Dinslaken. In der Diskussion um das Thema Wolf wurde der Dinslakener Regisseur Adnan Köse rassistisch beleidigt und sein Wagen mit Eiern beworfen.
Der Ton in der Diskussion um Wölfin Gloria verschärft sich. Wie Adnan Köse, der sich gemeinsam mit Jos de Bruin für einen Verbleib der Wölfe am Niederrhein und eine friedliche Koexistenz mit den hiesigen Nutztierhaltern einsetzt, gegenüber der NRZ berichtete, bleibt es inzwischen nicht mehr bei Beschimpfungen in den sozialen Medien.
Vor eineinhalb Wochen sei der Wagen des Dinslakener Regisseurs mit Eiern beworfen worden - „damit kann ich leben“, so Köse. Aber dazu fand er einen Zettel mit rassistischen Beleidigungen und der Aufforderung, er solle „in die Türkei gehen und sich dort um Wölfe kümmern“. Adnan Köse, übrigens Deutscher, hat die Polizei informiert, aber keine Anzeige erstattet.
Nächtliche Anrufe bei Jos der Bruin
Aber der Vorfall zeigt, dass die Pfade der sachlichen Diskussion von einigen verlassen werden bzw. die Diskussion für Hetze missbraucht wird. Dies gelte auch gegenüber Jos de Bruin, der sogar nachts privat entsprechende Anrufe erhalte. Zudem berichtet Adnan Köse von einem Vorfall, bei dem der Wolfsexperte aus Sonsbeck gedrängt wurde, den Wald auf rechtsrheinischem Gebiet zu verlassen, teils noch mit dem Auto verfolgt wurde. Der Wald ist öffentlicher Grund.
Rechtliche Schritte gegen diese Personen aber erwägen weder Köse noch de Bruin, auch wenn Köse meint, „dann sind die doch gefährlicher als die Wölfe“.
Facebook-Seite löschte Beiträge
Reagiert hat der Betreiber der Facebookseite Schermbeck-online, wo die Diskussion besonders tobt. Er hat vor zwei Tagen alle betreffenden Einträge herausgefiltert: „Bitte seid freundlich und höflich“, schreibt er, „Diskriminierungen jeglicher Art (rassistisch, sexistisch, politisch, persönliche Angriffe hinsichtlich Wolf etc.) werden nicht geduldet und somit gelöscht.“
Derweil wisse Jos de Bruin, so Adnan Köse, auch Positives zu berichten: Pferdehalter hätten Experten zum Kaffee eingeladen, um mit ihm ins Gespräch zu kommen und sich von ihm beraten zu lassen, wie sie ihre Tiere und Weiden gegen die Wölfe schützen könnten. „Wir werden weiterhin für die Wölfe kämpfen, so Köse, „und für den Dialog“.