Hünxe. Dr. Michael Wefelnberg (CDU) lobt Wahlkampf von Charlotte Quik. Jan Scholte-Reh (SPD) dankt Kerstin Löwenstein: Bundespolitik trage Mitschuld.
Um 20.01 Uhr waren alle 14 Wahlbezirke (mit Briefwahl) ausgezählt und viele Kommunalpolitiker machten sich auf ins „Tacheles“, um das Ergebnis der Landtagswahl aus Hünxer Sicht zu analysieren. Auch Bürgermeister Dirk Buschmann mischte sich unter die Gäste.
Große Freude herrschte natürlich bei der CDU, die 37 Prozent (2017: 31,4) der Zweitstimmen holte. „Herzlichen Glückwunsch an unsere Direktkandidatin Charlotte Quik. Sie hat einen tollen Job gemacht, viel Präsenz zu den Themen im Wahlkampf gezeigt und ihr Ergebnis von vor fünf Jahren mit fast 39 Prozent noch übertroffen“, sagte Fraktionschef Dr. Michael Wefelnberg. „Das Ergebnis zeigt unser Potenzial für Hünxe“. Hendrik Wüst sei ein Zugpferd. „Ich wünsche mir ein Bündnis mit den Grünen im Land. Es gibt viele Gemeinsamkeiten“, so Wefelnberg.
Wüst nutzte Amtsbonus
„Natürlich ist das Ergebnis für die SPD enttäuschend, aber dem Trend folgend, die Bundespolitik hat bei der Wahl mit hereingespielt, wir sind im Land nicht durchgedrungen“, meint Hünxes SPD-Chef Jan Scholte-Reh. Seine Partei kam auf 31,3 Prozent (35,5). Wüst habe seinen Amtsbonus genutzt und jetzt den Regierungsauftrag. „Uns steht es nicht zu, Ansprüche zu stellen. Unserer Direktbewerberin Kerstin Löwenstein bin ich dankbar, dass sie kandidiert hat. Leider konnte sie nicht so ihre Präsenz zeigen wie Frau Quik.“ Löwenstein kam auf 33,7 Prozent. Das gute SPD-Ergebnis in Bruckhausen und Bucholtwelmen sei der Kiespolitik geschuldet, meint Scholte-Reh.
„Ein Hammerergebnis für uns im Land und in der Kommune. Die Themen haben es gebracht“, so Grünen-Fraktionssprecherin Heike Kohlhase. In Hünxe gab es 14,07 Prozent, fast zehn Prozent mehr als 2017. Bei Windkraft und Energie sehe sie zwar mehr Gemeinsamkeiten mit SPD und FDP, „aber wir regieren in jedem Fall mit und wollen soviel Inhalte wie möglich durch setzen“. Baerbock und Habeck seien im Bund die Zugpferde gewesen.
„Ein desaströses Ergebnis, voll enttäuschend, damit habe ich nicht gerechnet“, so FDP-Fraktionschef Stephan Barske. Seine Partei kam in Hünxe nur auf 6,05 Prozent (2017: 13,4). Die Familien- und Schulpolitik im Land habe für negative Schlagzeilen gesorgt, auch im Bund könne die FDP „nicht so ihre Akzente setzen. Der kleine Koalitionspartner verliert immer“.
Alle Angesprochenen bemängelten die relativ geringe Wahlbeteiligung von 64,84 Prozent (74,7). Unentschlossenheit und schönes Wetter hätten wohl eine Rolle gespielt.