Dinslaken/Voerde/Hünxe. Wie vorhergesagt brachte der Wintereinbruch reichlich Schnee: Die Niag stellte den Busverkehr ein. Es gab neun Einsätze für die Polizei.
Die Prognosen der „Wetterfrösche“ sind eingetroffen: Über Nacht haben sich die Straßen und Gärten in eine weiße Winterlandschaft verwandelt. Wer am Morgen mit dem Wagen unterwegs sein wollte, musste ordentlich Schnee und Eis von den Scheiben wischen. Schon vor acht Uhr war an vielen Orten das Geräusch von Schneeschiebern zu hören, die über Pflastersteine geschoben werden. Einige nutzen die weiße Pracht für einen Spaziergang, ein Paar zieht ein Kind mit Schlitten über die Straßen.
Hauptverkehrsstraßen werden geräumt
In Dinslaken gibt es zwei unterschiedliche Bilder: Die Hauptstraßen sind geräumt, hier fließt der geringe Verkehr. Anders sieht es auf den Neben- und Anliegerstraßen aus. Hier bleibt der Schnee liegen, kommt kein Streufahrzeug. Die Mitarbeiter des Din-Service waren seit Mitternacht unterwegs und es werde in zwei Zwölf-Stunden-Schichten Winterdienst geleistet. Das heißt, dass am Sonntag um 12 Uhr die Mannschaft gewechselt wurde und der nächste Wechsel um Mitternacht erfolgte.
„Geräumt werden können aufgrund der aktuellen anhaltenden Wetterlage nur die Hauptverkehrsstraßen. Ab wann wir in die Nebenstraßen können, kann noch nicht prognostiziert werden“, erklärte Pressesprecher Marcel Sturm auf Anfrage. Rund 20 Fahrzeuge setzt der Din-Service für den Winterdienst ein. Wegen der extremen Witterungsverhältnisse und dem noch zusätzlich angekündigten weiteren Schneefall werde man in Dinslaken am Montag, 8. Februar, die Müllabfuhr nicht herausschicken. Die Bezirke werden im Laufe der Woche nachgefahren. Die Bürger sollen daher ihre Tonnen draußen stehen lassen.
Für absolute Notfälle hätten die Kitas auch am Montag geöffnet, so der Pressesprecher der Stadt. Die Eltern werden aber gebeten, ihre Kinder mit Blick auf das Wetter möglichst nicht in den Kindergarten zu bringen.
Niag stellt den Busverkehr ein
Am Vormittag reagierte das Verkehrsunternehmen Niag: Aufgrund der Wetterlage wurde zunächst bis auf weiteres der Busverkehr im kompletten Verkehrsgebiet eingestellt. „Schnee und glatte Straßen machen eine sichere Fahrt am Niederrhein unmöglich. Wie in anderen Gebieten bleiben die Busse deshalb auch am Niederrhein am Sonntag in den Depots“, heißt es in der Pressemitteilung. An einzelnen Standorten konnten die Fahrzeuge bei Schichtbeginn am frühen Sonntagmorgen wegen der überfrierenden Nässe nicht einmal die Depots verlassen.
Am Nachmittag teilte das Unternehmen mit, dass der Busbetrieb von Niag und Look zunächst eingestellt bleibe. Da ein sicherer Busbetrieb wegen der winterlichen Wetterlage weiterhin nicht möglich ist, werden man am Sonntag keine Fahrten mehr durchführen können. Die Entwicklung der Wetterlage am Niederrhein werde durchgehend beobachtet. Ob und wie am Montag die Busse fahren können, soll im Laufe der Nacht von Sonntag auf Montag entschieden werden. Die Niag rechnet allerdings mit einzelnen Ausfällen auf verschiedenen Strecken.
Neun witterungsbedingte Einsätze
Die erste Bilanz präsentierte die Kreispolizei Sonntagmorgen: In der Zeit von Samstag, 6 Uhr, bis Sonntag, 7 Uhr, kam es im Kreis Wesel insgesamt zu neun witterungsbedingten Einsätzen. Hierbei handelte es sich um sechs Verkehrsunfälle mit Sachschaden sowie drei Gefahrenstellen. Für die Bergung eines Fahrzeuges musste die Auffahrt zur Rheinbrücke von Wesel-Büderich für 15 Minuten gesperrt werden. Zudem musste ein Lkw, der nach rechts von der Fahrbahn abgekommen war und nicht mehr selbstständig aus dem weichen Erdreich herausfahren konnte, mit schwerem Gerät „befreit“ werden.