Dinslaken/Hünxe. Erst seit April gibt es den Honigautomaten. Nun wurde er beschädigt. Ob Inhaber weitermachen wollen – und was die Polizei zu dem Vorfall sagt.

Die Scheibe ist zerschlagen, das kleine Fenster am oberen Rand beschädigt, die Ablage, auf der sonst eigentlich ein kleines Töpchen Honig steht, ist leer, nur noch Scherbensplitter liegen darin. Das ist zu sehen auf dem Bild, das Martha Schlosser in die Facebook-Gruppe „Dinslaken - aktuell“ gepostet hat. „Der Honigautomat, der erst kürzlich aufgestellt wurde, wurde bereits mutwillig zerstört“, schreibt sie zu den Aufnahmen, die sie gemacht hat.

Schlosser gehört der Honigautomat am Rabenkamp 2, der direkt neben dem Eingang des Getränkemarktes „Trink & Spare“ angebracht ist. Die Inhaber des Ladens hätten den Vandalismus, der wohl nachts geschehen sei, als erstes bemerkt und dem Ehepaar Schlosser, das in Hünxe eine Hobbyimkerei betreibt, sofort bescheid gegeben.

Honigautomat steht seit April 2024 bei „Trink & Spare“ in Dinslaken

„Wir haben den Honig sonst bei Mühle Dickmann verkauft, aber da die Nachfrage so groß war, auch bei uns privat, haben wir uns entschieden, den Automaten zu kaufen und aufzustellen“, erklärt die Hünxerin. Das sei im April gewesen. Seit dem verkaufen sie und ihr Ehemann Viktor ihren Honig in dem Automaten am Rabenkamp für sieben Euro pro Glas. „Unser Honig schmeckt zwar super, aber wir hätten doch niemals gedacht, dass jemand deswegen einen Automaten aufbricht“, zeigt sich die Besitzerin fassungslos.

Ein Bild von dem Schaden am Honigautomaten am Rabenkamp 2 in Dinslaken: Die Scheibe wurde eingeschlagen, der Rahmen oberhalb des Fensters zeigt, dass der Täter versucht hat, den Automaten aufzuhebeln, sagt Automaten-Besitzerin Martha Schlosser.
Ein Bild von dem Schaden am Honigautomaten am Rabenkamp 2 in Dinslaken: Die Scheibe wurde eingeschlagen, der Rahmen oberhalb des Fensters zeigt, dass der Täter versucht hat, den Automaten aufzuhebeln, sagt Automaten-Besitzerin Martha Schlosser. © Privat | Martha Schlosser

Auch der Weseler Oliver Pattay, der die Automaten über eine Internetseite verkauft – Kostenpunkt sind 1500 Euro –, habe „erst ein Mal davon gehört“, dass einer der Honigautomaten aufgebrochen wurde. Immerhin stünden bereits 400 dieser Automaten in ganz Deutschland verteilt. Im Kreis Wesel gibt es, mit dem in Dinslaken, einem in Moers und zweien in Wesel, derzeit vier Stück, erklärt er auf NRZ-Nachfrage. „Das ist einfach unglaublich, dass jemand wegen eines Glases Honig so einen Automaten aufbricht“, zeigt sich auch Pattay bestürzt.

Polizeisprecher sagt: Immer mal wieder werden Snack- oder Grillautomaten aufgebrochen - auch in Dinslaken

Doch, dass solche Automaten aufgebrochen werden, ist laut Kreispolizeisprecher Peter Reuters, gar nicht so selten. In Neukirchen-Vluyn oder auch in Xanten, aber auch in Dinslaken gibt es bestimmte Automaten, die Snacks oder auch Grillgut anbieten, und immer mal wieder aufgebrochen werden, erklärt Reuters auf NRZ-Nachfrage. Ermittlungen, die Täter zu finden, hätten jedoch kaum Aussicht auf Erfolg. Selbst mit Videoaufnahmen gestalteten sich die Ermittlungen „sehr, sehr schwierig“, vor allem wenn der Täter maskiert ist.

Leider so auch im Fall von Schlossers Honigautomaten. Denn auch von den Geschehnissen am Rabenkamp gibt es Videomaterial von einer Kamera, die am Fleischautomaten angebracht ist, der direkt neben dem von Schlosser steht. „Man sieht sogar, dass derjenige einmal in die Kamera guckt, aber man erkennt kein Gesicht, weil derjenige eine Maske getragen hat“, beschreibt Schlosser. Der Täter sei vorbereitet gewesen, ist für sie deswegen ganz klar. Neben der Maske habe er auch Werkzeug dabei gehabt und den Automaten aufhebeln wollen. Dies zeigen laut Schlosser Macken am Rahmen des Automaten und die Videoaufnahmen.

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Hünxer Ehepaar will Honigautomaten erst einmal weiter betreiben

Wie hoch der Gesamtsachschaden ist, könne Schlosser noch nicht einschätzen. Eine neue Scheibe müsse definitiv eingesetzt werden. „Mir haben schon ganz viele privat geschrieben, dass sie hoffen, dass wir jetzt nicht aufhören“, berichtet sie. Auch unter dem Facebook-Beitrag in der Gruppe „Dinslaken - aktuell“ zeigen sich Nutzer betroffen von dem Vandalismus: „einfach nur asozial“ oder „da bin ich einfach nur wütend und fassungslos“ lauten nur zwei der Kommentare. Klar ist aber, dass Schlosser und ihr Mann den Automaten in Dinslaken erst einmal weiter betreiben und den Automaten reparieren wollen. Die Hünxerin sagt aber auch: „Wenn sowas jetzt aber ständig passiert, müssen wir schauen, was dann ist.“