Dinslaken. An den Dintagen standen an zentralen Plätzen Kameratürme, die das Geschehen überwacht haben. Stadt zieht Resümee über den Einsatz der Technik.

„Na endlich“, „finde ich gut und sinnvoll“ oder „längst überfällig“ lauteten die Kommentare der Dinslakener in den sozialen Medien zu den Kameratürmen, die die Stadt extra zu den Dintagen in diesem Jahr aufgestellt hat. Im Besonderen handelte es sich dabei um die Bereiche auf dem Neutorplatz, dem Altmarkt und dem Stadtpark. Zuvor hatten Bürger bereits eine Kameraüberwachung in der gesamten Innenstadt via Facebook gefordert, nachdem Anfang August körperlich und gesitig behinderte Menschen auf der Neustraße – am hellichten Tag – von vier Jugendlichen angegriffen wurden.

Doch für eine dauerhafte Kameraüberwachung gebe es wegen der Datenschutzregelung in Deutschland „hohe Hürden“, teilt Stadtsprecherin Verena Barton auf Anfrage der NRZ mit. Auch Polizeisprecher Peter Reuters erklärte auf Nachfrage der NRZ nach dem Angriff auf die behinderten Menschen, dass für eine generelle Kameraüberwachung ganz bestimmte Vorgaben erfüllt werden müssten: Wenn beispielsweise „Straftaten von erheblicher Bedeutung“, wie „Mord, Totschlag, Raub, gefährliche Körperverletzung“ an einer bestimmten Stelle regelmäßig geschehen würden.

Hier konnten Kameras bei den Dinslakener Dintagen „wertvoll unterstützen“

Dies ist in Dinslaken nicht der Fall. Doch die Kameras „können im Ernstfall“ während Stadtfesten wie den Dintagen dabei helfen, mögliche Straftaten schnell zu erkennen und auch den Zufluss zu den zentralen Plätzen zu steuern, erklärt die Stadtsprecherin. „Erfreulicherweise“ sei es bei den Dintagen 2024 zu keinem Ernstfall gekommen, „dennoch konnten die Kameras in verschiedenen Situationen wertvoll unterstützen“, lautet das städtische Resümee.

Am ersten Veranstaltungsabend konnte durch die Kameraüberwachung ein verlorenes Kind „innerhalb von drei Minuten wiedergefunden werden“. In einem anderen Fall wurde eine Frau ausfindig gemacht, die in Panik wegen einer verschluckten Biene war. „Ebenfalls über die Kameras identifiziert werden konnte eine Person, die sich trotz Platzverweises wieder auf die Veranstaltungsfläche begeben hatte“, nennt Barton Beispiele. Die Ordnungsbehörde habe bei den Dintagen in diesem Jahr „keine Ordnungswidrigkeiten wie zum Beispiel Verschmutzung von Wegen oder Verstöße gegen den Jugendschutz“ aussprechen müssen.

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Der künftige Einsatz von Kameras bei Großveranstaltungen werde innerhalb der Stadt nun „auf fachlicher Ebene“ diskutiert. Dazu würden nun die bisherigen Einsätze der Technik – es gab bereits Kameratürme während er Martinikirmes 2023 und der Altweiber-Party in diesem Jahr – ausgewertet.