Voerde. Auch zwei Wochen nach dem Fund eines Sprengsatzes in Voerde hüllt sich der Tatverdächtige (36) in Schweigen. Das ist bisher bekannt.

Zwei Wochen liegen der Fund eines Sprengsatzes und der dadurch ausgelöste Großeinsatz der Polizei in Voerde und auch Hünxe mittlerweile zurück – der in Untersuchungshaft sitzende Tatverdächtige hat sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen bisher nicht geäußert. Er schweigt. Dies erklärte die zuständige Staatsanwältin Jill McCuller am Donnerstag (11. Juli) auf Anfrage der Redaktion. Gegen den Mann – einen 36-jährigen Deutschen, wohnhaft in Voerde – besteht der dringende Tatverdacht, den zunächst von Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg aus ermittlungstaktischen Gründen nicht näher beschriebenen „verdächtigen Gegenstand“ hergestellt und auf einem Spielplatz an der Straße Kurfürstenring abgelegt zu haben.

Experten des LKA stellten die selbstgebaute, ovalförmige Konstruktion mit einer Länge von zehn bis zwölf Zentimetern – bestehend aus Metallteilen und Kunststoff – sicher und sprengten diese kontrolliert. Zur Stärke einer möglichen Explosion, die der Gegenstand laut Ermittler nicht von selbst, aber etwa durch Anhalten einer Flamme hätte auslösen können, gibt es nach wie vor keine konkreten Aussagen. Nur so viel: Die Sprengkraft sei „nicht unerheblich“ gewesen, sagt Staatsanwältin McCuller. Auch zu den genauen Bestandteilen des Sprengsatzes lägen die Ergebnisse des Gutachtens noch nicht vor.

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Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen am Tag des Großeinsatzes wurde nach Angaben von Staatsanwältin McCuller kein weiterer Sprengsatz gefunden. Dort stießen die Ermittler auf ein Pulver, dessen Erwerb erlaubt sei. Der 36-jährige Tatverdächtige sei bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Gegen ihn liege nichts vor, erklärt McCuller. Der Voerder, gegen den der Anfangsverdacht des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz sowie auf Vorbereitung einer Explosionsstraftat besteht, wohne einen Kilometer von dem Spielplatz an der Straße Kurfürstenring entfernt, wo der Sprengsatz am Vormittag des 27. Juni gefunden wurde. Aus welchem Grund er ihn mutmaßlich ausgerechnet auf einer solchen Fläche abgelegt haben könnte, ob er vielleicht einen Groll gegen Kinder hegt, auch hierzu gibt es keine Erkenntnisse. „Das Motiv ist völlig unklar“, erklärt McCuller.

Keine Angaben macht die Staatsanwältin dazu, wie die Ermittler auf den 36-jährigen Mann aus Voerde als möglichem Täter kamen und wie er am Tag des Sprengsatzfundes so schnell in Hünxe festgenommen werden konnte. Dazu werde man zu einem späteren Zeitpunkt etwas sagen. Zunächst einmal soll dem Tatverdächtigen, dessen Pflichtverteidiger gerade erst Akteneinsicht genommen habe, die Möglichkeit gegeben werden, sich zu äußern, wie Jill McCuller erklärt. Der Beschuldigte werde psychiatrisch begutachtet. „Das Gutachten ist bereits in Auftrag gegeben“, so die Staatsanwältin weiter.