Dinslaken. Der Scholtenhof in Eppinghoven gehört der Steag. Nun soll die Landwirtschaft aufgegeben werden. So sollen Gebäude und Flächen genutzt werden.
In der Adventszeit war der Scholtenhof über viele Jahre ein sehr begehrtes Ziel. Aber auch ohne den Weihnachtsmarkt lockt das historische Anwesen viele Menschen nach Eppinghoven. Ihr Ziel ist der Hofladen oder die Tierarztpraxis. Das soll auch in Zukunft so bleiben, dennoch hat der Eigentümer, die Steag Kraftwerks-Grundstücksgesellschaft, ein Konzept für die Entwicklung von Flächen am Scholtenhof vorgelegt. Neuen Wohnraum zu schaffen ist ein Aspekt des Konzeptes, das im Juni im Ausschuss für Nachhaltigkeit präsentiert wurde und am Montag, 2. September, im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung erneut behandelt wird.
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In einem Schreiben an die Stadtverwaltung, mit dem die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes beantragt wird, heißt es, dass „eine Arrondierung der Wohnbebauung erreicht werden“ soll. Und: Die bisher landwirtschaftlich genutzte Hofstelle soll zu einem Zentrum mit kultureller, sozialer Nutzung sowie mit Versorgungsangeboten für die Bevölkerung in Eppinghoven und Umgebung entwickelt werden.
In der Stellungnahme der Stadtverwaltung für den Planungsausschuss heißt es, dass der Eigentümer des Scholtenhofes beabsichtige, die aktuell vorrangig landwirtschaftliche Nutzung des Hofes aufzugeben, gleichzeitig aber die Hofgebäude über ein angepasstes Nutzungskonzept langfristig erhalten möchte. „Da der Hof von historischer und städtebaulicher Bedeutung im Ortsteil Eppinghoven ist, soll dieser erhalten und sinnvoll nachgenutzt werden. Ein Konzept wurde Anfang Juni präsentiert, dessen Kernpunkte werden im Planungsausschuss von der Verwaltung erläutert.“
Wohnbebauung ist notwendig
Das sieht das Konzept vor: Der Hofladen und die Tierarztpraxis sollen erhalten werden, dies seien die Anker des Projektes, sagt Thomas Becker von der Steag Kraftwerks-Grundstücksgesellschaft. Die Grünfläche zwischen der Hofstelle und der vorhandenen Bebauung der Rotbachstraße teilweise für neue Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen, sei notwendig, um das Projekt, bei dem es um den Erhalt der Hofgebäude geht, wirtschaftlich darstellen zu können, so Thomas Becker.
Das Konzept enthält auch eine vom Eigentümer erstellten Bedarfsanalyse. Darin wird aufgelistet, wie die Räume in den Hofgebäuden künftig genutzt werden könnten. Ein im Stall eingerichteter Veranstaltungsraum sowie Außenflächen könnten für Geburtstage, Hochzeiten und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Unter dem Stichwort „Übernachtungsmöglichkeiten“ werden Boarding House, Pension, Apartments und Radtourismus aufgeführt. Das gastronomische Angebot auf dem Scholtenhof könnte aus einem Café, einer Eisdiele, einer Weinbar sowie einem Restaurant mit Außengastronomie bestehen.
Räume für Betreuungsangebote
Einkaufen soll weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Hier sehen die Eigentümer Platz für einen Bäcker, für einen Metzger, für einen Bioladen und für eine Drogerie vor. Möglich wären auch ein Paketshop und eine Trinkhalle. Neben der Schaffung von Wohnungen könnten in den vorhandenen Gebäuden des Scholtenhofs Räume für Betreuungsangebote hergerichtet werden: Tagespflege für Senioren und/oder Kinderbetreuung werden hierbei als Stichworte aufgeführt. Auch sollen Flächen gewerblich genutzt werden können. Zudem sind ausreichend Parkplätze vorgesehen.
Wie es weiter im Schreiben der Steag Kraftwerks-Grundstücksgesellschaft heißt, hätten die positiven Rückenmeldungen gezeigt, dass man ein schlüssiges Konzept entwickelt habe, „dass nicht nur die Zukunft des Gebäudekomplexes Scholtenhof in seiner heutigen Struktur sichert, sondern gleichzeitig einen Mehrwert für die Lebensqualität in unserer Stadt generieren kann“.
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Damit die Pläne auch umgesetzt werden können, müsse laut Stadt der Flächennutzungsplan geändert werden. Wie es in der Stellungnahme der Verwaltung heißt, sollen die bisher dort dargestellten Flächen für die Landwirtschaft im östlichen Planbereich in einer Tiefe von 30 Metern in Wohnbaufläche geändert werden. Daran schließt sich in westlicher Richtung eine etwa 25 Meter tiefe Grünfläche an. Der übrige Planbereich (Hof und Umgebung) soll als gemischte Baufläche dargestellt werden.
Der Stadt würden keine Kosten entstehen
Parallel zur Änderung des Flächennutzungsplanes würde die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes NR. 347, um die zu berücksichtigende Belange zu ermitteln, erfolgen. Die Verwaltung weist darauf hin, dass alle für das Bauleitplanverfahren erforderliche Gutachten durch den Vorhabenträger zur Verfügung gestellt werden. Der Stadt Dinslaken würden keine Kosten entstehen.
Die Ausschusssitzung beginnt am Montag, 2. September, um 17 Uhr im Ratssaal des Rathauses, Platz d’ Agen 1. Auf der Tagesordnung steht auch das Thema Umgestaltung des Bahnhofsplatzes.