Hünxe/Dinslaken. Bei Förster Thomas Baumann vom Forstbetriebsbezirk Dinslaken können Menschen Holz kaufen. So laufen Abholung und Bestellung. Das ist der Preis.

  • Der Forstbetriebsbezirk Dinslaken bietet Brennholz aus den Wäldern in der Umgebung zum Kauf an.
  • Bis zu 20 Festmeter dürfen Privatkunden hier kaufen, selbst zurechtsägen und abtransportieren.
  • Für einen Holzkauf gelten bestimmte Voraussetzungen: Das müssen Käufer mitbringen.

Ob als alternative Heizmethode, oder um einfach einen romantischen Abend vor dem hauseigenen Kamin zu verbringen: Holz ist als Brennstoff weiterhin bei vielen Menschen gefragt. Im Forstbetriebsbezirk Dinslaken konnte man schon immer Holz kaufen. Der neue Förster Thomas Baumann, seit gut einem Jahr im Amt, hat sich allerdings ein neues Verfahren ausgedacht, um das Holz an den Mann zu bringen.

Deswegen herrscht auch etwas Trubel zum Verkaufstag rund um das Forsthaus in Hünxe. Rund 20 Holzkäufer sind mit ihren Autos auf das Gelände gekommen und warten darauf, dass es ab in den Wald geht, wo mehrere Hundert Raummeter Holz für die Kunden bereitliegen. Früher kam jeder einzeln zum Holzkauf nach Hünxe. „Wir haben das zusammengefasst, weil das weniger Aufwand ist, als wenn jeder einzeln kommt“, erklärt Thomas Baumann. „Auch wenn für den einen Tag natürlich mehr Organisation nötig ist.“

Brennholz kaufen leicht gemacht

Der Ablauf vor Ort ist ganz einfach: Am Forsthaus bekommen die Kunden ihre Brennholzverträge. Dann geht es ab in den Wald, wo das Holz auf drei Meter länge gesägt zur Abholung in verschiedenen Stapelgrößen bereitliegt. Zwischen vier und 18 Raummeter stehen für die Kunden parat. „Die haben dann 15 Minuten Zeit, um sich ihren Stapel auszusuchen und ihren Namen dranzupinnen“, erklärt Förster Thomas Baumann.

Revierförster Thomas Baumann kümmert sich mit seinem Team am Forsthaus Hünxe um den Holzverkauf im Revier.
Revierförster Thomas Baumann kümmert sich mit seinem Team am Forsthaus Hünxe um den Holzverkauf im Revier. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Nach der Aktion vor Ort bekommen die Kunden die Rechnung per Mail. „Dann gehört das Holz ihnen und sie haben vier Wochen Zeit, es abzuholen“, erklärt der Förster. Weniger Aufwand, als das mit jedem Kunden einzeln zu machen, ist es für den Förster übrigens, da er mit den Kunden raus in den Wald fahren muss, um ihnen das Brennholz zu zeigen. Das macht er an diesem Tag bei strömendem Regen. Mit Regenschirmen ausstaffiert stiefeln die Kunden durch den Wald zwischen Dinslaken und Hünxe, wo das Holz auf Stapeln für sie bereitliegt, pinnen ihre Namen an die Stapel und flüchten zurück in ihre Autos.

Kettensägenführerschein muss sein

Eine Voraussetzung, um beim Forstbetriebsbezirk Dinslaken direkt Brennholz kaufen zu können, ist ein Fachkundenachweis darüber, dass man mit einer Motorsäge umgehen kann – landläufig auch als Kettensägenführerschein bekannt. Denn die Kunden müssen ihr Holz selbst zurechtsägen. Dazu ist es wichtig, dass sie auch die entsprechende Schutzausrüstung haben und nicht alleine im Wald mit der Säge hantieren.

Dafür bekommen sie ein Produkt, das kaum noch regionaler sein könnte. „Das ist eine gute Alternative zu fossilen Brennstoffen“, sagt Förster Thomas Baumann. Schließlich ist das Holz ein nachwachsender Rohstoff. Ein Raummeter Holz ersetzt dabei rund 200 Liter Heizöl. Dazu kommt: Wenn man es vor Ort kauft, entfallen lange Transportwege.

Buchenholz als größter Anteil

Gut ein Viertel des Holzes im Gebiet des Forstbetriebs stammt von Buchen. „Das Buchenholz wird gerne genommen“, sagt Thomas Baumann. Denn das Holz brennt gut und auch vergleichsweise sauber ab. Das im Bereich des Forstbetriebs so viel davon zu finden ist, habe er vor allem seinen Vorgängern zu verdanken, sagt Thomas Baumann. Die nächsthäufigeren Holzsorten im Betrieb sind Eiche (20 Prozent) und Kiefer (17 Prozent).

Der Raummeter Holz kostet dabei aktuell 65,48 Euro. Das Erlös aus dem Holzverkauf geht dabei an die Staatskasse, schließlich gehört der Forstbetrieb zum Land NRW.

Anmeldungen am liebsten per E-Mail

Wer Holz haben möchte, sollte Förster Thomas Baumann am besten eine E-Mail schreiben. „Ich bin oft unterwegs und wenn man mich dann auf dem Handy anruft, habe ich keinen Stift oder Zettel zur Hand“, sagt der Förster. Per E-Mail können ihm Interessenten dann mitteilen, wie viel Raummeter sie gerne hätten und auch Kontaktdaten hinterlassen. „Dann würde ich mich bei den Leuten melden und Termine festmachen, damit sie auch genug Zeit haben, um sich vorzubereiten.“

Kontakt zum Förster

Kunden, die gerne Brennholz beim Forstbetriebsbezirk erwerben möchten, können sich direkt per Mail an Förster Thomas Baumann (Thomas.Baumann@wald-und-holz.nrw.de) wenden. Dabei sollten sie ihren Fachkundenachweis erbringen, die Anzahl der Raummeter zum Kauf angeben und Kontaktdaten hinterlassen, damit der Förster sich bei ihnen melden kann.

Drei bis vier Mal im Jahr will Förster Thomas Baumann Verkaufsaktionen im Forstbetriebsbezirk durchführen. Nach Kauf des Holzes können die Kunden es im Wald selbst zurechtsägen und abholen. Dafür haben sie vier Wochen Zeit.

Der nächste Termin für den Holzverkauf ist am 26. September. Kunden, die für einen Termin keinen Platz mehr bekommen, kommen auf eine Warteliste für den nächsten Termin. Die Kunden können dabei von überall zum Forsthaus nach Hünxe kommen, eine Beschränkung auf das Gebiet des Forstbetriebsbezirks gibt es nicht.

Dazu gehört auch, dass manche Kunden vielleicht noch den Motorsägenführerschein machen müssen. „Für den Fachkundenachweis gibt es mittlerweile viele Anbieter in der Region“, sagt Förster Thomas Baumann. Das vom Forstbetrieb an die Kunden abgegebene Holz ist relativ leicht zu verarbeiten. Bis zu 20 Festmeter Holz dürfen Privatkunden beim Förster kaufen.