Dinslaken. Kirche wurde am 25. Juni 1961 geweiht. Als kleiner Junge dabei war Diakon Christoph Hesse. Im Festgottesdienst erinnerte er an eine prägende Zeit.

Als kleiner Junge half er mit der Kinderschaufel beim 1. Spatenstich mit, am Sonntag blickte Diakon Christoph Hesse im Festgottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche in Hiesfeld auf die Anfangsjahre der Kirchengemeinde zurück.

Vor 60 Jahren, genau genommen am 25. Juni 1961, wurde die Kirche vom Münsteraner Bischof Michael Keller im Beisein von Dechant Probst Peter Bornefeld geweiht. Ein aufregender Tag, erinnerte sich Hesse. Die Glocken hingen noch nicht im Turm, die Fenster fehlten. Hesse erklärte, dass er sich sogar noch genau daran erinnern könne, durch welche Tür die feierliche Prozession schritt: es war die linke.

Schon damals Priestermangel

Hiesfeld zu Beginn der 1960er Jahre. Selbstständiger Seelsorgebezirk war Heilig Geist erst seit 1958. Und auch damals schon gab es einen Priestermangel, wie Pastoralreferentin Mareike Schraut erläuterte. Die Lösung damals war eine Klostergründung der Passionisten in unmittelbarer Nachbarschaft zum geplanten Sakralbau.

Die Weihe der Kirche Heilig Geist in Dinslaken-Hiesfeld am 25. Juni 1921.
Die Weihe der Kirche Heilig Geist in Dinslaken-Hiesfeld am 25. Juni 1921. © Nachlass Kai Lederhas | Heinrich Schmitz

„Ein Glücksfall“, wie Christoph Hesse heute sagt. Die Seelsorge der Passionisten sei äußerst modern gewesen, habe die Ideen des 2. Vatikanischen Konzils in vielen Belangen schon vorweggenommen. Vor allem aber: Das Menschliche stimmte. Der Eindruck, den die Patres bei dem Kind hinterließen waren so positiv prägend, dass Hesse seinerseits seit 25 Jahren als Diakon tätig ist. Seit vielen Jahren lebt er im Münsterland. Doch sagt er selbst: „Heilig Geist ist Heimat geblieben.“

Als solcher mahnte er an, die aktuellen Probleme der katholischen Kirche nicht als etwas zu betrachten, das außerhalb des eigenen Glaubens- und Handlungsspielraums läge. Es ist der Geist, der zählt und der wirkt, auf ihn vertrauend könne man Veränderungen bewirken. Lähmend sei dagegen die Angst, etwas falsch zu machen. Und genau das sei aktuell das Problem.

Umso wichtiger ist es vielleicht gerade heute, sich an Aufbruchzeiten wie vor 60 Jahren zu erinnern. Als Patres und engagierte Gemeindemitglieder gemeinsam das neue Leben von Heilig Geist gestalteten, als nicht nur der Kirchenbau Stein um Stein wuchs, sondern auch die Gemeindemitglieder selbst „lebendige Steine“ waren, auf die kirchliches Leben bauen konnte.

So wie im von Pastor Thomas Berger zelebrierten Festgottesdienst, den Mitglieder des Kirchenchores unter Coronaauflagen unter der Leitung von Stella Seitz und Michael Lex feierlich gestalteten. Und hoffentlich im nächsten Jahr, wenn das große Pfarrfest zum Jubiläum nachgeholt werden soll.