Dinslaken. Mit dem Ende des Rennbetriebs in Dinslaken verschiedene Züchter ihren Betrieb einstellen werden, sagt Gottfried Bison, Chef des Trabrennvereins.
Seit etwas über dreieinhalb Jahren führt Gottfried Bison nach dem Tod seines Vorgängers Theo Lettgen als Vorsitzender den Niederrheinischen Trabrennverein Dinslaken und begleitet die letzten Züge der Trabrennbahn am Bärenkamp, die nach knapp 70 Jahren Betrieb am 31. Dezember ihren letzten Renntag haben wird. Bison ist zuerst über seinen Beruf mit dem Trabrennsport in Berührung gekommen. 30 Jahre lang hat er sich, als Betreiber eines Elektrofachgeschäfts an der Voerder Straße, das mittlerweile Sohn Christian übernommen hat, um das Bahnfernsehen gekümmert. Vor zwei Jahren hat Christian Bison auch diese Aufgabe übernommen.
„Es waren 108 Monitore zu pflegen sowie Aufnahmen und Verfilmungen der Rennen, die in ganz Europa übertragen wurden, anzufertigen. Somit kannte man die ganzen Strukturen auf der Trabrennbahn, jeden Winkel und jede Ecke“, erklärt Bison. Ihm sei von vielen Leuten gesagt worden, dass die Trabrennbahn die Seele Dinslakens sei und „man muss einfach sagen, dass Dinslaken durch die Trabrennbahn bekannt ist“, betont der Vereinsvorsitzende. Jeder, der irgendwo im Urlaub gewesen sei, „ob Südafrika oder sonst wo“ und gesagt habe, er komme aus Dinslaken, habe eine Reaktion à la „Ach, Trabrennbahn“ bekommen, meint Bison.
Das Ende des Rennbetriebs sei schade, „denn es ist laut verschiedener Fachgremien die beste und gepflegteste Bahn in Deutschland und die wird nun zugemacht“, hadert er. Der Trabrennsport habe in anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Italien und Schweden einen höheren Stellenwert, das Interesse in Deutschland und die Einnahmen seien über die Jahre immer geringer geworden und so habe sich Lettgen entschieden, den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben.
„Zu diesem Vertrag stehen wir auch. Das Problem ist nur, wenn Dinslaken jetzt zu macht, dass verschiedene Züchter ihren Betrieb einstellen werden, andere Bahnen werden wahrscheinlich auch Probleme bekommen. Es ist nicht so, dass die davon profitieren, ganz im Gegenteil“. Zu den Planungen auf dem Trabrennbahnareal könne er nicht allzu viel sagen, aber „da wird sicherlich etwas Schönes, Neues geschaffen“.
Das Gutshaus Bärenkamp, das früher als Verwaltungsgebäude der Trabrennbahn diente, ist bereits in das „Bärenkamp-Carree“ integriert, das auf dem Gelände der früheren Stallungen vor einigen Jahren entstanden ist. Mit dem Wegfall der Stallungen sei der Trainingsbetrieb eingestellt worden, weshalb ab dem Zeitpunkt nur noch Renntage sowie Zuchtprüfungen, die im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums vorgenommen werden, stattgefunden hätten.
>>Der letzte Renntag
„Abschieds-Preis der Stuten“ oder „68 Jahre Rennen am Bärenkamp“ sind die Titel zweier Rennen, die am letzten Renntag am Samstag, 31. Dezember, gestartet werden. Es ist der 16. Renntag für dieses Jahr und die Starts erfolgen ab 12 Uhr. Zum Abschluss des Renntages gibt es noch ein Trabreiten.