Voerde. Ausschuss sieht Überlegung, für Voerder Grundschule einen Neubau im Schulzentrum Süd zu errichten, positiv. Heutige Toilettensituation war Thema.
Die Überlegung der Stadtverwaltung, für die Otto-Willmann-Schule im Schulzentrum Süd einen Neubau zu planen, statt den früheren Altbau der Realschule zu sanieren, ist im Schulausschuss grundsätzlich auf ein positives Echo gestoßen. Das Gremium sprach sich einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung aus: Demnach soll sie im ersten Schritt die Leistungsphasen 1 und 2 der Objektplanung (Ermittlung der Grundlagen und Vorplanung) inklusive Kostenschätzung auf den Weg zu bringen. Das letzte Wort hat am 7. Dezember der Stadtrat. Bis die Kostenkalkulation für den Neubau vorliegt, sollen im Haushaltsplan überschlägige Mittel in Höhe von zunächst zehn Millionen Euro eingeplant werden.
Bevor der Schulausschuss in die Beratung ging, gab Nicole Johann die allgemeinen Risiken zu bedenken, die mit der Sanierung eines alten Gebäudes einhergehen. Der erste Bauabschnitt entstand im Jahr 1961. Das Baujahr bringe „energetische Themen mit sich“, betonte die Erste und Technische Beigeordnete. Dies bestätigt ein Gutachten: Das Gebäude befinde sich in einem „energetisch schlechten Zustand“ und „weise erhebliche bauphysikalische Mängel“ auf. Eine weitere Untersuchung ergab Schadstoffvorkommen, die für Gebäude dieser Bauart und dieses Alters typisch sind.
Frage nach möglichen Fördermitteln
Bei einer Sanierung müssten diese zurückgebaut werden. Dies sei aufwendiger, als die Schadstoffe im Falle eines Gebäudeabrisses zu entsorgen. Zudem könnten während der Sanierung noch überraschend Schadstoffe zutage treten, was dann wiederum „zu unkalkulierbaren Zeit- und Kostenexplosionen führen“ könne, erklärte Johann weiter. Darüber hinaus setzen die statischen Gegebenheiten des Altbaus unter anderem Änderungen bei der Raumaufteilung klare Grenzen. Neue Lehr- und Lernansätze wie beispielsweise Schulen mit Lernbereichen/Lernclustern anstelle eines Klasse-Flur-Klasse-Prinzips seien nicht bzw. nur in Teilen mit erheblichem, statischen Aufwand umsetzbar, sagte Johann.
Angesichts der an anderer Stelle bei Sanierungen gemachten Erfahrungen werde man sich der Argumentation für einen Neubau nicht verschließen können, kommentierte Frank Steenmanns. Das CDU-Ratsmitglied warf die Frage nach möglichen Fördermitteln auf – wie auch die nach Renovierungen an der Otto-Willmann-Schule an deren heutigem Standort am Sternbuschweg nahe der Bahnlinie. Es geht insbesondere um die Toilettenanlage. Die Situation dort sei „sehr grenzwertig“, erklärte die Schulausschussvorsitzende Ulrike Schwarz (SPD). Eltern hätten angemerkt, dass die Entscheidung des Stadtrates aus dem Jahr 2012, die Otto-Willmann-Schule zum Schulzentrum Süd an der Allee zu verlagern, mittlerweile zwei Schülergenerationen überdauert habe.
Eltern ließen auf Facebook ihrem Unmut Luft
Schwarz sprach mit Blick auf die Toiletten von einem „Appell, dass wir uns zeitnah darum kümmern“. Eltern ließen vor wenigen Tagen, nachdem die Überlegungen zu einem Neubau öffentlich geworden waren, ihrem Unmut in der Facebook-Gruppe „Voerde aktuell“ Luft. Immer wieder habe es „die Ausrede der Stadt“ gegeben, dass der Umzug zum Schulzentrum Süd anstehe und man deshalb nicht groß in die Otto-Willmann-Schule am heutigen Standort investiere, ist dort etwa zu lesen. Aktuell kann die Stadt noch keine „valide“ Zeitangabe dazu machen, wann in etwa mit der Fertigstellung eines Neubaus zu rechnen wäre, sollte die Politik sich für diesen Weg entscheiden. Wann die Grundschule zum neuen Standort zieht, ist völlig offen.
CDU-Ratsherr Steenmanns fragte im Schulausschuss in Richtung Verwaltung, wann mit einer Vorlage für die Politik in Sachen Toilettensanierung zu rechnen sei. Nach dem Hinweis, dass es sich dabei um ein Geschäft der laufenden Verwaltung handelt, formulierte Steenmanns den Wunsch, dass die Toilettensanierung zum Beginn des neuen Schuljahres, also Anfang August 2022, fertig gestellt und die Anlage ab dann benutzbar sein soll. Dies wurde im Schulausschuss zu Protokoll gegeben. „Den Auftrag nehmen wir mit“, erklärte Nicole Orzechowski, Fachdienstleiterin Gebäudemanagement.