Dinslaken. Eigentlich hätte die neue Ausgabestelle der Dinslakener Tafel schon im Jahr 2019 fertiggestellt sein sollen. Doch es gab mehrere Schwierigkeiten.

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, da saßen Marion Muhic, die 1. Vorsitzende der Dinslakener Tafel, und die NRZ-Reporterin an gleicher Stelle zusammen: Draußen, im „Aufenthaltsraum“ der Tafel, auf Bierbänken und Plastikstühlen, dem Wetter ziemlich ausgesetzt, da nur durch einen Pavillon geschützt, umzingelt von unzähligen Kisten mit Lebensmitteln und mehr.

Viel verändert hat sich an der Ausgabestelle an der Hünxer Straße 281 seither nicht, eigentlich hätte es anders sein sollen: Im Frühjahr 2019 wollte der Verein, wie berichtet, damit beginnen, auf einem kleinen Grundstück direkt nebenan zu bauen. Die Fläche allerdings ist immer noch frei. Es gab Schwierigkeiten.

Baugenehmigung musste geändert werden, es flossen nicht ausreichend Spenden

Die Baugenehmigung musste geändert werden, weil das Ausgangsmaterial für den Neubau jetzt aus Holz ist, das der Tafel unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde; die Spenden flossen nicht so, wie der Verein es sich erhofft hatte. Und trotzdem blickt die 1. Vorsitzende Marion Muhic optimistisch auf das Vorhaben.

Auf diesem Gelände soll der Neubau der Tafel entstehen. Ursprünglich hätten die Arbeiten schon im Frühjahr 2019 starten sollen.
Auf diesem Gelände soll der Neubau der Tafel entstehen. Ursprünglich hätten die Arbeiten schon im Frühjahr 2019 starten sollen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich


Sie sagt: „So nah dran wie jetzt waren wir noch nie an dem Neubau.“ Im Januar will der Verein mit den Bauarbeiten starten, wenn denn das Wetter mitspielt – die ersten Ausschreibungen jedenfalls sind schon raus. „Und dann hoffe ich wirklich, dass wir die Weihnachtsfeier 2020 schon in unserem neuen überdachten Aufenthaltsraum feiern können.“

Verein wird nun wohl ein Darlehen für den Neubau aufnehmen

Die Kosten für die Errichtung des 10 mal 20 Meter großen Neubaus liegen immer noch bei rund 160.000 Euro. Das Geld hat die Dinslakener Tafel nicht zusammen – auch wenn 2019 mit 20.000 Euro von der Postcode-Lotterie sogar eine recht hohe Summe floss. „Die ist aber schon für die Vorplanungen, wie zum Beispiel beim erneuten Beantragen der Baugenehmigung aufgebraucht worden“, erklärt Marion Muhic. Der Verein wird nun wohl ein Darlehen für den Neubau aufnehmen.

„Wohl ist uns dabei natürlich nicht“, sagt die Tafelvorsitzende. Man könne ja nie wissen, wie es weitergehe, vor welchen Herausforderungen die Tafel künftig stehen wird. Dennoch müsse und werde das mit dem Darlehen irgendwie gehen, nach maximal zehn Jahren soll es zurückgezahlt sein. „Wir müssen nun endlich etwas hier ändern“, sagt Muhic. „Es ist mittlerweile schon ein großes Problem, dass uns die ehrenamtlichen Helfer wegbrechen – aufgrund der Arbeitssituation.“ Es sei im Winter einfach zu kalt, im Sommer zu warm und das ganze Jahr über viel zu eng.

Unterstützung kann die Tafel in jeder Form gebrauchen

Unterstützung kann die Dinslakener Tafel trotz des Darlehens noch gebrauchen. Nicht nur in Form von Geldspenden, auch in Form von, wie Muhic es ausdrückt, „Manpower“. „Das ist für uns genau so viel wert wie bares Geld.“ Aktuell sei man besonders auf der Suche nach jemandem, der die Bodenplatte legen könne, auch ein Schreiner werde dringend benötigt.

Marion Muhic gibt Einblicke in die aktuellen Lagerräume der Tafel: Überall ist zu wenig Platz.
Marion Muhic gibt Einblicke in die aktuellen Lagerräume der Tafel: Überall ist zu wenig Platz. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich


„Wir freuen uns sehr, wenn sich jemand bei uns meldet und uns damit unterstützen kann“, sagt Marion Muhic. Das nun auslaufende Jahr nimmt sie darüber hinaus zum Anlass, um sich bei allen Unterstützern zu bedanken.


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Die Dinslakener Tafel wurde im Jahr 2003 gegründet. Sie unterstützt regelmäßig rund 3000 Menschen.


Die Warenausgabe an der Hünxer Straße 281 (Eingang von der Augustastraße aus) findet montags ab 13.30 Uhr und dienstags, mittwochs sowie freitags ab 12.30 Uhr statt. Immer freitags werden Lebensmittel & Co. von 9.30 bis 13 Uhr zudem an Bedürftige in Hünxe ausgegeben – im Tafelladen an der Dorstener Straße 46.


Mehr Informationen zur Dinslakener Tafel gibt es online auf www.dinslakener-tafel.de und über 02064/6219919. Wer die Tafel unterstützen möchte, findet entsprechende Spendemöglichkeiten online, der Verein stellt bei Bedarf auch Spendenquittungen aus. Informationen gibt es auch bei Marion Muhic per Mail an oder unter 01578/8066352.