Dinslaken. Über 3000 Besucher feierten beim Waikiki Festival in Dinslaken. Einige erklären, was ihnen besonders gefallen hat – und was Verbesserung bedarf.
Überall hängen Peace-Zeichen aus Blumen an kleinen Holzhäuschen, bunte Girlanden baumeln in den Bäumen, weiße Luftblasen schweben durch die Luft und wo man hinschaut – tanzende Menschen, vor allem bei der Überraschungszeremonie mit Feuerwerk und Konfettikanonen. „Die Leute sind alle einfach nur gut drauf“, fasst Jennifer zusamen. Sie ist mit Freundin Steffi gemeinsam zur zweiten Auflage des Waikiki Festivals im Dinamare in Dinslaken gekommen, genau wie über 3000 weitere Besucherinnen und Besucher.
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Sie alle konnten einen ganzen Tag lang zu den elektronischen Beats der DJ-Stars wie Lost Identity, MBP oder Moguai feiern. Letzterer, einer der vom Publikum lang ersehnten Top-Acts des Festivals, war in diesem Jahr das erste Mal beim Waikiki dabei – kannte die Stadt Dinslaken aber tatsächlich schon vorher, wie er im Gespräch mit der NRZ verrät, zumindest vom Namen. Er fragt völlig unvermittelt: „Gibt es den Glaspalast noch? Das ist doch die Diskothek hier gewesen. Wenn man in Dinslaken ist, muss man in den Glaspalast, hat man mir mal gesagt.“
Dinslakener DJ über Auftritt bei Waikiki Festival: „Highlight des Jahres“
Doch der ist schon lange Geschichte. Dafür gibt es mittlerweile die Kuka, in der auch der Dinslakener DJ KNDR, alias Kai, regelmäßig auflegt. Bereits zum zweiten Mal war er aber nun auch als einer der lokalen Acts beim Waikiki Open Air 2024 dabei. „Ich hab der Kuka natürlich sehr, sehr viel zu verdanken. Dadurch haben mich die Leute ja erst kennengelernt“, erklärt er. Doch das Waikiki sei für ihn schon „mit das Highlight des Jahres“. Er habe auch „eine Stunde nach meinem Auftritt immer noch eine Gänsehaut“, beschreibt er seine Gefühlslage.
Das, was Kai während und auch noch nach seiner Bühnenzeit empfunden hat, scheint sich auch auf das Publikum vor der Bühne übertragen zu haben. „Das, was auf der Bühne passiert, ist mega“, finden Bianca, Anna, Nina und Sarah aus Dinslaken. Die vier Freundinnen machen „einen Mädelstag“ beim Waikiki, sind eigentlich keine regelmäßigen Festivalgängerinnen, doch „hier gibt es einfach neben der Musik so coole Gimmicks“. Schließlich konnten sich Besucherinnen und Besucher während des Festivals unter anderem tätowieren oder piercen lassen oder Blumenkränze selber flechten.
Nach Solingen: Besucher loben vor allem Sicherheitsvorkehrungen beim Waikiki in Dinslaken
„Mitten in Dinslaken so ein Festival auf die Beine zu stellen, ist so cool“, sind sich auch die beiden Freundinnen Steffi und Jennifer einig. Mit Hinblick auf die Messerattacken in den vergangenen Tagen, in Solingen, Moers, Recklighausen und erst einen Tag vor Festivalstart in Siegen, loben sie vor allem die Sicherheitsvorkehrungen, die die Veranstalter getroffen haben. Bodycheck, Taschen- sowie Ausweiskontrollen seien „sehr gründlich“ gewesen, „mehr geht nicht“. Sie fühle sich sicher, weil das Gelände zusätzlich eingezäunt ist, sagt Jennifer. „Ich war einen Tag nach der Tat in Solingen auf den Din-Tagen. Das war kein gutes Gefühl“, gibt sie zu. Doch hier, beim Waikiki, fühle sie sich wohl, „unbeschwert“, erklärt sie. „Die Leute haben alle einfach Lust, zu feiern, wollen einfach nur Spaß haben. Keiner pöbelt hier“, fasst sie zusammen.
Auch Mitveranstalter Lennart Opgen-Rhein wirkt im Gespräch mit der NRZ müde, aber glücklich und zieht während des laufenden Veranstaltungstages ein erstes Fazit: „Wir sind mehr als zufrieden, haben Bombenwetter erwischt, die Leute haben Spaß, die Stimmung ist gut, wir hätten uns das nicht schöner erträumen können.“
Darüber klagen die Festivalbesucher beim Waikiki in Dinslaken
Doch es werden auch andere Stimmen laut. Kathi aus Dinslaken beklagt, dass die Schlange an den Toiletten „zu lang“ wäre, „mehr Toiletten“ wünscht sich auch die Begleiterin von Lars Hövelmann aus Duisburg. Und was würde er sich bei einer möglichen Auflage im Jahr 2025 wünschen? „Eine größere Shotauswahl“, sagt er und lacht.
Das, was die meisten Festivalbesucher bei der zweiten Auflage des Waikiki Open Air beanstanden, sind jedoch tatsächlich die langen Schlangen an den Getränkeständen. Manche berichten, dass sie dort teilweise bis zu einer halben Stunde anstanden – „genauso bei der Becherrückgabe“, erklärt auch Angelina, die sich gerade am Stand des Hünxer Nagelstudios „Bali Feets“, ein Henna-Tattoo stechen lässt.
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Waikiki Dinslaken: Anwohner klagen über Lautstärke
Doch nicht nur die Besucher auf dem Festivalgelände üben Kritik. Aus dem Bruch beklagten sich Bürger auf Facebook und auch über die NRZ-Instagramseite über die Bässe, die weithin zu hören waren. Laut Lennart Opgen-Rhein lag die Lautstärke jedoch im erlaubten Bereich, es wurden vor dem Festival Messungen durchgeführt. Die Veranstalter seien zudem während der Veranstaltung ständig im Austausch mit der Polizei gewesen, die neben der Festival-Security auch auf dem Gelände präsent war.
Und wie geht es weiter? Zur Frage, ob es auch 2025 ein Waikiki geben wird, lacht Opgen-Rhein: Die Dinslakener sollen sich überraschen lassen, meint er.