ausfindig gemacht werden, da sie selten auf frischer Tat ertappt werden und es an Zeugen mangelt.
Deshalb bleibe meist die Stadt, sprich der Bürger, auf den Kosten sitzen. Rund 80.000 Euro habe die Stadt Dinslaken für die Beseitigung dieser 82 Schäden zahlen müssen. „Sollte die Intensität der Schäden sich im weiteren Jahresverlauf nicht ändern, werden für das gesamte Jahr 2024 rund 140.000 Euro für die Schadensbeseitigung nötig sein“, heißt es.
Vandalismus in Dinslaken: Stadt will Kontrollen des Ordnungsamtes erhöhen
Damit es soweit nicht kommt, will die Stadt künftig „neben regelmäßigen Streifengängen insbesondere eine erhöhte Präsenz der Ordnungsbehörde an kritischen Punkten im Stadtgebiet, wie z.B. in der Umgebung des Bahnhofs, des Bergparks und im Stadtpark auch außerhalb der üblichen Dienstzeit“ gewährleisten. Zudem wolle die Stadt die „gute Zusammenarbeit“ mit der Polizei ausweiten – „derzeit finden monatlich zwischen zwei und vier gemeinsame Ordnungsstreifen statt“ – sollte dies personell auch stemmbar sein.
Vandalismus in Dinslaken: So setzen sich die Kosten zusammen
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, summiert sich die Beseitigung aller 82 Schäden auf rund 80.000 Euro. Doch dabei teilen sich die Kosten je nach Art des Schadens unterschiedlich auf. Die Reparatur eines Türdrückers an einer WC-Tür kostet ca. 34,00 Euro, schreibt die Stadt. Die Reparatur eines Fensters, das aus der Halterung gerissen wurde, kostet ca. 450 Euro, heißt es weiter und „der Austausch eines mutwillig zerstörten Fensters mit integrierter Jalousie kostet dagegen ca. 8.000 Euro“.
Zwei extra geschaffene, jedoch befristete Streifendienststellen beim Ordnungsamt Dinslaken sind bereits ausgelaufen, eine dritte läuft nur noch bis Ende Juli 2025. Es sei „daher dringend erforderlich“, die eingerichteten Stellen im Streifendienst des Ordnungsamtes zu entfristen. Hierfür wolle die Stadt ein Konzept erarbeiten. Der Forderung der beiden Parteien nach einer ausgeweiteten Videoüberwachung – „ausschließlich die Kassenautomaten in der Tiefgarage Platz d’Agen werden videoüberwacht“ – könne die Verwaltung nicht nachkommen. Dies sei aus Datenschutzgründen „nicht möglich“.