Hünxe/Wesel. Die Autobahnpolizei hat den Mischling nahe der Raststätte Hünxe gefunden. Sein Foto wurde schon tausendfach geteilt. Aber niemand meldet sich.

Hat jemand diesen niedlichen Hund an der Autobahnraststätte in Hünxe einfach ausgesetzt? Fast sieht es so aus. Der putzige Kerl wurde am Dienstag, 3. September, in der Nähe der Autobahnraststätte Hünxe gefunden. Es gibt keine Hinweise auf seine Identität, kein Halsband, keinen Chip. Seit Tagen wartet er im Tierheim Wesel auf seine Besitzer. Aber niemand, wirklich niemand scheint den armen Kerl zu suchen. Das Tierheim hat dem Vierbeiner mittlerweile einen Namen gegeben: Freddy. Wahrscheinlich ist Freddy gerade der einsamste Hund im Kreis Wesel.

Die Autobahnpolizei hat Freddy aufgegabelt, als er ganz allein auf der Weseler Straße unterwegs war. Das Tierheim Wesel hat schnell ein Bild auf seiner Facebookseite geteilt: Freddy, zu diesem Zeitpunkt noch schlicht „Fundhund“, mit traurigem Blick in einem Körbchen des Tierheims. Aber auf den Facebook-Post des Tierheims hat sich niemand gemeldet. Auch nicht auf den zweiten Versuch. Das Tierheim hat sogar ein Video geteilt. „Wurde ich eventuell absichtlich vergessen oder gehöre ich zu einem Lkw-Fahrer, der ohne mich losgefahren ist?“ steht darunter. Es könne sein, dass er von weiter her komme, heißt es weiter, und alle werden gebeten, die Augen aufzuhalten. Das Bild wurde schon mehr als 8000 Mal, das Video wurde schon mehr als 2000 Mal geteilt, in Hünxe, im ganzen Kreis Wesel und darüber hinaus, sogar in den Niederlanden. Ohne Reaktion.

Dass sich überhaupt niemand melde, sei sehr ungewöhnlich, sagt Gabi Wettläufer vom Tierheim Wesel. Meist kennen zumindest andere Hundeleute verlorene Tiere, etwa von Begegnungen bei der Gassirunde. Ein anderer Hund, der nach Freddy gefunden wurde, sei längst wieder zuhause.

Freddy ist schätzungsweise acht oder neun Jahre alt, der Mischling sieht nicht aus wie ein Streuner, er wirkt gepflegt, sein Fell glänzt. Er sei „ganz lieb“, sagt Gabi Wettläufer, aber noch sehr zurückhaltend, müsse sich noch an die neue Situation gewöhnen.

So geht es weiter

Sollte sich niemand melden, wird Freddy nach vier Wochen noch einmal gründlich vom Tierarzt untersucht, geimpft und gechippt. Dann geht er in die Vermittlung. Zumindest auf Facebook fliegen dem traurigen Hund schon jetzt die Herzen zu: „Von ganzem Herzen geteilt, viel Glück, süße Fellschnute“, schreibt eine Frau. „Ach wie süß, wie kann man so jemanden nicht vermissen? Ich hoffe, es gibt ein Happy End für Dich“, eine andere. 

Wer Freddy „kennt oder gekannt hat“, so das Tierheim, wird gebeten, eine Nachricht ans Tierheim mit eventuellen Daten des Hundes zu schicken - per Mail an info@tierheim-wesel.de oder telefonisch an 0281/56699. Tipps zum Urlaub mit Tieren gibt es auf www.tierschutzbund.de/urlaub-mit-tieren.

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