Dinslaken. Dinslakener Beratungsstelle unterstützte Verbraucher bei rund 3268 Anliegen Ein Thema dominierte die Arbeit der Verbraucherberater im Jahr 2023.

Stimmt die Nebenkostenabrechnung, will es mit dem Telefonanbieter nicht so recht klappen oder sorgen angekündigte neue Gesetze für Verunsicherung. Informationen und Unterstützung erhalten bei vielen Themen Kunden bei den Mitarbeitern der Verbraucherzentrale. Bei welchen Fragen sie helfen können, welche Anliegen besonders häufig angesprochen wurden, zeigt ein Blick in den Bericht für das Jahr 2023, der jetzt von der Verbrauchzentrale vorgelegt wurde.

An die Verbraucherzentrale, deren Beratungsstelle an der Duisburger Straße 21 zu finden ist, wendeten sich im vergangenen Jahr 3268 Menschen. Allein 45 Prozent der Anfragen entfielen auf den Bereich Energie. Zwar sanken im Verlauf des Jahres 2023 die Preise für Strom, Erdgas und Heizöl wieder, doch die wechselnden Regelungen zu den Energiehilfen mussten häufig individuell erklärt werden, damit die Verbraucher davon profitieren konnten. Zudem waren viele Menschen mit hohen Nachzahlungen konfrontiert. Zeitnahe Reaktion und Hilfe – auch im Verbund mit kommunalen Partnern – war bei akuten finanziellen Notlagen gefragt.

Wenn Daten mit obskuren Mails „abgefischt“ werden

„Daneben gab es aber auch die ganze Bandbreite weiterer Anliegen, etwa Probleme mit untergeschobenen Verträgen, neue Betrugsmaschen, Fragen rund um Telefon und Internet oder Ärger um Onlinekäufe“, so Hendrik Franck, Leiter der Dinslakener Beratungsstelle.

Mit den Folgen des Internetshandels mussten sich die Berater auch beschäftigen. Hier stand die Aufklärung im Fokus der Arbeit. Wenn zum Bespiel die Rückerstattung des Kaufpreises bei Retouren nicht klappte, bedrohlich klingende Schreiben von Inkassounternehmen im Briefkasten landeten oder mit obskuren Mails Daten „abgefischt“ und missbräuchlich verwendet wurden, war die Beratungsstelle ebenfalls mit Rat und Tat zur Stelle. „Schadensbegrenzung ist dann oft das Gebot der Stunde. Aber ganz wichtig ist uns auch die präventive Arbeit“, erläutert Hendrik Franck.

Beispielsweise informierte die Beratungsstelle im Rahmen des Weltverbrauchertags unter dem Motto „Vorsicht Kreditfallen“ über riskante Kleinkredite oder rückte die Tücken von „Buy now – pay later“-Modellen im Internethandel in den Blick. Ebenfalls im Fokus: die 2023 gestartete Bonify-App der Schufa. Verbraucher können damit kostenlos den eigenen Schufa-Basisscore abrufen, „bezahlen“ aber mit sensiblen Daten. Die Empfehlung lautete daher, den Score-Wert besser durch eine kostenlose Anfrage direkt bei der Schufa zu überprüfen.

Zahlreiche Vorträge und Online-Seminaren

Für Verunsicherung sorgte die Diskussion um das sogenannte Heizungsgesetz der Bundesregierung. Denn ursprünglich war geplant, ab 2024 den Einbau von neuen Heizungen, die nur Öl oder Erdgas verfeuern, nicht mehr zu erlauben. Sollte man also noch schnell eine neue Heizung für fossile Brennstoffe anschaffen, auch wenn diese absehbar immer teurer werden und das Klima schädigen? Oder doch auf eine Wärmepumpe setzen? Die Energieberatung lieferte unabhängige und sachgerechte Informationen und konnte so auch manche Ängste nehmen. In zahlreichen Vorträgen, Online-Seminaren, individuellen Beratungen und an Infoständen ging es um energetische Sanierung und die Vor- und Nachteile verschiedener Heizsysteme, aber auch um Photovoltaik und Steckersolargeräte.

Insgesamt haben sich die Verbraucherschützer aus Dinslaken im vergangenen Jahr bei rund 1074 Rechtsberatungen und -vertretungen zumeist erfolgreich für die berechtigten Ansprüche von Ratsuchenden eingesetzt. Von Online-Vorträgen, Sprechstunden, Videochat-Beratungen sowie von den laufend aktualisierten Informationen, Rechentools und interaktiven Musterbriefen auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW profitierten auch die Bürger in Dinslaken. Neben den unmittelbar an die Beratungsstelle herangetragenen Anliegen gab es zusätzlich 1096 Anfragen am landesweiten Servicetelefon und über das zentrale Kontaktformular. Bei 19 Veranstaltungen und Aktionen waren die Beratungskräfte vor Ort präsent und im Gespräch mit den Bürgern.