Voerde. Zwei Mitglieder des BSV Möllen traten im Wohnungswald zum Königsschießen an. Das sind der neue Schützenkönig und sein Thron.

Zwei junge Männer waren es, die am Samstag auf der Anlage des BSV Möllen 1861 zum Königsschießen antraten. Patrick Rötering und Fabian Schäfer waren die Mutigen, die auf den Rumpf des vormals prächtigen Holzadlers ansetzten und um majestätische Würden kämpften. Bei schönstem Wetter hatten sich am Samstagnachmittag viele Gäste und Zuschauer an der Schießsportanlage im Wohnungswald eingefunden, um mit den Möllener Schützen zu feiern.

Die Niederrheiner Gipfelstürmer und das Möllener Tambourkorps boten bestens aufgelegt den musikalischen Rahmen für den Jahreshöhepunkt der festlichen Aktivitäten des BSV 1861. Dazu war eine Hüpfburg für die kleinen Gäste aufgestellt, ein Imbisswagen versorgte die Hungrigen und kühle Getränke gab es aus der vereinseigenen Waldschänke.

Für das Vogelschießen ab kurz nach 15 Uhr hatten sich 53 Schützinnen und Schützen eingeschrieben. Nacheinander legten sie auf den prächtigen, von Ehrenoberst Gisbert Möltgen gestalteten Holzadler an. Ida Hülser war die erste, die sich nach 40 Minuten Wettbewerb mit dem Kopf einen Preis sicherte. Mit dem 99. Schuss ließ Mareike Kapp eine Viertelstunde später den rechten Flügel und Timo Pewniak mit dem 137. Schuss den linken Flügel fallen.

Der Sonderpreis mit dem Fuchs

Einen Sonderpreis mit dem Fuchs, den der kunstvolle Adler mit der linken Kralle gehalten hatte, holte sich Holger Steenmanns und zahlte 50 Euro in die Jugendkasse.

Nun stellte sich, wie immer beim Schützenfest, die bange Frage, wer es auf den Rumpf und damit auf die Königswürde anlegte. Da trat ohne langes Zögern der erst 33-jährige Patrick Rötering mutig hervor. Und ihm zur Seite ging mit dem 21-jährigen Fabian Schäfer ein weiterer Jungschütze. Einen Schuss nach dem anderen gaben die beiden auf den Rumpf des Adlers ab. Die Spähne flogen, aber der Rest vom Vogel blieb auf der Stange. Einige Schützen der „älteren Riege“ funkten Patrick und Fabian aber schonmal dazwischen, „um den Vogel weiter zu lockern“, wie sie augenzwinkernd sagten. So herrschte beim Kampf um die Krone spannendes und lustiges Treiben.

So viele Schüsse wurden abgefeuert

Doch dann war es nach gut dreistündigem Wettbewerb Patrick Rötering, der mit dem 506. Schuss den Rumpf von der Stange rutschen ließ und die Arme freudestrahlend in den Himmel streckte. Auf den Schultern seiner Kameraden präsentierte sich der neue König seinem Schützenvolk und ließ sich feiern.

Patrick Rötering, der beruflich Fachmann für Lager und Logistik ist, scharte dann schnell seinen Thron um sich, denn er war „auf alles vorbereitet“, wie er voller Freude erzählte. An Patricks Seite als neue Königin steht seine Freundin Julia Giese. Die beiden haben eine einjährige Tochter. Das erste Ministerpaar bilden Michael Kurzel und Verena Geisler und als zweites Ministerpaar stellten sich Roland Gronowski und Jill Kurzel vor. Nach der feierlichen Inthronisation mit der Übergabe der Insignien auf dem Vorplatz führte Patrick Rötering die Schützen zum Ball in das Schützenhaus, wo mit dem Duo „Zartbitter“ bis tief in die Nacht gefeiert wurde.

Das Ergebnis des Preisschießens

Vor dem Königsschießen hatte zur Mittagszeit schon das Preisschießen auf Scheibe stattgefunden, bei dem sich in der Damenklasse das Mitglied des Nachwuchskaders des Deutschen Schützenbundes, Finnja Rentmeister, durchsetzen konnte. Bei den nach Altersklassen unterteilten Herren gab es folgende Sieger: Friedhelm Pinek (ab 65), Clemens Krüssmann (55 bis 64), Mark Zimmermann (45 bis 54), Tim Koch (18 bis 44). Und in der Jugendklasse lag bei den U18-Mitgliedern Leni Posten und bei den U12-Mitgliedern Louis Kurzel vorne.