Kreis Wesel. Der Kreis Wesel setzt bei der Kontaktnachverfolgung nicht nur auf die Luca-App sondern führt eine Schnittstelle für verschiedene Apps ein.
Ein Computerprogramm soll dem Gesundheitsamt des Kreises Wesel künftig die Kontaktnachverfolgung erleichtern. Die digitale Schnittstelle „IRIS“, entwickelt vom „Innovationsverbund Öffentliche Gesundheit“ mit Experten aus den Bereichen Digitalisierung, Gesundheit, Verwaltung, IT-Sicherheit,Naturwissenschaften, Kommunikation und Prozessverständnis, soll die Anwendungen verschiedener App-Anbieter zur Kontaktnachverfolgung mit dem Sormas-System des Gesundheitsamts des Kreises Wesel vernetzen.
Veranstalter sollen frei wählen können
Es gibt aber keinen automatischen Zugriff auf Daten der Kontaktverfolgungs-Apps. Dafür müssen die entsprechenden Betreiber eine Schnittstelle zu „IRIS“ aktiv betreiben, so Greta Rohde, Sprecherin des Kreises Wesel. Dann aber erhält das Gesundheitsamt die entsprechenden Daten gebündelt und datenschutzkonform und muss keine gesonderten Abfragen mehr bei App-Anbietern starten. Gaststätten, Gewerbetreibende, Veranstalter etc. können somit frei wählen, welche App sie zur digitalen Kontaktdatenerfassung in ihrem Bereich einsetzen möchten, „solange die gewählte Anwendung sich mit dem IRIS Gateway verbunden hat oder dazu bereit ist, sich zu verbinden,“ so der Kreis Wesel.
Daten werden nur bei positivem Testergebnis angefordert
Die Übermittlung der Daten an das Gesundheitsamt erfolgt verschlüsselt, sodass das jeweilige Unternehmen keinen Zugriff auf die Kontaktdaten hat. Das Gesundheitsamt fordert die Daten erst dann an und entschlüsselt diese, wenn ein positives Testergebnis vorliegt. Aktuell schafft das Gesundheitsamt und der IT-Fachdienst des Kreises Wesel die technischen Voraussetzungen, um nach erfolgreichem Abschluss der Testphase das System freizuschalten. Sobald das IRIS-Gateway in Betrieb geht, wird die Kreisverwaltung Wesel darüber informieren.
Andere Bundesländer – wie etwa Mecklenburg-Vorpommern – setzten bei der Kontaktnachverfolgung ausschließlich auf die Luca-App. Dabei wurden allerdings schon mehrfach Sicherheitsprobleme kritisiert. NRW will sich bei der Kontaktnachverfolgung breiter aufstellen – neben Luca gibt es weitere QR-Code-basierte Apps wie „darf ich rein“, oder „e-guest“. (aha)