Dinslaken. Eyüp Yildiz wurde zum Co-Vize-Vorsitzenden Bündnisses Sahra Wagenknecht in NRW gewählt. Ist das mit seinen Ämtern in Dinslaken vereinbar?

Dinslakens erster stellvertretender Bürgermeister Eyüp Yildiz (55) ist nun Co-Vize-Vorsitzender des Landesverbandes des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW). Der NRW-Verband hat sich am Samstag in Bochum gegründet und ist der größte Landesverband der Wagenknecht-Partei. An der Spitze stehen Amid Rabieh (ehemals Linke Bochum) und der Düsseldorfer Rechtsanwalt Jan Ristau. Rabieh erhielt 95,2 Prozent der Stimmen, Ristau 94 Prozent.

84 stimmberechtigte Mitglieder des BSW waren erschienen. 87 Prozent sprachen sich für Eyüp Yildiz als stellvertretenden Vorsitzenden aus, Co-Vize-Vorsitzende wurde Anabella Peters (ehemals Linke Duisburg), ebenfalls mit 87 Prozent der Stimmen. Gegenkandidaten gab es nicht.

Eyüp Yildiz war bis vor drei Monaten noch SPD-Mitglied in Dinslaken, wollte bei der Kommunalwahl für das Bürgermeisteramt kandidieren. Bei einer Kampfabstimmung unterlag er dabei dem Stadtverbands-Co-Vorsitzenden Simon Panke. Seinen Austritt aus der SPD nach 25 Jahren begründete er im Juni mit der Israel-Politik der Sozialdemokraten. Dass er im Juli dem BSW beitrat, war zu diesem Zeitpunkt keine Überraschung mehr - Yildiz hatte schon zuvor Sympathie für die BSW-Positionen bekundet, hatte sich bei Wahlkampfauftritten der Wagenknecht-Partei blicken lassen.

So geht es weiter

Seine Ämter als stellvertretender Bürgermeister und Ratsmitglied in Dinslaken will Yildiz auch als BSW-Landes-Vize behalten, sagte Yildiz auf Nachfrage der NRZ. Schon nach seinem SPD-Austritt hatte er dazu betont, er sei direkt gewählter Stadtverordneter und als Vize-Bürgermeister vom Rat gewählt.

Auch zeitliche Konflikte fürchtet Eyüp Yildiz nicht: Er führe alle Ämter „mit Herzblut“ aus. Das Bündnis Sahra Wagenknecht werde im kommenden Jahr „auch in Dinslaken zu den Kommunalwahlen antreten“, kündigte Amid Rabieh bereits im Juli gegenüber der NRZ an.  Ob Yildiz dann für das BSW als Bürgermeisterkandidat in Dinslaken antrete? „Abwarten“, sagt dieser dazu.

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