Dinslaken. Der Mündungsbereich in Dinslaken verändert sich bis zum Spätsommer 2022: Der Lauf des Flusses wird verändert und der Rheindeich geöffnet.
Vieles ist in Dinslaken an der Emschermündung schon gemacht worden. Das Projekt der Emschergenossenschaft zur Umgestaltung des Mündungsbereiches biegt auf die Zielgerade ein. Mit dem letzten Bauabschnitt zur Verlegung der Mündung beginnt die Emschergenossenschaft in der nächsten Woche. Hierbei wird unter anderem der neue Flusslauf fertiggestellt und die umliegenden Auenflächen weiter ausgestaltet. Auch die Öffnung des Rheindeichs erfolgt in diesem letzten Teilabschnitt – voraussichtlich im Spätsommer 2022.
Die letzten Sohlgleiten werden eingebaut
Im letzten Bauabschnitt wird in den kommenden Monaten die geplante Auenfläche weiter ausgehoben sowie der Flussverlauf abschließend verlegt und in diese eingebettet. Auch der neue Mündungsbereich am Rhein wird fertiggestellt und die letzten Sohlgleiten eingebaut. Diese bestehen aus einem treppenstufenähnlichen Bauwerk, das den Höhenunterschied zwischen Emscher und Rhein ausgleicht und Fischen somit einen einfachen und sicheren Übergang zwischen den beiden Flüssen ermöglicht.
Nördlich der Siedlung „Am Stapp“ fließt die Emscher seit Jahren gradlinig und eingedeicht über ein Absturzbauwerk in den Rhein. Diese Lösung schafft wasserwirtschaftliche Sicherheit, bildet jedoch auch eine bis zu sechs Meter hohe ökologische Barriere zwischen Rhein und Emscher.
Mündung liegt künftig auf Voerder Gebiet
Um die Vorgaben und Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, muss die Emscher unter vielfältigen, restriktiven Randbedingungen um knapp 500 Meter in Richtung Voerder Stadtgebiet verlegt sowie abschnittsweise und stufenweise ökologisch verbessert werden.
Auch interessant
An der Emscher-Mündung soll der neu zu schaffende, großflächige Auenbereich mit seiner Strukturvielfalt für gewässertypische Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Bestandteil der Neuen Emscher bilden. Mit der Planung soll eine attraktive und ökologisch wirksame Verflechtung der Flüsse Emscher und Rhein sowie darüber hinaus auch der beiden Natur- und Erholungsräume Rheinaue Walsum im Süden und Wohnungswald im Norden erreicht werden.
Planungen für den Umbau haben 1992 begonnen
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,5 Milliarden Euro investiert werden.
Für die neue Emscher-Mündung wurde im August 2008 bei der Bezirksregierung Düsseldorf ein Antrag auf Planfeststellung eingereicht und dieser im August 2009 erörtert. Am 18. September 2013 erfolgte schließlich die Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses durch die Bezirksregierung an die Emschergenossenschaft.
Nach Erhalt des Planfeststellungsbescheides begann die Emschergenossenschaft umgehend mit den ersten Vorbereitungen, sodass der Umbau der Mündung in 2014 starten konnte.